Rosenmontag
4. Februar, Rosenmontag in Wiesbadens instandbesetzter Wohnung, vielleicht der letzten im vereinigten Deutschland. Atze, schwarzes Leder mit Irokesenschnitt, liegt auf dem Sessel, sticht eine Bierdose mit dem Schraubenzieher an und säuft sie in einem Zug leer. Er rülpst lauter als nötig.
„Atze, du bist ein Schwein“, sagt Hella. Atze grinst stolz, die Bierdose fliegt hinter den Fernseher.
„Schau dir an, wie sich erwachsene Menschen zu Affen machen“. Im Fernsehen sieht man wie sich die Festwagen eines Rosenmontagszugs durch die Massen quälen. Der Ton ist aus, man hört Indy. Keine Ahnung, wer den Strom bezahlt.
„Die trauen sich nur vier Tage im Jahr so zu ein, wie sie gerne wären“, sagt Hella. „Und am Mittwoch geht es wieder zur Bank oder an die Kasse der Supermarkts, als wäre nichts gewesen“.
„Oder zum Arbeitsamt“. Der Irokese schaut zur Decke und gähnt. „Was macht denn Burger da draußen?“
„Der rasiert Schröder“, sagt Hella. Atze schaut sie an, als hätte sie sich in ein Funkenmariechen verwandelt. Schröder war Burgers Hausratte. „Ich glaube, er hat sie mit Schnaps betäubt, damit sie ihn nicht beißt. Sie geht dieses Jahr als Atze“. Schröder war ein Weibchen, das Funkenmariechen bläst Rauch in Atzes Nacken.
Er schüttelt den Kopf und ersticht das nächste Bier, Hella baut noch eine Tüte. Was können sie schon machen, am Rosenmontag? Das ganze Land führt sich auf wie eine Herde notgeiler Paviane auf Speed. Keinen Schritt vor die Tür! Die Leute könnten denken, man sei verkleidet. Wie peinlich.
4. Februar, Rosenmontag in Wiesbadens instandbesetzter Wohnung, vielleicht der letzten im vereinigten Deutschland. Atze, schwarzes Leder mit Irokesenschnitt, liegt auf dem Sessel, sticht eine Bierdose mit dem Schraubenzieher an und säuft sie in einem Zug leer. Er rülpst lauter als nötig.
„Atze, du bist ein Schwein“, sagt Hella. Atze grinst stolz, die Bierdose fliegt hinter den Fernseher.
„Schau dir an, wie sich erwachsene Menschen zu Affen machen“. Im Fernsehen sieht man wie sich die Festwagen eines Rosenmontagszugs durch die Massen quälen. Der Ton ist aus, man hört Indy. Keine Ahnung, wer den Strom bezahlt.
„Die trauen sich nur vier Tage im Jahr so zu ein, wie sie gerne wären“, sagt Hella. „Und am Mittwoch geht es wieder zur Bank oder an die Kasse der Supermarkts, als wäre nichts gewesen“.
„Oder zum Arbeitsamt“. Der Irokese schaut zur Decke und gähnt. „Was macht denn Burger da draußen?“
„Der rasiert Schröder“, sagt Hella. Atze schaut sie an, als hätte sie sich in ein Funkenmariechen verwandelt. Schröder war Burgers Hausratte. „Ich glaube, er hat sie mit Schnaps betäubt, damit sie ihn nicht beißt. Sie geht dieses Jahr als Atze“. Schröder war ein Weibchen, das Funkenmariechen bläst Rauch in Atzes Nacken.
Er schüttelt den Kopf und ersticht das nächste Bier, Hella baut noch eine Tüte. Was können sie schon machen, am Rosenmontag? Das ganze Land führt sich auf wie eine Herde notgeiler Paviane auf Speed. Keinen Schritt vor die Tür! Die Leute könnten denken, man sei verkleidet. Wie peinlich.