roter weg

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wüstenrose

Mitglied
Hallo Perry,

mit gefällt der angeschlagene Ton sehr gut! Ja, die Kindheit, die manchmal derbe, blutige, erdige, elementare Kindheit...

die letzten beiden Zeilen - da hab ich kein klares Gefühl dazu: einerseits fand ich zu "Lakotavisionen" auch beim Googeln auf Anhieb keine griffige Bedeutung (und bekannt ist mir der Begriff sowieso nicht) - andrerseits ist es vielleicht auch nicht so wichtig, da der Schluss ja bewusst die Gedanken wieder aus den Kinderzeiten herauslenken will: indem die Kinderzeiten mit der Jetztzeit nicht kompatibel sind, werden sie unterschwellig auch zu einer verlorenen Zeit: die reflexionsfreie Intensität ist im Heute nicht mehr zu finden.

Zeile 4: sausten

lg wüstenrose
 

Perry

Mitglied
roter weg


steil und schmal verband er
ober- mit unterdorf den graben
lief schon mal schlachtblut hinab

gefragt als spielstraße sausten
schlittenzüge ins tal rannten wir
um als erste wieder oben zu sein

bauten in den gebüschen hütten
wussten schwitzend noch nichts
von spirituellen lakotavisionen
 

Perry

Mitglied
Hallo Andreas,
freut mich, dass Du dich in den Kindheitserinnerungen wiederfinden konntest.
LG
Manfred

Hallo wüstenrose,
ich arbeite bei meinen Texten gern mit mehreren Bedeutungsebenen. Hier bot sich "der rote Weg" einerseits als Kindheitserinnerung an eine Dorfstraße sowie als Bezeichnung für die Philosophie der Lakota Indianer an. Verbinden ließen sich die Ebenen durch die Laub-, bzw. Schwitzhütten, die sowohl für die Kinder wie auch die Indianer von Bedeutung waren/sind.
LG
Manfred
PS: Danke fürs den ß-Hinweis.
 



 
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