ruba'iyat

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
[ 4]ruba'iyat


der schlag der durch die glocke schwingt
der zauber den die alte singt
der triller den der sprosser schlägt
der fassungslos um fassung ringt

dein ja das mich ums nichtsein bringt
versprechen das die schleife schlingt
um dein geschenk an mich um dich
denn mir schenkst du dich unbedingt

ist blues harp sog der mich durchklingt
mein sphären-tönern haupt zerspringt
orgasmisch fein - die lust zu sein
mit flatter-zungen mich verschlingt
 

Walther

Mitglied
hi mondnein,

das ist es, das nehme ich für die anthologie. schickst du mir deine email per pn?

danke und bis bald.

lieber gruß W.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
thanx

Ich habe viele Dankeschöns zu verteilen:
Dir Walther - ich freue mich sehr über die Aufnahme in Deine Anthologie!
Dir Bernd - ich weiß, das ist höchste Wertung!
Euch, liebe leidlose Werter, für Eure freudvolle Wertung!
 

HerbertH

Mitglied
Die klänge die das ohr gern trinkt
Das segel das dem auge winkt
Was sind die gegen das was zählt
Das all in das die seele sinkt
 

HerbertH

Mitglied
Ruba'iyat sind eine schöne Form ... will man die orientalische Stile inhaltlich fassen, ist das durchaus sehr anspruchsvoll. Dir, lieber Mondnein, ist das hier gut gelungen ... soweit ich das zu beurteilen vermag. LG Herbert
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
thanx!

dank Dir, HerbertH!

Diese ruba'iyat haben (denke ich) eine besondere Leichtigkeit, zumal sie fast schon zu locker einsteigen: vier Verszeilen, die mehr die Form-Parallelen miteinander gemeinsam haben als einen Inhalt. Das sind vier Subjekte und in der nächsten Strophe noch einmal zwei (das zweite von denen in der dritten und vierten Verszeile erweitert), die erst in der dritten Strophe zum Prädikatsnominalsatz ergänzt werden. Der durchgängige Reim (ich hätte ja in jeder Strophe neu ansetzen können, etwa bbxb, ccxc) stärkt den Parallelismus noch.
Ich vermute, es ist diese etwas verspielte Leichtigkeit, die den Kommentatoren gefallen hat, zusammen mit der formalen Engführung, der Dichte.
 

HerbertH

Mitglied
Besser

Die klänge die das ohr gern trinkt
Das segel das dem auge winkt
Was sind die gegen das was zählt
Das all das in die seele sinkt
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Oszillation

Es ist in der Tat schwer zu unterscheiden: "Das all in das die seele sinkt" => Versenkung der Seele in die unzähligen Sterne; "Das all das in die seele sinkt" => Die Seele öffnet sich der Fülle der Sterne. Die Versenkung ist das Sichöffnen der Seele. Das Erstaunliche - so hast Du offensichtlich gewählt - ist: daß das All so beeindruckt, daß es in die Seele sinkt, es ist der aktive Faktor. Paradox erscheint, daß das unendlich Große, das Meer der unzähligen Sterne, in die Seele sinkt, die damit als etwas "beeindruckt" wird, das die zahllosen Sterne noch umfaßt. Schöne Wechsel-Idee.
 

HerbertH

Mitglied
oszillation - das Ganze noch dynamischer machen - eine schöne Idee.

Die variation fand ich besser, weil sie indirekt stabreimt:

daSall daSin dieSee leSinkt

aber inhaltlich ist die Umdeutung, die Du beschreibst, wahrscheinlich entscheidender :)
 



 
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