Rückblick

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Walther

Mitglied
hi herbert,

das ist ein hochspannender wortverfremdungstext, der aber ins experimentelle gehört. wenigstens meiner meinung nach.

lg w.

ps: ich werde mich später dazu nochmals melden.
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Walther,

dieses Gedicht ist tatsächlich ein Versuch.

Die Zeilenzahl ist symmetrisch über die Strophen verteilt (1 2 2 3 3 2 2 1), wenn man die Überschrift mitrechnet.

Grammatische Verquickungen zwischen Substantiv und Verb sind fast in jeder mehrzeiligen Strophe zu finden. "Schamfilen" fällt hier etwas aus dem Rahmen, dort verquicken sich "Scham" und "fielen" nur beim Lesen. Im Schriftbild ist es ein Begriff aus der Seemannssprache, wie die Muring. Aber es gibt auch Versuche mit neuen Wortbildungen.

Inhaltlich finden sich auch einige Ebenen, irgendwo zwischen Naturimpression und Lebensrückblick.

Vielleicht will das Gedicht zu viel auf einmal.
Ich kann mir gut vorstellen, dass viele - zumindest auf den ersten Blick - nicht viel mit dem Gedicht anfangen können.

Vielleicht ist es wie mit moderner klassischer Musik oder experimentellem Jazz: Man muss es mehrfach hören, um sich an ein Gefallen heranzutasten.

Wahrscheinlich habe ich schon zu viel Analyse und Interpretation hier "aufgedeckt". Ich hoffe aber, dass noch genug Freiraum für eigene Assoziationen beim Lesen bleibt.

Wie schon heute anderwo geschrieben ist mir trotz des oben Angeführten auch bei diesem Gedicht nicht klar, ob es in Experimentelles verschoben gehört.

Liebe Grüße und tausend Dank für Deine aufmunternden Worte

Herbert
 



 
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