Rückblick (gelöscht)

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Tristan

Willkommen in der grünen Welt. Dein Einstand gefällt mir sehr gut. Macht neugierig auf mehr.

Alles Liebe

Otto
 
H

Heidrun D.

Gast
Das finde ich einfach Klasse, da sitzt jedes Wort!

Motten stürzten hernieder,
Rotten verschrotteten Lieder
von Heimat und Heirat
und glänzendem Schnulz
gefällt mir ganz vorzüglich, u. a. weil es ein wenig an die Lyrik gemahnt, die hier neuerdings eingestellt wird ... *grins.

Das soll dich aber nicht verdrießen. - Natürlich sind sehr viele und zutreffendere (!) Interpretationen möglich.

Liebe Grüße
Heidrun
 

MuusTri

Mitglied
Moni und Otto, schön, dass es euch gefällt, auch wenn es ja eher ein Gedicht ist, das nicht gefallen will ^^.

Und zu dir, liebe Heidrun:
Danke für deine Teilinterpretation, ich glaube nicht, dass es treffendere und weniger treffende Interpretationen gibt,
aber natürlich wollte ich mit den Zeilen niemandem im Speziellen zu Nahe treten... ;)

Gruß an euch alle, danke auch für die Bewertungen,

Tristan
 
I

inken

Gast
Hallo Muus Tri, bitte nicht böse sein, aber ich kann mich
der allgemeinen Begeisterung nicht anschliessen.
Bei aller Wortkunst frage ich mich nach dem Sinn, selbst wenn dieser ein Nonsens-Sinn sein sollte, aber bei den letzten
Zeilen;

Mancher frühe Morgen glich
dem späten Abend mancher Tage.
Und mancher müden Morgensicht
fehlt Perspektive
im Saufgelage

....hm, nun ja, das ist mich ein bisschen dürftig. Saufgelage sind nun nicht gerade Veranstaltungen, die sonderlich interessant sind. Also deshalb nur die 5 von mir.

lg inken
 

Walther

Mitglied
Liebe(r) Muus Tri,

auch ich kann mich dem allgemeinen Jubel durchaus nicht anschließen, aber erst einmal ein herzliches Willkommen in der Lupe. Manche Bilder sind toll, andere stürzen hingegen ab.

Das Versmaß ist durchgängig nicht in Ordnung. Reimgedichte verlangen nach formaler Kunstfertigkeit. Sie sehe ich hier nicht.
Der späte Abend war
xXxXxX
wie mancher frühe Morgen:
xXxXxXx

Trauer kämpfte um Tränen.
XxXxxXx
Sauer rupfte man Hähnen
XxXxxXx
den Schrei aus dem verwirrten Hals.
xXxXxXxX

Luft wollte nicht weichen.
xXxxXx
Kluft wesender Leichen:
xXxxXx
wie Teppich aus Butter und Schmalz.
xXxxXxxX

Motten stürzten hernieder,
XxXxxXx
Rotten verschrotteten Lieder
XxxXxxXx
von Heimat und Heirat
xXxxXx
und glänzendem Schnulz.
xXxxX

Köpfe rollten in Massen,
XxXxxXx
vergaßen sich fassen zu lassen
xXxxXxxXx
und retteten doch nicht
xXxxXx
vor rettendem Puls.
xXxxX

Mancher frühe Morgen glich
xXxXxX
dem späten Abend mancher Tage.
xXxXxXxXx
Und mancher müden Morgensicht
xXxXxXxX
fehlt Perspektive
xXxXx
im Saufgelage.
xXxXx
Sorry, das geht schon metrisch nicht. Und die Strophen 5 und 6 glänzen vor allem durch eine eher unfreiwillige Komik.

Zusammengefaßt: Viel Arbeit noch, damit ein guter Text daraus wird. Das ist meine Meinung, und nicht die von anderen und auch nicht die einzig richtige. Aber vielleicht eine, die offen und ehrlich die Schwächen dieses ausbaufähigen Texts herausstellt.

Bester Gruß W.
 

MuusTri

Mitglied
Guter Walther, (ich gehe mal vom er aus ^^)

dein Beitrag hat mich sehr gefreut,
er zeigt mir, dass du dich intensiv mit meinem Gedicht auseinandergesetzt hast.
Ehrlich gesagt achte ich nur manchmal beim Schreiben meiner Gedichte auf Versmaß und Reimschema, es muss sich für mich nur stimmig anhören , dann reicht mir das schon.
Und gerade bei einem solchen Gedicht finde ich, dass es aufgrund seiner innerlichen gewollten Hässlichkeit darauf ankommt, ihm keine gute Form zu geben.
Darüber hinaus ist das Leben eben nicht immer künstlich und in meinen Gedichten will ich einen Teil des Lebens darstellen, zumindest versuche ich das.


Und zu Inken:

Ich bin niemandem böse, der mir keinen ausreichenden Grund dafür gibt. Auch schlechte Kritik kann konstruktiv sein und deine hat mir gezeigt, dass es manchmal gar nicht so gut ist, zu viel Interpretationsraum auf zu wenig Interpretationsansätze zu bieten, oder: freischwebender Sinn kann manchmal zu Sinnlosigkeit führen.
Daher kann ich auch dir für deinen Kommentar nur danken!


Schöne Grüße,

Tristan
 

Walther

Mitglied
Hallo Muus Tri,

mein Ziel ist nicht, Dich von Deiner Linie abzubringen. Mir geht es um sachliche Textarbeit.

Wenn ich eine nicht so gute Wertung abgebe, begründe ich sie entsprechend.

Am Ende des Tags macht ein jeder Autor mit seinem Text das, was ihm beliebt. Er hat als sein Schöpfer alleine das Recht, ihn zu verändern, oder, allen Hinweisen zum Trotz, so stehen zu lassen.

Den Inhalt habe ich bewußt nur am Rande behandelt. In der Tat ließe sich, zumal Du ja anderweitig gerade auf den Fluß der Alltagssprache Bezug nahmst, viel zum Sprachlichen Deines Texts sagen; den von Dir beschworenen Textfluß kann ich bei den von mir benannten beiden Strophen zum Beispiel überhaupt nicht erkennen. Hier werden in grober Form Artikel einfach weggelassen und die Grammatik gegen alle Regeln verbogen.

Ich rege an, bei poetologischen Selbstzeugnissen auf eine gewisse Konsistenz und Stringenz in der Argumentation zu achten. Anderenfalls wirkt das eigene Wort nicht ungedingt glaubwürdiger, sondern eher wetterwendisch.

Kritik zu ertragen kommt hart an. Daher sage ich - auch mir selbst - immer wieder, besser ist es manchmal, nicht gleich zu antworten. Abstand wirkt meist positiv auf die eigene und getroffene Gefühlswelt, indem er dieselbe abkühlt.

Bester Gruß

W.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8146

Gast
Hallo MuusTri,

ich finde es gut, dass Du zu den Bewertungen von mir einen Kommentar geschrieben hast, war dieser auch sehr oberflächlich. Zudem versichere ich Dir, dass meine drei von Grund auf ehrlich ist.



Ich bin gespannt, was Du sonst noch schreibst. Ich habe festgestellt, dass einige Leute nur in der Lyrik schreiben. Diese werden sich natürlich immer im Schleier des Ungewissen bewegen. Die meisten Bücher der Lyrik sind Eitelkeitsdrucke.


Ohne dass ich jetzt einen Kritiker von Dir zu nahe treten möchte:
Es gibt einige Leute, die die Muse studiert haben, was nach meiner Meinung für eine Analyse der Muse zur Selbstbeschäftigung für Studenten geeignet ist. Manche glauben aber jetzt, sie seien professionelle Muser. Wenn man ihren Schemen jedoch gerecht wird, so kommt man besser durch die Leselupenlyrik.
Und nun muss ich mich doch mal hinter Walter stellen; wenn einen nicht die Muse geküsst hat, dann kann man trotzdem eine Lyrik schreiben, die auf einen niedrigen Mindestniveau ansprechend ist, indem die Schemen (z.b. der Jambus der Füße hat) einhält.

Guten Rutsch,
tigerauge
 



 
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