ach! LIEGEN wir denn schon?
frage ich an dieser stelle nach!
du kannst derweil mal schauen, ob wir in unserem keller einen halbwegs gescheiten sagrantino di montefalco herumliegen haben.vielleicht was älteres jetzt mal, wobei, der sagrantino wird recht heikel, wenn er älter ist.... nun, wir probierens einfach aus...
da du mir nix über deinen helden sagen willst, sag ich halt was und ziehe zwischenbilanz. ich stelle diese zwischenbilanz allerdings als zart dahin schwebende, irisierend leuchtende preziose in den äther und damit zur diskussion:
ich schätze deinen held auf grad mal 20-25 jahre. er ist ziemlich ungebildet, kann aber trotzdem den amerikanischen college oder was-auch-immer-abschluss haben, da das amerikanische bildungssystem ja durchaus im argen liegt, wenn man dem spiegel glauben darf. er hat nicht viel zu tun, ein paar drogen beschaffen, bisschen saufen, und eine "offizielle" freundin namens helen (da auch sein vater nach ihr fragt, hat er sie also schon seiner familie vorgestellt), helen ist zwar wunderschön, aber leider auch ein bisschen....wie soll ich sagen.... naiv. scheinbar hat sie keine eigene meinung und keinen eigenen willen, was ihn dazu bringt, sie schlecht zu behandeln, wofür er dann hinterher wieder ein schlechtes gewissen hat-zumindest ein wenig.
seine freunde scheinen ihm ziemlich egal zu sein. überhaupt scheint ihm so ziemlich alles egal zu sein. er wirkt gleichgültig. er wirkt aber NICHT übersättigt auf mich, aufgemerkt big ed! gleichgültig, gelangweilt und ein bisschen doof, denn sonst hätte er sich ja schon einmal ein paar gedanken über das leben an sich gemacht, aber nicht übersättigt, wie du es ursprünglich wolltest.
ich möchte an dieser stelle nochmal auf gladiators beitrag hinweisen, den ich in diesem zusammenhang für sehr wichtig halte:
"Die Kunst eines Schreibers liegt meiner Meinung darin, in der Schilderung eines offenbar sinn- und ziellosen Lebens den Leser an die Hand zu nehmen und ihn zu führen, damit er versteht, was der Text sagt, und was er lesen soll.
Bizarre Gestalten und Handlungen aneinander zu reihen, genügt nicht. Es muß ein Plan erkennbar sein."
ich bilde also folgende thesen:
-ed hat eine gar nicht schlechte idee (sie hängt ein bisschen mit seiner vergangenheit zusammen, die er gleichzeitig dadurch aufarbeiten möchte, wie weit das geht, wissen wir nicht, ok)
- ed kann sich sehr gut schriftlich ausdrücken, er ist gebildet und intelligent
- was ed genau mit seinem helden vorhat, wissen wir noch nicht
ich sage an dieser stelle: gar nicht mal schlecht für den anfang, aber damits literarisch wird, brauchen wir noch ein paar zusätzliche elemente und einen grossen masterplan. es sei denn, ed genügt das alles so wie es ist und sieht es mehr als vergnügliche "therapie"
- grauhai findet die texte gut und gelungen (er soll nicht unter den tisch fallen) und wird die probleme, die ich damit habe, womöglich gar nicht mal nachvollziehen können oder wollen (was auch absolut in ordnung geht!)
tja, das wärs vorerst. du hältst mich ganz schön auf trab, eddiemaus.
deine elsa