Rücksichten

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Vera-Lena

Mitglied
Lieber Manfred,

gute Gründe gibt es, jetzt einen solchen Text zu schreiben.

Einen kleinen Vorschlag hätte ich für die letzten zwei Zeilen.

"und weißt einfach nicht mehr weiter" ist doch wenig lyrisch und zu abgegriffen, denke ich. Da Du aber vorher die Wegkreuzungen erwähnst, denke ich etwas zündender könnte sein:

"und eines Morgens
wachst du auf
und alle Ampeln
zeigen rot"

Die vielen "und" gefallen mir recht gut dieses Aufrechnen, wie es hätte sein sollen und wie es dann gekommen ist rechtfertigen
die "und", denke ich.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Vera-Lena!

Danke für deine ausführliche Kritik.
Der Schluss ist sicher unlyrisch, aber genau in dieser Nüchternheit wollte ich das Gedicht enden lassen.

Hallo revilo!
Danke fürs Lesen und Mögen.

Liebe Grüße
Manfred
 

MarenS

Mitglied
Ein gutes Gedicht...und doch, und doch nehme ich Farbe, immer wieder, beginne mein Werk von neuem, lache die Leute an, ärgere sie und siehe, die Welt um mich ist bunt und die Menschen tragen rote Wangen und Lachfalten um die Augen.

Woher ich die Farbe und das Lachen nehme? Aus mir.

Obwohl mir ein Gedicht wie deines widerstrebt, da ich nicht aufgebe und mich mein kleiner Erfolg unterstützt, muss ich eingestehen, dass es gut ist.

Grüße von Maren
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Maren!

Ein Mutmachgedicht ist es wahrlich nicht und ich denke, dass wir alle schon einmal an dem Punkt waren, wo uns der Mut erstmal verlassen hat.
Danke für deinen Kommentar!

Liebe Grüße
Manfred
 

MarenS

Mitglied
Ohja, natürlich kennt man das, deshalb mein Farbvorrat und wenn ich auf allen Vieren zu ihm kriechen muss!

Maren
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Manfred,

ich habe noch eimal über die "roten Ampeln" nachgedacht, nicht weil ich mir wünsche, dass Du sie in Deinen Text übernimmst, sondern ganz allgemein. Ich denke, Dein Text weist so, wie er da steht, auch über das Persönliche hinaus. Viele Menschen sind ja zur Zeit in einer solchen Situation.

"Alle Ampeln stehen auf rot" vermittelt dann noch eindringlicher, dass alle gemeinsam nach einer Lösung suchen müssen, denn jetzt sitzen alle in der Klemme, auch diejenigen, die solche Gedanken gerne weit von sich wegschieben und sich ausschließlich daran erfreuen, dass es ihnen selbst ja gut geht.

Vielleicht ist das eine Anregung für einen neuen Text von Dir, eine rein inhaltliche Anregung natürlich nur. Die roten Ampeln kannst Du gerne wieder vergessen. Nur mir gingen sie immer noch im Kopf herum.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Manfred,

meiner Meinung nach könntest du das Gedicht durch einen eifachen Tausch optimieren, auch lyrischer gestalten und die lakonischen Endverse lassen:

Diese Zeit
sollte Straßen werfen
an den Horizont
und eine neue Musik
in das Firmament

[blue]Doch der Himmel
saugt die Farben
aus deinem Gesicht
und an den Wegkreuzen
verblasst dir das Land

Eines Morgens
wachst du auf
und weißt
nicht mehr weiter[/blue]

Liebe Güße
Heidrun
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Heidrun!

Das ist ein interessanter Vorschlag, Gesicht und Land zu vertauschen. Da muss ich ernsthaft darüber nachdenken.
Wobei dann allerdings meine eigentliche Intention verloren geht, denn ich wollte ausdrücken, dass wir an Scheidepunkten immer Menschen zurücklassen.
Aber wie gesagt: Interessant, ich hirne!

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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