Sah auf mich herab

4,40 Stern(e) 8 Bewertungen

Krischan

Mitglied
Gestern hatte ich drei Hühnchen.

Wilma, Wanda und Katrinchen.

Nun ist Schluss mit dem Gegacker.

Gestern kam der Fuchs, der Racker.



Eines hat der Fuchs vergraben.

Eines hat er weggetragen.

Eines hat er schwer gebissen.

Habe es erlösen müssen.



Heute kam der Fuchs dann wieder.

Ließ sich auf der Mauer nieder.

Dort, wo er sich sicher wähnte.

Sah auf mich herab. Und gähnte.



Wütend hob ich meine Fäuste.

„Fuchs, du Räuber! Das bereuste!

Hast mir schon ein Huhn gestohlen.

Willst du das vergrabene holen?“



Habe einen Stein geschmissen.

Wut hat mir den Arm verrissen.

Wisst ihr, was das Füchslein machte?

Sah auf mich herab. Und lachte.​
 

rainer Genuss

Mitglied
Hi Krischan
für mich sehr schön, es weckt das Kind in mir
....das vergrabene...wirklich kleingeschrieben?
weil es sich auf das Huhn bezieht? das Vergrabene?
LG Ra
 

Aufschreiber

Mitglied
Hallo Krischan,

Ganz schön frecher Kerl,
der Fuchs.
Trotz seiner Tragik erheitert es mich. Danke.

@rainer Genuss:
An der Stelle wird das "Vergrabene" wirklich klein geschrieben, weil es sich auf das im vorherigen Satz genannte Huhn bezieht.
Beispiel:
In der Eile wischte ich mit meinem Ärmel einen Bleistift vom Tisch. Natürlich traf es den einzigen gespitzten (Bleistift).
Das liegt daran, dass der Gegenstand ja immer noch ein Bleistift ist und nicht plötzlich ein "Gespitzter" wird, was immer das sein möge.

Beste Grüße,
Steffen
 

Krischan

Mitglied
Danke euch. Es ist ein fröhliches, kleines Gedicht, dass sich leicht schreiben ließ. Nicht mehr, nicht weniger.
Umso leichter, da ich seit kurzem drei neue Hühner habe...
 



 
Oben Unten