salzige Luft (gelöscht)

A

aksapo

Gast
Hallo Jacko,
Phantasievoll und bilderreich, - ein wahrer Lesegenuss, der geniesserisch eintauchen läßt in grazile Utopien, getragen von den weissen Göttinen des Meeres. Spürend die aufkeimenden Sehnsüchte nach Sandburgen, die Du lebendiger und erotisierender nicht schreiben könntest, - .
Es sind Momente, von denen Du erzählst, - und ich glaube, Du willst damit sagen, daß der Moment (Fata Morgana) das Leben ausmacht und nicht die Anzahl der Jahre, ... und ich denke, Du willst auch sagen, daß es wunderbar und bereichernd ist, wenn der Mensch noch zu träumen wagt.

Ich träum jetzt auch schon vom Urlaub und wünsche mir eine Fata Morgana wie diese, die mir sehr gut gefällt.

Einen wunderschönen Nachmittag,
Lg Aksapo, servus
 
H

Heidrun D.

Gast
Das Gedicht finde ich in überwiegenden Teilen gut. Nur - ich sagte es schon an anderer Stelle - geht mir die Punkterei ein wenig auf die Eierstöcke. Und ich meine, dass du dir damit Wirkung nimmst.

Wenn du deinen Text aufpeppen möchtest, könntest du auch Einrückungen benutzen. Wenn du magst, natürlich.

Aus klanglichen Gründen könntest du außerdem ein paar Kleinigkeiten verändern. Ich stell dir mal das umgemodelte Gesamtpaket vor, ok?

salzige Luft


[ 5]und genau / nur dieser Moment: Will
rauschendes Meer
das Salz in der Luft
auf der Haut
einfach benippen mich weiden
und Frauenbeine - wie sie über den Sand grazilen
Augen darin verfangen
träumen
von Schenkeln
dies Reiben hören

Gazellenspreiz spüren
wenn Beine gehen - sich strammen
sich wieder entspannen
den Boden verführn - betasten
zart füßelnd mit suchenden Zehen

dies glühende Heiß

versinken darin
[ 5]beformen Gemälde als ewige Spur
so wunderbar nackt / Füße-Gesichter vergraben
dieses Verlieben
in schwitzendem Sand
wollende Augen berauben

Ja bitte noch mal grazile Utopia
Fata Morgana
du bläulicher Wind für diesen Moment

Verwehst sowieso
[ 5] die Sandburgen
und wieder die Schäume am Meer
Was meinst du? Wirkt es so nicht ruhiger und entspricht optisch dem ewigen Auf und Ab der Wellen?

Freundliche Grüße
Heidrun

Sehr schön: Das Grazilen über den Sand, die Füße-Gesichter und der Gazellenspreiz. - Du hast offenbar ein große Begabung für originelle Bilder - eine nicht ganz unwichtige Voraussetzung für einen Poeten. :)
 

JackoF

Mitglied
Hallo aksapo,

Phantasievoll und bilderreich,....der..eintauchen läßt in grazile Utopien,.... Spürend die aufkeimenden Sehnsüchte nach Sandburgen, die Du lebendiger und erotisierender nicht schreiben könntest, - .
Es sind Momente, von denen Du erzählst, - und ich glaube, Du willst damit sagen,

daß der Moment (Fata Morgana) das Leben ausmacht und nicht die Anzahl der Jahre, ...
und ich denke, Du willst auch sagen, daß es wunderbar und bereichernd ist, wenn der Mensch noch zu träumen wagt.
ich freue mich sehr über Deine mitfühlende Ebene und vor allem auch über die Deutung meines Fata-Morgana Bildes, dass hierin eben auch diese Momente enthalten sind, die sich erinnernd weiten und bleiben können - zum nacherinernden Träumen so schön veranlassen können, diese Erinnerungen in das reale Leben mitgenommen werden können..

aksapo,
nochmal ein Danke für Dein Reinfühlen - und Deine ernsten Gedanken zu diesem salzigen Genießen - so, oder so :)),

und klar - wünsche Dir einen tollen Urlaub/ mit solchen Fata-Morgana Momenten - zum direkten und mitnehmenden Fühlen..,

und wieder ein Tschüss, Jacko

--
 

JackoF

Mitglied
Hallo Heidrun,

aber Hallo :)),
da sind Dir echt gute Vorschläge gelungen - auch u.a. dieses einschübige Formatieren / habe es jetzt erst erfahren, wie das hier funktioniert,

und ja, das hat was, anstelle der zeiligen Anfangs-Punkte ...

Werde nun Deine Vorschläge in Vergleich zu meiner Version bringen, auch die Wort-Änderungen bedenken,
aber in Ruhe und scharfem Auge ;)

und dann morgen die neue Version einstellen.

Habe heute leider keine Ruhe-Zeit mehr dafür - soll ja auch Spitze werden.

Heidrun - also morgen dann,
und freu mich selbst schon auf die zweite Version :)),
mit Hilfe Deiner Ideen :)

Wieder erst mal ein Tschüss, Jacko,
und jetzt schon ein Danke...

--
 

JackoF

Mitglied
Hallo Heidrun,

Oh Ja - Deine Formatierungen,
und die Einschübe, und weglassenden Satzzeichen haben echt etwas für mich :))

Habe nun mal ohne „Pünktchen" und mit Deinen Einschüben formatiert,
aber auch manche Satzzeichen belassen - für mich inhaltsbedeutend wichtig !;)

Und nun mal die Kombi-Version mit Deinen Vorschlägen(nicht alle übernommen) neu strukruriert.
[blue]in Blau [/blue]- Übernommens,
in Schwarz – Belassenes

--------------------------------------------------

salzige Luft


[ 5]und genau / nur dieser Moment: Will
[blue]rauschendes Meer[/blue]
das Salz in der Luft
salzige Haut
einfach benippen, sich weiden
und Frauenbeine - wie sie grazilen über den Sand.
Augen verfangen darin
träumen
von Schenkeln
hören dies Reiben

Gazellenspreiz spüren.
Wenn
Beine sich gehen und
strammen
sich wieder entspannen
den Boden verführn / betasten
zart füßelnd mit suchenden Zehen

[blue]dies glühende Heiß[/blue]

versinken darin
[ 5]beformen Gemälde als ewige Spur
so wunderbar nackt ! / Füße-Gesichter vergraben
dieses Verlieben
in schwitzenden Sand.
Wollende Augen berauben

Ja bitte noch mal, [blue]grazile Utopia
Fata Morgana[/blue]
du bläulicher Wind für diesen Moment !

Verwehst sowieso
[ 5]die Sandburgen
und wieder, die Schäume am Meer

-------------------------------
Zu den verbleibenden Teilen :

salzige Haut ..................<= meine hier, die salzige Haut(innen u. außen)
und Frauenbeine - wie sie grazilen über den Sand. ....<= soll hier eine
.......................................................................gedankl. Einheit sein

Augen verfangen darin ....<= lasse diese Satzstellung zu den 4 Zeilen,
träumen ........................ wegen des mitschwingenden „Will“ aus Z1
von Schenkeln
hören dies Reiben

Beine sich gehen und strammen ....<= hier die Beine als quasi eigene,
.................................................autonome Einheit/klar !, grammat. ??;)

in schwitzenden Sand. ......<= hier akkusativisch/in den schwitzenden Sand


Heidrun,
ich danke Dir wieder für Deine top Detaillierungen, :) / gefällt mir so anders neu echt gut !!
und
ein meeriges Tschüss, Jacko

--
 

kakadu

Mitglied
Hi Jacko,

so, jetzt komm ich auch mal ein bisschen Strandluft schnuppern.
Unglaublich, was es bei Dir wieder alles zu zu erleben gibt! Du
bist ein so intensiver Beobachter und verstehst es, die Dinge
dermaßen treffend beim Namen zu nennen, dass ich mir jedes
Wort genießend auf der Zunge zergehen lasse.

und genau / nur dieser Moment: Will
rauschendes Meer
das Salz in der Luft
salzige Haut
einfach benippen, sich weiden [blue]<- mich weiden[/blue]
und Frauenbeine - wie sie grazilen über den Sand.
Ja, sie tun es tatsächlich: sie grazilen über den Sand, sobald sie
aufmerksame Blicke spüren. Eine Frage hätte ich zu diesem Satz, der
mit "will" beginnt. Hast Du Heidruns Anmerkung übersehen, oder soll
es hier wirklich "sich weiden" heißen? Das Wort "ich" kommt im Gedicht
nicht vor, es könnte also ebenso "er" gemeint sein. Kurz: auch mir würde
"mich weiden" besser gefallen.

Aber es sind nicht nur die Beine, die hier grazilen. Was hier mit
solcher Leichtigkeit übers Papier tanzt sind natürlich nicht einfach
so aus dem Stift gepurzelte Sätze. Da steckt schon echte Arbeit drin,
diese herrlichen Assonanzen in eine Melodie zu verwandeln:

Gazellenspreiz spüren.
Wenn
Beine sich gehen und strammen,
sich wieder entspannen,
den Boden verführn. - Betasten,
zart füßelnd mit suchenden Zehen
dies glühende Heiß,
Da kann sich so mancher vermeintliche Erotik-Autor mal eine saftige
Scheibe abschneiden.

Jacko, ich kann nur sagen: Danke für den Genuss! Ich will auch nochmal:)


Liebe Grüße
Claudia
 

JackoF

Mitglied
Hi Claudia,

Zu Deiner Detailfrage möchte ich Folgendes voran stellen.
Es ist klar,
da ist der Beobachter, der sich von einem Ereignis in seine Fantasie inspirieren lässt - in dieser dann in seinem eigenen Film davonfliegt :).
Da ist aber auch dieses eigene, beliebige Ereignis,
dass erst folgend für den Beobachter eine eigene Wahrnehmungs-Ebene gesondert und im Besonderen aufmacht.

Und nun wollte ich vor diese direkte 1 : 1 Bindung / dem Ereignis und direkte Input-Reflektion zum Empfänger, eine weitere Ebene davorschalten,
eben diese immanente Haupt- Moment-Ebene des Moments selbst,
mit
dem dann figurierenden Übersprung in den Beobachter, und seine Fantasien.

Der Ist-Moment als solcher - und der hieraus affine „wenn, dann...“ innere Spiel-Moment, der im Rezipienten weiterläuft.
Und somit habe ich hier ein konkretes (allgemeines) LI ausgelassen – dass von diesem Salz-Spür-Ereignis inspiriert wird – und klar, da ist ein imaginärer Beobachter :)))

Und hierzu passend Deine Frage (wie auch von Heidrun angedacht) :
[ 5]und genau / nur dieser Moment: Will
rauschendes Meer
das Salz in der Luft
salzige Haut
einfach benippen, sich weiden <- [blue]mich weiden[/blue]
und Frauenbeine - wie sie grazilen über den Sand.
Hier verselbständige ich nun diesen Moment in seiner selbst mit der durchgehenden Vor-Sequenz :
nur dieser Moment: Will.....rauschendes Meer, salzige Haut,...[blue]sich weiden[/blue],
also zunächst ohne LI,
was dann im imaginären LI eine eigene Moment-Weitung findet :)))
....und verstehst es, die Dinge
dermaßen treffend beim Namen zu nennen, dass ich mir jedes
Wort genießend auf der Zunge zergehen lasse.
Ja, sie tun es tatsächlich: sie grazilen über den Sand, sobald sie
aufmerksame Blicke spüren.
Claudia,
es freut mich sehr,
dass Du ein wenig diese Meer-Sand-Salz-Beine-Momente mitspüren wolltest - eben einfach solche Moment-Fantasien,
die einem eine gute Laune machen,
und gerade in diesem/jenem Beobachter, der dann seinen eigenen Film spielen darf - einfach so...

Wieder ein Danke für Dein detaillierendes Mitmachen, :)
und wieder ein meeriges Jacko-Tschüss

--
 



 
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