solastyear
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Samstags in der Bahn
Samstags geschahs. Verliebt. Ja, verliebt war sie. Zum ersten Mal. In einen hübschen jungen Mann:
Während sie müde, erschöpft, nichtsahnend und eigentlich sogar schlecht gelaunt ihrem Zuhause entgegen fuhr, stieg eben jener junge Mann zu. Nicht alleine, - nein - denn in der Nähe seiner Füße stieg ein Schäferhund mit ihm ein.
Irgendwie schien es als würde nicht er den Hund, sondern dieser ihn kontrollieren und leiten, aber sie kümmerte sich nicht weiter darum. Sie war ihm ganz und gar verfallen, beobachtete jeden seiner Schritte, die seinen selbst durch die Jacke muskulös wirkenden Körper langsam fortbewegten, und sein ungewöhnlich lange Absuchen des von ihm ausgewählten Sitzes. Da saß er nun - wenige Plätze von ihr entfernt. Sie atmete schwer, schaute immer wieder verlegen zu ihm hinüber.
"Schau mich an! Los. Schau mich an!" - wiederholte sie murmelnd und hoffte so, den ach so wichtigen ersten Blickkontakt herstellen zu können, von denen ihre Freundinnen immer berichteten. Männer anzusprechen war jedoch nie ihr Fall gewesen. "Das Ansprechen ist ja eigentlich auch Männersache.", dachte sie sich und starrte nervös auf den von ihr aus der viel zu großen Handtasche gezogenen Schminkspiegel.
Der erste Blick entscheidet, heißt es. Zitternd rückte sie ihren Pony zurecht und schmiss den Spiegel zurück in die Tasche.
Der Zug rauschte von Ort zu Ort, über Berge und Brücken. Und sie, sie rauschte lediglich von Traum zu Traum. Zusammen mit ihm, dem jungen Mann.
"Ob er diese hübsche Sonnenbrille wohl immer trug? Naja, geheimnisvoll .."
Ehe sie ihren Satz beenden konnte, stand er auf, bewegte sich in ihre Richtung, zog die Brille kurzzeitig aus dem Gesicht und schaute sie an.
Das war er: Der gewünschte Blickkontakt. Und da war er: Der starre, leere Blick seiner trüben Augen.
Verzweifelt und unwissend, was nun zu tun sei, blickte sie schnell zu Boden. Er lief zur Tür und stieg aus. Der Mann ihrer Träume verließ sie, ohne dass sie ein einziges Wort gewechselt hatten.
Benommen sah sie aus dem fahrenden Zug schauend, wie er seine Lederjacke auszog und eine gelbe mit schwarzen Punkten versehene Binde zum Vorschein kam, die seinen Arm umgab ..
Samstags geschahs. Verliebt. Ja, verliebt war sie. Zum ersten Mal. In einen hübschen jungen Mann:
Während sie müde, erschöpft, nichtsahnend und eigentlich sogar schlecht gelaunt ihrem Zuhause entgegen fuhr, stieg eben jener junge Mann zu. Nicht alleine, - nein - denn in der Nähe seiner Füße stieg ein Schäferhund mit ihm ein.
Irgendwie schien es als würde nicht er den Hund, sondern dieser ihn kontrollieren und leiten, aber sie kümmerte sich nicht weiter darum. Sie war ihm ganz und gar verfallen, beobachtete jeden seiner Schritte, die seinen selbst durch die Jacke muskulös wirkenden Körper langsam fortbewegten, und sein ungewöhnlich lange Absuchen des von ihm ausgewählten Sitzes. Da saß er nun - wenige Plätze von ihr entfernt. Sie atmete schwer, schaute immer wieder verlegen zu ihm hinüber.
"Schau mich an! Los. Schau mich an!" - wiederholte sie murmelnd und hoffte so, den ach so wichtigen ersten Blickkontakt herstellen zu können, von denen ihre Freundinnen immer berichteten. Männer anzusprechen war jedoch nie ihr Fall gewesen. "Das Ansprechen ist ja eigentlich auch Männersache.", dachte sie sich und starrte nervös auf den von ihr aus der viel zu großen Handtasche gezogenen Schminkspiegel.
Der erste Blick entscheidet, heißt es. Zitternd rückte sie ihren Pony zurecht und schmiss den Spiegel zurück in die Tasche.
Der Zug rauschte von Ort zu Ort, über Berge und Brücken. Und sie, sie rauschte lediglich von Traum zu Traum. Zusammen mit ihm, dem jungen Mann.
"Ob er diese hübsche Sonnenbrille wohl immer trug? Naja, geheimnisvoll .."
Ehe sie ihren Satz beenden konnte, stand er auf, bewegte sich in ihre Richtung, zog die Brille kurzzeitig aus dem Gesicht und schaute sie an.
Das war er: Der gewünschte Blickkontakt. Und da war er: Der starre, leere Blick seiner trüben Augen.
Verzweifelt und unwissend, was nun zu tun sei, blickte sie schnell zu Boden. Er lief zur Tür und stieg aus. Der Mann ihrer Träume verließ sie, ohne dass sie ein einziges Wort gewechselt hatten.
Benommen sah sie aus dem fahrenden Zug schauend, wie er seine Lederjacke auszog und eine gelbe mit schwarzen Punkten versehene Binde zum Vorschein kam, die seinen Arm umgab ..