Sankt Martinszug

James Blond

Mitglied
In der dunklen Jahreszeit
sucht man sich Besinnlichkeit,
Lichtlein sollen hinter Scheiben
jene Stimmungen uns zeigen

und im abendlichen Freien
schließen Menschen sich zu Reihen,
um ein Restgefühl zu pflegen,
schon allein der Kinder wegen,

die mit Spannung darauf warten,
was geübt im Kindergarten,
nun am Saum geparkter Wagen
singend in die Welt zu tragen.

Dazu halten sie Laternen,
aufgespannt zu gelben Sternen,
die ein Flämmchen schützend hüllen
um ein Herz mit Licht zu füllen.

Wie sie über Wegen schwingen,
leuchten Augen, Seelen singen,
still in trauter Himmelsruh
schaut der Mond ein Weilchen zu.

Friede jener Lichterketten,
kannst du uns das Menschsein retten?
Geht im stimmungsvollen Lauf
manchem auch ein Lichtlein auf?
 

molly

Mitglied
Hallo James,

ja, der St. Martins- Umzug gehört auch zum Herbst.
Friede jener Lichterketten,
kannst du uns das Menschsein retten?
Nur wer sich an die Geschichte von Martin und dem Bettler erinnert und auch umsetzt,kann das Menschsein vielleicht retten, die Lichterketten alleine nützen wohl wenig.
Danke Dir für das Gedicht, gern gelesen.

Liebe Grüße
molly
 

James Blond

Mitglied
Danke für die Rückmeldung, liebe Molly!

Ich denke, die Frage am Ende des Gedichts lässt meine Zweifel deutlich werden. Ich wollte die Beantwortung aber auch an die Leser weiterreichen, ohne sie zu sehr in eine Richtung zu lenken. So versucht der Text, sich zwischen zarter Empathie und leisem Spott auszubalancieren, ohne dabei ganz auf eine Seite zu kippen.

Liebe Grüße
JB
 



 
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