Saufraß (Limerick)

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G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Lupenleser,

was ist denn bitte eine „Stihlsäg“? Eine Säge der Marke Stihl?

Ich finde übrigens den Zeitenwechsel von Präsens zu Präteritum und wieder zurück störend, ebenso die Inversion in Z5. Ginge das vielleicht noch besser?

Gruß Ciconia
 
Ciconia schrieb:

Hallo Lupenleser,

was ist denn bitte eine „Stihlsäg“? Eine Säge der Marke Stihl?

Ich finde übrigens den Zeitenwechsel von Präsens zu Präteritum und wieder zurück störend, ebenso die Inversion in Z5. Ginge das vielleicht noch besser?
Ja, die Firma Stihl ist gemeint, ist bei mir (in Waiblingen) um die Ecke.

Den Zeitenwechsel finde ich durchaus nicht störend. Der Tempuswechsel in Erzählungen ist ein gebräuchliches Stilmittel. Der Leser soll durch das Verlassen des normalen Erzähltempus aufmerksam gemacht werden. Im szenischen Präsens bricht ein erzählender Text aus dem eigentlich vorgegebenen Präteritum aus. Durch die Verwendung des Präsens versucht der Autor, den Leser mit in ein Geschehen (eine Szene des Textes) einzubeziehen.

Die Inversion in Z 5 ermöglicht hier, die Pointe ganz an den Schluss zu platzieren.

LG LL Friedhelm
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Lupenleser,

danke für die Erläuterungen.

Was den Markennamen angeht, habe ich mich nur gewundert, weil ich in der LeLu schon des Öfteren gelesen zu haben glaubte, dass Markennamen in Werken nichts zu suchen haben. Aber vielleicht täusche ich mich.

Mit dem Tempuswechsel als Stilmittel hast Du sicher Recht – allerdings würde ich dies eher auf Prosastücke beziehen. In einem so kurzen Text wie einem Limerick gefällt er mir nicht – aber das mag vielleicht nur mir so gehen.

Auch bezüglich der Inversion kann ich Deine Meinung leider nicht teilen. Ich finde sie störend – und die Pointe hatte man / hättest Du auf jeden Fall auch anders hinbekommen! ;)

Gruß Ciconia
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Wenn Markennamen "verboten" sind, als Produktplazierung z.B., dann wird es natürlich umso reizvoller, sie popartistisch einzusetzen. Z.B. Tarantino mit seinem Burger-Vergleich in Pulp Fiction: "Im Burger King war ich nicht", und die Hochschätzung von "Karuna Burger". Eine knallige Ohrfeige ins Gesicht der Markennamenverpönung.

Wie ist es mit Warholes "Campbell Soup"? Und mit dem allein schon des Wortklangspiels wegen überaus häufig zitierten "black and decker"? Auf letzteres verzichte ich nur ungern. Man muß ja nicht unbedingt so häufig auf seinem Lieblingswort rumreiten wie Tarantino auf dem Karunaburger, ich habe den blackunddecker glaube ich auch nur ein Mal verwendet.

Es gibt gewiß auch bei Ringelnatz oder Morgenstern schon mal solche Scherze. Dr. Oetker bietet sich vielseitig für backpulverisierte Rezeptlösungen an, und Alete (etwa spöttisch für Reimpampe), nicht zu vergessen der Mercedes Benz von Janis Joplin und weiß der Himmel was da noch ohrwürmelt.
 
Hi Hansz,

interessante Ausführungen.

Ciconia,

wir sind eben unterschiedlicher Auffassung in diesen Fragen.
Dabei will ich es belassen.

Zu Bewertungen sag ich nichts, solange sie nicht durch einen begründenden Kommentar belegt sind.

LG LL
 



 
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