Saurier Tropfnase in Kur - Teil 3

anemone

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Tropfnase und Zwinkerauge hörten die Anfeuerungsrufe von den übrigen Sauriern die immer fanatischer und lauter wurden. Die Einen hielten zu Gelbstreifen, die anderen riefen Langmähne zu und sie feuerten ihren Favoriten lautstark an. Mehrere riefen: „Gelbstreifen – Gelbstreifen“, und dadurch wurde Gelbstreifen immer unfairer. Er zog Langmähne brutal an seinen Haaren.
Was hatte das noch mit Ringen zu tun? Tropfnase fand es einfach nur gemein und deshalb feuerte er mit seinen Zurufen Langmähne an.
Roderich griff bei diesem unfairen Spiel nicht ein obwohl er es sich ansah. Das beunruhigte Tropfnase sehr. „Gemeinheit!“, wetterte er. „Lass nur, bei unseren Kampf wird Roderich sich noch wundern!“, war alles, was Zwinkerauge ihm antwortete.

Dieser Ringkampf zwischen Gelbstreifen und Langmähne ging so aus, dass Gelbstreifen als Sieger umjubelt wurde.
Danach winkte Roderich Tropfnase und Zwinkerauge zum Kampf auf den Platz.
Die Zuschauer lachten sich weg, als sie die beiden ungleich großen Typen sahen, die miteinander ringen sollten. Zurufe ertönten von den zuschauenden Sauriern herüber:
„Na, dann werden wir jetzt aber was erleben!“.

Sie erlebten Sachen, die sie nie für möglich gehalten hätten.
Der große Saurier Zwinkerauge legte sich auf den kleinen Tropfnase und kitzelte ihn so, dass diesem vor lauter Lachen dabei die Nase lief und wie kann es anders sein, Zwinkerauge beim nächsten Aufstehen auf dieser nassen Spur ausrutschte und hinfiel, aber lachend wieder aufstand. Es war die reinste Gaudi. Am Ende des Kampfes saß Tropfnase auf dem Bauch von Zwinkerauge und dieser gab sich K.O. Einer der Zuschauer kam in den Ring und hielt Tropfnases Arm hoch. Bis auf Roderich schrieen alle vor Lachen und jubelten.
Der folgende Kampf mit den beiden letzten Sauriern war danach in keiner Weise mehr ernst zu nehmen.
Alle Saurier wollten nur noch lachen. Das Siegen war für alle vergessen. Nur einer schmollte und das war der Drache Roderich.

Die Albernheiten der jungen Saurier konnte Roderich nicht länger ertragen. Er verzog sich schleunigst in seinen Strandkorb, in dem er es sich in seinem Lieblingseckchen gemütlich machte.
Irgendwann kam ausgelassen die Saurierjugend bei ihm vorbei. Diesmal sah Tropfnase ihn dort in seinem Strandkorb-Eckchen sitzen und plötzlich ging ihm ein Licht auf. Jetzt war ihm klar, warum der Drache Roderich zu ihm so unfreundlich war. Er musste Furzknoten und ihn am Tag zuvor von seinem Strandkorb aus belauscht haben, als sie sich über seine miese Laune unterhielten und sogleich lief er zu seinem Freund Furzknoten zu dem Strandkorb mit dem Apfel hinüber, um ihm von seinem Abenteuer mit Zwinkerauge zu berichten. Furzknoten wedelte ihm mit einem Brief unter seine Nase und er war begierig darauf zu erfahren, was seine Mama ihm geschrieben hatte. Ihre Handschrift konnte er erkennen. Bevor Tropfnase ihm also von seinen Neuigkeiten erzählen konnte, musste er wohl erst diesen Brief laut vorlesen. Furzknotens Mutter bedankte sich noch einmal ausdrücklich für den netten Brief mit den schön gemalten Bildern darin. Es würde sie freuen, wenn es Tropfnases Nase jetzt nach dem Inhalieren wieder besser ginge und sie bedankte sich noch einmal bei Tropfnase für das Briefschreiben.

Nun hatte Tropfnase aber auch einige Neuigkeiten und die beiden Saurier steckten so lange die Köpfe zusammen bis es dunkel wurde und sie schliefen beide in Furzknotens Strandkorb bis zum Morgen.
 

anemone

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So standen sie sich jetzt also gegenüber, die beiden Saurier, welche miteinander ringen sollten. Angstvoll blickte Tropfnase seinen zugewiesenen Sportkollegen an. Er war ein prächtiger starker Bursche. <Roderich wollte ihm schaden, das war Tropfnase jetzt klar, aber warum nur?
Vielleicht war es so, dass sie sich gegenseitig nicht so recht mochten. Das wird es sein!> dachte er.
Roderich hatte inzwischen wieder seine Stimme erhoben und beschlossen: „Alle stellen sich in einem Halbkreis um die Ringer herum und feuern diese an!“
<Auch das noch>, dachte Tropfnase und er fühlte sich schrecklich, drehte sich noch einmal um und gab seinem zukünftigen Gegner die kurze Stummelpfote. „Ich heiße übrigens Tropfnase und du?“ Der Große sah auf ihn herab.
„Ich bin Zwinkerauge, nett, dich kennen zu lernen.“

Zum Sauriernamen muss man eines wissen: Bei den Sauriern ist es üblich, sobald ein junger Saurier geboren wird, alle Verwandten zusammenzurufen. Wenn sie dann alle auf den neuen Nachwuchs schauen sehen sie sich ihn ganz genau an und äußern sich über Besonderheiten, die ihnen auffallen. Danach erhält dann der Neuankömmling seinen Namen. So war es auch bei Tropfnase vor etwa 8 Jahren. Sie standen alle um den Neuankömmling herum und seine Tante bemerkte ganz entzückt: „Oh, der Kleine hat ja einen Tropfen an seiner Nase!“, und somit stand der Name für ihn fest. Wir fragen besser nicht näher, wie die Namensgebung bei Furzknoten gelaufen ist, das wäre zu intim und eigentlich wollen wir es auch gar nicht wissen.

Sie standen also jetzt nebeneinander und sahen dem Ringen von Gelbstreifen und Langmähne zu. Sie waren etwa gleich stark und mal befand sich der eine oben, mal der andere.
„So wird es bei unserem Kampf nachher nicht sein!“, stellte Tropfnase fest und seufzte, „denn du bist viel stärker als ich. Ist doch klar, dass Du bei unserem Kampf der Sieger sein wirst!“, traurig sah er weiter mit Zwinkerauge dem Geschehen zu. Dieser allerdings zwinkerte mit einem Auge Tropfnase zu und meinte: „Na, so klar ist das aber noch nicht. Wir können doch auch nur ein Spaßringen machen!“
Ob Roderich überhaupt wusste, wie so ein Spaßringen aussah? Vermutlich nicht, aber sie wollten es ihm wohl zeigen.

Stimmen wurden jetzt laut und Anfeuerungsrufe trieben die Kämpfenden an. Jeder gab sich große Mühe, den Sieg davon zu tragen. Schließlich war für den Sieger am Ende des Wettkampfes eine Prämie ausgesetzt, die jeder für sich gewinnen wollte.
„Ich kann sowieso nicht gewinnen!“, stellte Tropfnase fest. „Und ich will nicht gewinnen!“, war die Antwort von Zwinkerauge.
 



 
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