Schaffe, schaffe

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Curd Belesos

Mitglied
Alt sind sie und schwach und krank,
die Kinder aus der Nachkriegsjahren,
sie bauten auf , erwarten Dank,
sie werden selten ihn erfahren.

Mit Steinen ihrer Eltern Trümmer,
erbauten mühsam sie ihr Land,
geboren werden Kinder immer,
doch Geld verblendet den Verstand.

Den Kleinen gab man Bett und Essen,
nur was für Kinder wichtig ist,
Zuwendung, Liebe ward vergessen,
sie wurden groß mit dem Verzicht.

Wenn nur aus Gier ein Mensch vermehrt,
sein Hab und Gut, um sich zu schmücken,
Kindern nicht Anstand, Demut lehrt,
den wird’s im Alter noch schwer drücken.

Die Alten jammern jetzt und klagen,
heut hat die Jugend andere Sicht,
doch ist es eigenes Versagen,
Eltern und Vorbild war´n sie nicht.
 

Curd Belesos

Mitglied
Alt sind sie und schwach und krank,
die Kinder aus den Nachkriegsjahren,
sie bauten auf , erwarten Dank,
sie werden selten ihn erfahren.

Mit Steinen ihrer Eltern Trümmer,
erbauten mühsam sie ihr Land,
geboren werden Kinder immer,
doch Geld verblendet den Verstand.

Den Kleinen gab man Bett und Essen,
nur was für Kinder wichtig ist,
Zuwendung, Liebe ward vergessen,
sie wurden groß mit dem Verzicht.

Wenn nur aus Gier ein Mensch vermehrt,
sein Hab und Gut, um sich zu schmücken,
Kindern nicht Anstand, Demut lehrt,
den wird’s im Alter noch schwer drücken.

Die Alten jammern jetzt und klagen,
heut hat die Jugend andere Sicht,
doch ist es eigenes Versagen,
Eltern und Vorbild war´n sie nicht.
 

SanneZwei

Mitglied
Hallo Curd,
Nur allzu wahr, in manchen Fällen.
Möge dein Gedicht dazu beitragen, geistige Werte wieder stärker zu gewichten.
Liebe Grüße
Susanne
 

Trasla

Mitglied
Absatz drei, Zeile drei, die "Zuwendung" muss ich falsch betonen, damit der Rhythmus passt. In meinen Ohren passt

die Zuwendung wurde vergessen

besser.
 

Curd Belesos

Mitglied
Alt sind sie und schwach und krank,
die Kinder aus den Nachkriegsjahren,
sie bauten auf , erwarten Dank,
sie werden selten ihn erfahren.

Mit Steinen ihrer Eltern Trümmer,
erbauten mühsam sie ihr Land,
geboren werden Kinder immer,
doch Geld verblendet den Verstand.

Den Kleinen gab man Bett und Essen,
nur was für Kinder wichtig ist,
die Zuwendung wurde vergessen,
sie wurden groß mit dem Verzicht.

Wenn nur aus Gier ein Mensch vermehrt,
sein Hab und Gut, um sich zu schmücken,
Kindern nicht Anstand, Demut lehrt,
den wird’s im Alter noch schwer drücken.

Die Alten jammern jetzt und klagen,
heut hat die Jugend andere Sicht,
doch ist es eigenes Versagen,
Eltern und Vorbild war´n sie nicht.
 

Curd Belesos

Mitglied
moin, moin, danke für deinen Kommentar. Habe den Gedanken von dir aufgegriffen und eingebaut. Liest sich jetzt anders für mich. LG Curd
 
F

Fettauge

Gast
Nein, Curd, dein Ansatz ist falsch. Dieses Deutschland ist wohl das kinderunfreundlichste Land der Welt. Da beschwert sich die Regierung, dass es zuwenig Kinder gibt heutzutage, tut aber nichts, um Eltern mit Kindern zu unterstützen und ihnen somit überhaupt erst die Möglichkeit zu geben, sich Kinder anzuschaffen. Das fängt an bei der fehlenden Berufsausbildung. Ganz zu schweigen von Hartz IV. Und wenn schon Kinder, dann keine Proletenkinder, sondern welche der Mittelschicht. Hunderttausende Kinder wachsen nur mit einem Elternteil auf, weil die Eltern wirtschaftlich nicht in der Lage sind, eine Ehe zu gründen. Was sind das für Zustände?

Was du über die Zeit nach 45 schreibst, stimmt natürlich: Die Kinder liefen einfach so mit, im Grunde störten sie nur, sie wuchsen ziemlich wild auf. Nun aber zu sagen, die Eltern sind schuld, das ist kurzsichtig, das lädt die Verantwortung beim schwächsten Teil der Gesellschaft ab, den Eltern, die sich gegen diese gesellschaftlichen Zustände kaum wehren können.

Du beklagst die Folgen, getraust dich aber nicht an die Ursachen des Problems. Und das ist das Manko deines Gedichts.

Gruß, Fettauge
 

Curd Belesos

Mitglied
moin, moin fettauge

Du beklagst die Folgen, getraust dich aber nicht an die Ursachen des Problems. Und das ist das Manko deines Gedichts.
Es war meine Absicht, die Folgen zu beklagen. Schade, dass du das als Manko ansiehst. Ich habe in absehbarer Zeit leider nicht die Absicht, mich gesellschaftskritisch mit den Ursachen des Problems zu befassen. Es freut mich aber, dass du dich so intensiv mit meinen Zeilen auseinander gesetzt hast. Als Jahrgang 1945, wie du meinem Profil entnehmen kannst, sind meine Verse Gedanken zu gelebten Erfahrungen. Danke für deinen Kommentar und die kritischen Anmerkungen. Gedanklich bleibt immer etwas hängen. LG Curd
 
F

Fettauge

Gast
Ich sag es mal ketzerisch: Unsere Kanzlerin befasst sich auch nur mit den Folgen der Krise und geht nicht an die Wurzeln - ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen.

Nein, das erwarte ich auch gar nicht, dass du, wenn du es nicht kannst, versuchst Zusammenhänge zu erklären. Aber erst dadurch erhielte das Gedicht überhaupt Gewicht. Denn ich glaube, du hast da bestimmte Vorstellungen, die nicht deine eigenen sind, die du lediglich an heutigen Beobachtungen anlehnst. Denn so drastisch, wie es heute ist, war es damals nicht. Da wirkte noch die nazistische altväterliche Pädagogik vor, die viel Unheil angerichtet hat, und viele Mütter waren ja mit ihren Kindern allein, weil die Väter entweder gefallen waren in Gefangenschaft. Es waren einfach andere Verhältnisse als heute, und das kann ich aus eigener Erfahrung heraus sagen. Von wirklicher Vernachlässigung kann man eigentlich nicht sprechen.

Gruß, Fettauge
 

Curd Belesos

Mitglied
moin, moin, mein Freund,

....es gab seinerzeit den Begriff "Schlüsselkinder" und es gab u.a. die Geschichte von dem Bergmann aus dem Ruhrpott, ohne Führerschein, aber mit einem Opel Rekord vor der Tür um den Nachbarn zu zeigen, ha ich habe es zu etwas gebracht. Heute jammern diese in den Altenheimen, meine Kinder kümmern sich nicht um mich. Ich lese ab und an in Seniorenheimen hier im Norden, hier sind die Damen allerdings der Meinung, dass dieses Problem nur im Ruhrpott zu finden war. Das ist der Ausgangsstoff für meine Verse. Dieses Problem wurde "damals" über Jahre hinweg immer wieder aufs Neue erörtert und beschrieben. "Damals" als ich jung war, die heutige Jugend hat andere Sicht. LG Curd
 



 
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