Das Problem besteht hier darin, dass eine Lyrikform übertragen wird. Die deutsche Sprache ist anders strukturiert, als die japanische. Auch die Schrift. Eine Möglichkeit - die bisher am meisten genutzte - ist, die Silbenzeichen der japanischen Schrift in deutsche Silben umzuwandeln. Bereits hier geht das Bild des japanischen Haiku verloren. Es ist also nur ein kleiner Schritt, sich auf drei Zeilen zu beschränken, die Silbenzahl aber nicht in den Mittelpunkt zu stellen.
Allerdings denke ich, dass man doch auf eines nicht verzichten kann: Es werden Bilder gezeigt, keine Kommentare. Das ist hier das Problem. Das Gedicht zeigt Gefühle auf einer abstrakten Ebene. Damit entfernt es sich vom Haiku.