schalimei

SCHALIMEI


schalimei als ich ihn antraf
einwendig seiner allerselbst
tat schalimei an seine nasen
mit puderquaste puder blasen

und pfiff sich keck ein lied

schalimei als ich ihn antraf
einwendig seiner allerselbst
tat schalimei sich feinstes jäcklein an
wichste glanz auf schuh auf wie haar

und summte keck ein lied

schalimei als ich ihn antraf
einwendig seiner allerselbst
hat schalimei sich übers herzenspochen
tauverweintes rosenköpfchen g’flochten

und zischte keck ein lied

schalimei als ich ihn antraf
schalimei den feixer
da sprach so schalimei:

„ei, heut will ich nehmen
von den messerlein das dritte
von links dort aus der mitte
tammdaradei - juchhei!

einem elfchen will ich, ei,
einem wunderhübschen blassen
lieb damit ins herzchen fassen
tammdaradei - juchhei!

will ums hälschen, ei, ihr legen
ein kränzlein fein aus samtpurpur
von zartgezierter klingenspur
tammdaradei - juchhei!

das wird ein gaudeum!
das wird eine hetz!
oh du nacht der amuröse!“

so spricht der schalimei
packt's messer unter den kamelhaarmantel warm
schnürt stramm sich gurt und schuh
schliesst türe auf und zu –
dann pfeift er keck sein liedlein
in die mondenschwere nacht –

singt:
„tammdaradei – juchhei!
tammdaradei – juchhei...!
 

Perry

Mitglied
Hallo Werner,

Ich kenne Schalmei, als orientalisches Blasinstrument. Schalimei scheint vermutlich, daran angelehnt, ein pfeifender Derwisch etc. zu sein, auch weil er gern verrückte Dinge anstellt.
Die etwas verdrehte Ausdrucksweise

"einwendig seiner allerselbst" u.s.w.

passt gut zu der Szenerie.

Über die inhaltliche Aussage könnte ich nur spekulieren, sie scheint bei diesem Wortbildklangspiel aber sowieso nur nachrangig zu sein.

LG
Manfred
 



 
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