Schatten (gelöscht)

Wipfel

Mitglied
Servus Meister der Dichtkunst,

so schlecht ist das Gedicht nicht. Jedoch machen folgende Zeilen mir zu schaffen:

Nun aber zieht‘s den einen-
wieder zu dem anderen
unablässig
wie magnetisch
Wen zieht es zu wem? Das LI zum LDu? Den Schatten zum Schatten? Den Platz zum Platz?

Grüße von wipfel
 
L

label

Gast
Hallo

über den eigenen Schatten zu springen, dazu wird zwar öfter geraten, aber es gelingt keinem.
Auch einem Anderen ganz nahe zu sein, wie dessen Schatten, gelingt nur, wenn einer seine eigene Kontur zugunsten des Anderen aufgibt.
Mit einem Anderen den Platz zu tauschen, wie deine beiden Schatten bedeutet letztendlich auch die Aufgabe der eigenen Identität.
Darum ist es auch nicht verwunderlich, das die beiden Schatten wieder zu ihrer eigenen Kontur zurück wollen.
Nur ein Zusammensein ermöglicht Nähe und eigene Identität gleichzeitig.
Dein Werk hat mich zum Nachdenken angeregt, und ich habe es gerne gelesen
label
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Tom,

schön, dass ich noch solch einen ausgezeichneten Text von dir zu lesen bekomme!

Auf eindrucksvolle Weise zeigst du die Austauschbarkeit von Positionen während einer Konfliktsituation, die natürlich mit der Aufgabe von Identität rein gar nichts zu tun hat, wohl aber mit dem Verzicht auf Nähe:
Nun aber zieht‘s den einen-
wieder zu dem anderen
unablässig
Ein kluges & gutes Gedicht.

Heidrun D.
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Tom,

"Schattentausch" eine schöne lyrische Überlegung, wie im Puppentheater. Da könnte ich mir das so richtig vorstellen, dass es zwei Personen gibt und auch zwei Schatten. Die Schatten würden immer flüstern. Und dann würden sie miteinander verschmelzen, weil ihre Urheber sich so nah sind. Und danach müssten sie ihr angebliches Eigenleben wieder aufgeben, weil sie zwangsläufig ihren Urhebern wieder folgen müssten und diese haben nun getrennte Wege gewählt. Ach, Musik kann ich mir auch dazu vorstellen.

Sehr poetisch diese kleine inhaltsreiche Geschichte!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Dankeschön ihr Lieben für all die Gedanken.
Anfangs dachte ich (Ungereimtes fällt mir unendlich schwer), dass es gar kein Gedicht ist. Ich dachte, es wäre nur so ein eingefangener Moment: Zwei Schatten eben, die sich hinreißen lassen und wie Plus + Minuspol einfach nicht mehr voneinander lassen können.

Am Anfang jeder Kunst steht ja immer ein Gefühl, dieses gilt es in ein Bild zu malen. Das kann ein Theaterspiel, Musik oder eben auch etwas Geschriebenes sein. Wenn es dann gelingt, es so zu zeichnen, dass man es mitfühlt/sieht/erlebt, dann hat man viel erreicht und weitergegeben.
Ich dank euch schön für die Zeit und die Mühe. Möge immer ein Schatten in eurer Nähe sein.

Liebe Grüße
Tom

p.s. Dem "Wipfel" danke ich herzlichst für die Titelvergabe.
 

wirena

Mitglied
Hallo Spaetschreiber - guten Abend

Ich versteh nicht ganz: Die Schatten tauschen ihre Plätze und dann zieht es sie zu dem andern? Warum nicht:
....
Nun aber zieht‘s den einen-
wieder zu dem [strike]anderen[/strike] [red]seinen[/red] unablässig
wie magnetisch

Ist nur eine Frage – keineswegs irgendwelche Kritik oder so – die Lyrik gefällt mir sehr gut.

Lg wirena
 
B

Beba

Gast
Hallo Tom,

Schatten sind immer etwas Faszinierendes, in der Kindheit ebenso wie für Erwachsene. Diese Wesen regen die Fantasie an, da braucht es keine Gesichter. Umrisse reichen schon, man denke nur an die Schattenspiele.
Hier hast du ein schönes Schattenspiel gezeichnet, das die Fantasie anregt. Und gefällt. ;)

Ciao,
Bernd
 



 
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