Schattendrachen

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Max Neumann

Mitglied
Ein eingängiges und bilderreiches Gedicht. Ich habe es mehrmals gelesen.
Besonders gelungen finde ich:

"Die Sonne wirft mir einen Spiegel,

schwarz, tief und ohne Grund."

Die Schwärze erzeugt einen wirkungsvollen Widerspruch zu der eigentlichen Helligkeit der Sonne. Das ist inspirierend.
 

Lastro

Mitglied
Ja, Tissop, irgendwie kam mir das Gedicht auch als Beitrag zu deinem "Die Tierschützer" in den Sinn.
Ich bedanke mich ganz herzlich für dein Feedback!

LG Lastro
 
Zuletzt bearbeitet:

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Lastro,

Drum flieg ich und blick nicht hinunter,
Warum hast du diesen Vers in Umgangssprache geschrieben?
Das passt hier irgendwie nicht rein, ansonsten ist es sprachlich nämlich sehr schön geworden.

Ist der Reim in Strophe 2 Zufall? Passt hier aber gut, wieso auch sollte man eine Strophe nicht reimen.

Liebe Grüße
Manfred
 

Lastro

Mitglied
Hallo Manfred,

zum Zitat: vielleicht, weil der Vers (die Zeile) sehr nah am Gefühl der Angst ist, also körperlich, ist die Sprache nicht distanziert.
Genau kann ich es dir aber nicht sagen, das Gedicht ist mit der Zeit so gewachsen.
Klingt mir eigentlich stimmig.

Das gilt auch für den Reim.
Er setzt gewissermaßen die Leitplanken für die eindeutige Bewegungsrichtung in der zweiten Strophe.
(Kommt mir gerade so in den Sinn).

Dank für den Kommentar!
Vorschläge sind immer willkommen.

Liebe Grüße
Lastro
 

Lastro

Mitglied
Manfred, ich nehme das Gedicht nochmal ins "Labor". Bei mir dauert das dann gewöhnlich etwas. Ich lasse es dich wissen, wenn es eine andere Lösung gibt.
LG Lastro
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Lastro,

das Gedicht hat viel Potential, da lohnt sich das Labor allemal.

Liebe grüße
Manfred
 

Lastro

Mitglied
Vielen Dank, revilo, für deine einfühlende Version.

„Drum flieg ich ohne Blick“ gefällt mir sehr gut, wie auch „leise kreisen“.
Natürlich empfinde ich eine Verschiebung in der emotionalen Tönung, vielleicht auch eine vom „Gesungenen“ zum „Gesprochenen“.

Ich freue mich immer, wenn mein Text andere zu Abwandlungen inspiriert. Und ich nehme sie als Anregungen.

Liebe Grüße
Lastro
 

revilo

Mitglied
Grüß Dich, ich mache nur Vorschläge, will Dein Gedicht nicht unbedingt verändern, sondern nur Denkanstöße geben.....Um so schöner, wenn Du damit etwas anfangen kannst.....LG revilo
 

Lastro

Mitglied
Hi Manfred,

hier eine leicht veränderte Version, die sprachlich hoffentlich besser balanciert ist.

... „und schaue nicht hinunter, ...“ (bezieht sich auf die Innenschau).



Hallo Revilo,

soweit das Ergebnis deines Gedankenanstosses.

Wenn ich das Thema (und es erinnert mich immer wieder an „Der Lindenbaum“ aus der Winterreise, Müller/Schubert) auf menschliche Beziehungen anwende, ergeben sich leicht neue Texte.
„Fluchtsturz“ (die Überschrift ist vielleicht noch nicht die letzte Version) ist ein Ergebnis.

Ich bedanke mich für eure Ko-Kreativität!

Liebe Grüße
Lastro



Schattendrachen


Die Sonne wirft mir einen Spiegel,

schwarz, tief und ohne Grund.

Hoch oben fliegend fliehe ich

und schaue nicht hinunter,

vor Furcht sonst lahmt mein Flügelschwung.



Doch kann ich über ihm nur kreisen,

er hält mich an der Drachenschnur.

Die Ehre müsst ich ihm erweisen,

und in ihn stürzen, ---

es kostet mich das Leben nur.





Fluchtsturz


zersplittern meine Gedanken

an deinem dunklen Sog

flieht mein Blick in die Weite



stürze ich in dich

gerinnt mein Augenblut

zu erlösendem Dunkel




 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Lastro,

jetzt ist das ein absolut gelungenes Gedicht.
Das Gedicht "Fluchtsturz" solltest du unbedingt extra posten, sonst geht es hier vielleicht unter. Das wäre jammerschade.

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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