Schein oder Sein

In ihrer Scheu saß sie vor ihm,
sie hatte ihr Gefühl verloren.
Warum war nichts, wie es ihr schien
sie fühlte sich fast ungeboren,

nicht hier auf dieser Welt erwünscht,
von Zeit und Menschen abgetrieben,
von Grausamkeiten oft gelyncht,
war sie erschüttert still geblieben.

Sie hatten ihr Gefühl ermordet,
die Seele konnte sich nicht halten,
sie war mit Schmerzen überfordert
versuchte, sich bloß abzuschalten.

Als scheue Frau versuchte sie,
sich unsichtbar der Welt zu denken
und ihn - den Mann - mit Harmonie,
in trügerisches Glück zu lenken.

Hallo,

ich bin fast restlos begeistert von diesem wie ich meine knappen aber präzisen Charkterbild. Einzig das "gelyncht" sticht heraus, weil es eine Nummer zu dick aufgetragen ist und sich so nicht recht in die beklemmende Harmonie des Textes einfügen will. Hier müsste m.E. ein anderes Bild her. Der Rest ist für mein Empfinden perfekt.

Gruß

Jürgen

Hallo Anna,

ich finde auch, dass Dir hier in sehr guter Art und Weise eine dichte Charakterbeschreibung gelungen ist.

"gelyncht" finde ich auch etwas hart (zumal "oft gelyncht" rein formal gesehen nicht geht - einmal tot ist immer tot... ).

Eine weitere Kleinigkeit noch. Die kurz hintereinander folgende Wiederholung von "versuchte" in V3 und V4 empfinde ich als störend. - Insgesamt sind das aber Kleinigkeiten.

Liebe Grüße

Andreas

In ihrer Scheu saß sie vor ihm,
sie hatte ihr Gefühl verloren.
Warum war nichts, wie es ihr schien
sie fühlte sich fast ungeboren,

nicht hier auf dieser Welt erwünscht,
von Zeit und Menschen abgetrieben,
von Grausamkeiten oft gelyncht,
war sie erschüttert still geblieben.

Sie hatten ihr Gefühl ermordet,
die Seele konnte sich nicht halten,
sie war mit Schmerzen überfordert
bemühte sich, bloß abzuschalten.

Als scheue Frau versuchte sie,
sich unsichtbar der Welt zu denken
und ihn - den Mann - mit Harmonie,
in trügerisches Glück zu lenken.

In ihrer Scheu saß sie vor ihm,
sie hatte ihr Gefühl verloren.
Warum war nichts, wie es ihr schien
sie fühlte sich fast ungeboren,

nicht hier auf dieser Welt erwünscht,
von Zeit und Menschen abgetrieben,
von Grausamkeiten oft gelüncht,
war sie erschüttert still geblieben.

Sie hatten ihr Gefühl ermordet,
die Seele konnte sich nicht halten,
sie war mit Schmerzen überfordert
bemühte sich, bloß abzuschalten.

Als scheue Frau versuchte sie,
sich unsichtbar der Welt zu denken
und ihn - den Mann - mit Harmonie,
in trügerisches Glück zu lenken.

Guten abend ihr beiden,

herzlichen Dank für eure Kommentare . Ich habe ein versuchen durch ein bemühen ersetzt und lynchen mal mit ü geschrieben ( der Duden sagt, das geht), aber leider noch keine Alternative dafür gefunden.

Also denke ich weiter darüber nach ..

Liebe Grüße

Namibia