Schichtwechsel (gelöscht)

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo monochrom
Das ist ein hervorragendes Gedicht.
Mir gefällt der Ton, die Art, fast leise Verzweiflung
Melancholie. Ohne Kitsch.

Richtig gut.

L.G
Patrick
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo Monochrom,

und wieder hast du sprachlich etwas sehr gelungenes geschaffen.

Da ist Poesie in diesen so leicht klingenden Sätzen

ich empfinde das Lesen solcher Wortzusammenstellungen
als Genuss:

An den losen Enden der Felder ist nicht erkennbar,
ob Frühling in den Gerüchen wuchert

Bald ist das Wochenende vorbei,
der Winter ist ein zwei Sätze wert,

und der Name
für ein Zuhause dreht die Zungen.

Sehr gut beobachtet,sehr gut formuliert, hat für mich
etwas bittersüßes, wie alle Momente denen Erkenntnis inne
wohnt(oder vielleicht droht?!)
Aber der Mensch schreckt ja auch zurück
Unwissenheit hat seine Annehmlichkeiten

Gerne gelesen
Ralf
 

Monochrom

Mitglied
Hi,

danke für Eure aufmunternde Kritik.
Ich habe bei diesem Text die Befürchtung gehabt, dass aufgrund der zerschnittenen Perspektiven, den flimmernden Szenerien und Cuts der Leser hängen bleibt und sich keine Stimmung entfaltet.
Aber der innere Zusammenhang scheint, wenn auch vielleicht nicht deutlich nachvollziehbar, zumindest im Unterbewusstsein in Reihe zu bleiben.

Schichtwechsel, der Titel gibt den Verlauf, die cuts, die wechselnden Szenerien und Äußerungen, und auch den Wechsel der gesellschaftlichen Schichten, und die Abkehr, die Flucht aus ihnen.

Kurioserweise ist das ein weit ausholender, umrahmender Inhalt, die Protagonisten bleiben nebulös, sie sind Masse, Gruppe, fern und doch werden sie seziert; es bleibt jedoch offen, ob sie die Gejagten sind, oder die Jäger. Oder keines von beidem, sondern nur die Beobachter, die schnell bereit sind mit Urteil, und ihre Zungen drehen.

Eine Hauptperson ist die Abkehr von der Vertrautheit, das Zurücklassen, mit all den Effekten und Kausalitäten, die das erzeugen kann.

Und der Stolz ist da, falsch, wenn Stolz falsch sein kann, da er ja doch empfunden wird, und die Lächerlichkeit, die so umfassend für Herzen den Spiegel bereit hält.

Alles ist verdreht, dreht sich um das Geäußerte, um das Nachzusagende, und das, was verschwiegen wird, nichtig und tödlich zugleich.

Wo ist ein Zuhause? Dort wo der Mensch herkommt? Wo er hingeht? Was er vergisst? Oder was im Herz bleibt? Und kann dessen Benennung, dessen Verortung, verantwortlich sein für das Gewicht im Wort?

Sorry, dass ich so einen Schwall zu diesem Text anhänge, aber in den Zeilen steckt für mich viel an Bedeutung, und auch die Umstände, unter denen der Text geschrieben wurde, sind mir sehr wichtig. Andere finden wahrscheinlich ganz andere Schwingungen in diesem Gedicht, ganz andere Wahrnehmungen und Interpretationen, und genau dann ist es für mich ein gelungener Text.

Bis denne,
Monochrom
 

Monochrom

Mitglied
Hi,

danke für Eure aufmunternde Kritik.
Ich habe bei diesem Text die Befürchtung gehabt, dass aufgrund der zerschnittenen Perspektiven, den flimmernden Szenerien und Cuts der Leser hängen bleibt und sich keine Stimmung entfaltet.
Aber der innere Zusammenhang scheint, wenn auch vielleicht nicht deutlich nachvollziehbar, zumindest im Unterbewusstsein in Reihe zu bleiben.

Schichtwechsel, der Titel gibt den Verlauf, die cuts, die wechselnden Szenerien und Äußerungen, und auch den Wechsel der gesellschaftlichen Schichten, und die Abkehr, die Flucht aus ihnen.

Kurioserweise ist das ein weit ausholender, umrahmender Inhalt, die Protagonisten bleiben nebulös, sie sind Masse, Gruppe, fern und doch werden sie seziert; es bleibt jedoch offen, ob sie die Gejagten sind, oder die Jäger. Oder keines von beidem, sondern nur die Beobachter, die schnell bereit sind mit Urteil, und ihre Zungen drehen.

Eine Hauptperson ist die Abkehr von der Vertrautheit, das Zurücklassen, mit all den Effekten und Kausalitäten, die das erzeugen kann.

Und der Stolz ist da, falsch, wenn Stolz falsch sein kann, da er ja doch empfunden wird, und die Lächerlichkeit, die so umfassend für Herzen den Spiegel bereit hält.

Alles ist verdreht, dreht sich um das Geäußerte, um das Nachzusagende, und das, was verschwiegen wird, nichtig und tödlich zugleich.

Wo ist ein Zuhause? Dort wo der Mensch herkommt? Wo er hingeht? Was er vergisst? Oder was im Herz bleibt? Und kann dessen Benennung, dessen Verortung, verantwortlich sein für das Gewicht im Wort?

Tschau,
Monochrom
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.



 
Oben Unten