Schicksal

poetix

Mitglied
Schicksal


Du treibst auf diesem Fluss,
dem gleißenden,
dem alles folgen muss,
dem reißenden.

Von vorne hörst du Wasserfälle tosen,
schon schwant dir Unheil und du machst dir Sorgen,
du schwimmst auf Blütenblättern rot von Rosen
vom schönen Jetzt zum unbekannten Morgen.

Die Wassertropfen schimmern:
die Haut ist leicht benetzt -
so hör doch auf zu wimmern!
Du hast ja noch das Jetzt.

Betritt den Regenbogen,
den Abgrund überwindend,
vom Himmel hochgezogen,
zuletzt dich selber findend.
 
O

orlando

Gast
Hallo Christoph,
von der Logik her gibt es für mich eine kleine Ungereimtheit:
auf Blütenblättern rot von Rosen
Hier wären "Blätterschiffchen, rot von Rosen" vielleicht angebrachter? O. ä.?
LG, orlando
 

poetix

Mitglied
Hallo orlando,
vielen Dank für deinen Kommentar. Hier gibt es, glaube ich, ein Missvertändnis. Das Wort "rot" ist hier kein Adverb, sondern ein nachgestelltes unflektiertes Adjektiv wie in Goethes Vers:
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Diese Form ist mittlerweile aus der Mode gekommen, sie überlebt aber noch in Werbeslogans wie "Freiheit pur". Verboten ist sie indes nicht und so habe ich Spaß daran gehabt, sie hier aufzugreifen. Es sind also tatsächlich die roten Rosenblütenblätter gemeint. Ich gebe zu, es ist ein bisschen missverständlich, aber es hat sich für mich gut angehört.
Aber vielleicht habe ich ja auch dich missverstanden und du hast gemeint, es müsste ein Schiff aus Rosenblättern sein. Gemeint war zunächst, dass man auf den Blütenblättern schwimmt: Entweder bedecken sie die Wasseroberfläche oder der Fluss besteht plötzlich aus Blütenblättern oder man hat zumindest das Gefühl, es wäre so.
Viele Grüße
Christoph
 



 
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