Schlafhygiene

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G

Gelöschtes Mitglied 24962

Gast
Hey Suf,

die Nacht würde ich als skrupellos zeichnen. Sie tut es und empfindet nichts dabei. Ist so ein richtiger Kaltduscher.

Die Nacht als skrupelloser Tagedieb.

Nun hast du fünf Hebungen. Nope.

Die Nacht als harter Tagedieb. Nope.
Die Nacht als kalter Tagedieb. Mag ich.

Ich bin hin- und hergerissen.

Klug wäre gut, bestünde eine direkte Personifizierung, die ich hier aber nur halbdirekt sehe.


Lg Pev
 
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sufnus

Mitglied
Hey P! :)
Dankeschön fürs Besternen & Bestirnen! :)
Ich liebe die Nacht sehr und für mich ist das beste an diesem Tagesaggregatzustand der Schlaf, in den ich mich tagnächtlich wie in einen alten bequemen Sessel fallen lassen kann. :) Insofern haben wir hier mal in gewisser Weise relativ authentische Töne von mir und eine Abqualifizierung der Nacht als hart, kalt oder gar skrupellos wäre nicht authentisch (was nicht heißt, dass ich so nicht auch schreiben könnte - ein Gedicht ist ja kein Selbstauskunftsinstrument - nur hier wollte ich es, fast könnte man sagen: ausnahmsweise, eher etwas näher am Autor :) ).
Was das etwas eigenartige Bild der Dusche angeht, ließe sich noch nachtragen, dass die meisten Zeitgenossen, sich morgens unter die Dusche stellen, gerade um den Schlaf loszuwerden. Als Teil einer Schlafrehabilitationsmaßnahme habe ich daher die Verhältnisse mal umgedreht um der Nacht die Duschdeutungshoheit verliehen. Natürlich klingt hier auch ein bisschen die gute alte Lethe, der Fluss des Vergessens, an und insofern ist das Bild dann doch wieder ein bisschen Zwielichtig. Nachtverächter kommen dann doch noch auf ihre Kosten, aber das war nicht meine Hauptschreibrichtung. :)
Merci & LG!
S.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24962

Gast
Was tags mich auch im Herzen traf,
schäumt in die Zeit zurück.

Erlösung durch das Ablaufsieb
zur Duschdasträumerei,
die Nacht als kluger Tagedieb
seift uns vom Dasein frei.
Ich las diese Zeilen so, als würde die Nacht den geliebten Tag rauben. „Erlösung/Ablaufsieb“, „Schäumt in die Zeit zurück“, waren für mich im Zusammenhang mit dem Titel ein Indikator, dass die Schlafhygiene gestört sei.
Ach lieber Sufnus, ich würde dir so gern mal etwas Nützliches liefern. :D
Stattdessen verquerkeile ich mich im Zwischenraum deiner Zeilen.

lg p
 

Scal

Mitglied
Originelle Idee!
Gibt Gedichte, die - vor allem am Abend - angenehm plätschern und nach Seife duften.

Hab am Wasserhahn ein bisserl herumgedreht - wie's halt so üblich ist beim Duschen.

Ich stelle nackt mich Richtung Schlaf
ins Regenduscheglück.
Was tags mich auch im Herzen traf:
es schäumt hinweg, zurück.

Erlösung durch das Ablaufsieb!
Ach Duschdasträumerei!
Die Nacht, ein kluger Tagedieb
seift mich vom Dasein frei.

So blubbern Pflicht und Muse fort,
kanalwärts gluckst die Welt.
Am glattverfliesten Fugenort
zum Abwasch einbestellt.


LG (noch nasshaarig)
Scal
 

sufnus

Mitglied
Hey EV, Scal!

Ach lieber Sufnus, ich würde dir so gern mal etwas Nützliches liefern. :D
Stattdessen verquerkeile ich mich im Zwischenraum deiner Zeilen.
Die Verquerkeilung (cooles Wort!) schließt ja die Nützlichkeit nicht aus - tatsächlich lieferst Du mir doch ganz oft Nützliches! Ich nehme Deine Impulse immer sehr gerne auf, um auf neue Ideen zu kommen und um den Spieltrieb weiter anzufachen! :)

Und Dir, Scal, auch ein liebes Dankeschön für die Testung meiner geliebten Dusche... Du kannst auch jederzeit was von meinen Shampoos abhaben... ich hab welches mit Orange-Vanille und welches mit Zimt-Sternanis (ach nee... das war der Rest vom gestrigen Glühwein.... mist.... ).

Übrigens ist mir beim Lesen Deiner Duschvariation erst aufgefallen, dass ich in S1 und S2 mit Glück-zurück bzw. Sieb-Dieb eine gewisse halbreimige Anlautigkeit eingebaut habe... ich weiß jetzt nicht, ob man das beim laut Lesen überhaupt hört und falls ja, ob es mich dann nicht sogar ein bisschen stören würde... hm.... ich muss, sobald ich ungestörter bin, mal ein bisschen laut Deklamieren... am besten in der Dusche... :)

LG!

S.
 



 
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