Schlaflidschlag (gelöscht)

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HerbertH

Mitglied
nein, gar nicht zu lang! Für diese Tour d'amour genau die richtige Länge

Du meinst tatsächlich düsternis[blue]s[/blue]?

Liebe Grüße

Herbert
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
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G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo,

ich liebe es, wenn Gedichte gut verpackt Geschichten erzählen und mir als Leser trotzdem genügend Raum für eigene Fantasien lassen.

LG Franka
 
A

AchterZwerg

Gast
Mir geht es ebenso wie Franka; ich finde aber einige Umbrüche unglücklich gewählt. Schlaf fühlt sich für mich fließender an, selbst wenn es sich nur um Kurzschlaf, vielleicht durch die ausgerufenen Stationen unterbrochen, handelt. Dasselbe gilt für den Lidschlag: Ein Mensch ist kein Kolibri. ;) Und auch Liebe ist wohl kein so abgehackter Prozess.
Eine denkbare Möglichkeit wäre:

Schlaflidschlag

am ende
schlief die nacht in der bahn
nach erkner doch noch ein

ich war dabei
in deinen armen bis jemand
das fenster schloss und rauch
in den gängen versackte

...
Natürlich müssten die folgenden Abschnitte/Strophen angepasst werden, falls du dich zu einer Änderung entschließen solltest. -
Als Drittes möchte ich anfügen, dass allein durch eine neue Formatierung der Eindruck von Überlänge verhindert würde.

Sprachlich und inhaltlich ist das Gedicht für mich ein Leckerli. :)

LG, Heidrun
 

Mara Krovecs

Mitglied
tatsächlich klingt weicher und fließender, wie der achteZwerg die Umbrüche vorschlägt und würde auch gut zum Titel passen.
Allerdings kann ich laut lesend den Reiz der kürzeren Zeilenform auch gut verstehen:

am ende
schlief die nacht
in der bahn
nach erkner
doch noch ein
genüsslich verhalten gelesen ergibt sich dann eine Mehrfachinterpretation:

[blue]am ende ..... [/blue] ich folge als Leser, dass etwas beendet ist und mein Assoziationskino geht los
[blue]schlief die nacht ..... [/blue] s.o. und eine schlafende Nacht weckt in mir sofort alle Weichheiten der Welt
[blue]in der bahn .... [/blue] ich bin blitzartig in einer völlig anderen Welt, tauche in komplett andere Assoziationen ein
[blue]nach erkner ....[/blue] kenn ich nicht und lass ich erstmal stehen
[blue]doch noch ein[/blue] hier erfahre ich nach all dem Kino bisher, dass es wohl eine lange Nacht gewesen sein muss und jetzt fasse ich zusammen.....

So gelesen macht Dein "Schlaflidschlag" etwas atemlos .... warum aber nicht ....

Kommt halt drauf an, was Du ( beim oder für den Leser erreichen )möchtest, Lapsismont.

Insgesamt ist Dein "Schlaflidschlag" ein tolles Sprachabenteuer .... und eine solch kurze ;-) Länge schreckt mich nicht, wenn die Sprache so schön ist.



Liebe Grüße
Mara
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Ralf,

ich finde es ziemlich gut - so wie es ist, mit seinen Umbrüchen und dem draus resultierenden Rhythmus, - seit ich verstanden habe, dass die Nacht die Metapher ist, für das erinnerte Mädchen" passt auch der "Schlaflidschlag" sich weich ein.
Sehr gefällt mir die Intensität der Details, die ins Milieu der nostalgischen Bahnfahrt eingebettet "gegenwärtig" leuchtet.

es gab bier
bis weit in den osten hinein
bis die operngänger
ergeben
über uns wegsahen
und wir das ende der brücke
verlachten
karlshorst ist ein irrer name
wenn man glücklich ist
An einer Stelle bin ich unsicher, ob dieses eine mir unbekannte Redewendung ist oder Deine Schöpfung?

vielleicht
schleift sie deshalb
ein alter narr
geschoren in den stall
Ich finde sie klasse!

Wörtlich genommen aber hat der Stall natürlich ein Dach. Wie kommt dann das

sternenlicht
in der verblassenden
düsternis ihrer falten
- es sei denn, die Zeit wäre hier woandershin gesprungen.

Grüße von Elke
 
@ TIM:
So ein Schmarrn: weiß ich, ob mein Gelaber konstruktiv für den /die Autor/in ist? Wie singt U2 so schön: Am I Jesus?

;-)

fuck

zum Poem:

Ich mag es als Ganzes.

Des hier find ich nich so toll:

an der haltestelle
die der bus verachtet


verachtendende Busse?

ok. schwamm drüber.
Naja also, ich bin bei Elke, weil ich faul bin und es auch nicht besser ausdrücken kann als sie.
Also, wenn die verachtenden nicht wären, gäbe ich 8.

Mehr fällt mir jetzt nicht ein.

cheers
serge
 

ENachtigall

Mitglied
Das sind Haltestellen, an denen der Bus nicht hält, wenn da welche knutschen, glaub ich. Busfahrer haben da so ihre Erfahrungen ...

Aber war da nicht ein Zug der Bus?

Dieses Rätsel hatte ich vorher überlesen ...
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Na da sind ja viele Sachen zusammen gekommen, vielen Dank!

Man versucht als Autor ja immer, die Melodie soweit wie möglich vorzugeben, den Leser möglichst gezielt auf die gewünschten Deutungen und Hervorhebungen hinzuweisen. Aber der Leser hat seinen eigenen Willen.
:)
Zu Beginn ist der Rhythmus schlagartig, in Stroboskoplicht getaucht, das Zucken beim Wegnicken. Man kann das Ganze natürlich auch als einfach fließenden Anfang lesen.

Der Wechsel vom Zug zum Bus ist vielleicht für manche ungewöhnlich, aber wenn ich Nachts nach Hause will, muss ich oft das Verkehrsmittel wechseln. So wird jede Heimkehr zu einer sich ständig ändernden Umgebung. Tja und gerade Busfahrer haben am Stadtrand eigene Ansichten zu Fahrplänen, Haltestellen und Fahrgästen.

Aber das stört nicht, wenn man die Richtige in Armen hält.

cu
lap
 
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