Schlüsselschwelle

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Mimi

Mitglied
Vielleicht "etwas" statt dem saloppen "Ding" ...?
Ob das Gedicht auch ohne die Frage am Schluss funktioniert ...? Hmmm ...

Gruß
Mimi
 

Johnson

Mitglied
Der Gegenstand des Gedichtes ist wohl eine Ehe/Liebesbeziehung . Darin zu erkenne eine gewisse Traurigkeit über das Ende das kommen wird
 

sufnus

Mitglied
Ich bin entzückt! :)
Dieses Gedicht ist in seinem ganzen Gestus hochoriginell, obwohl es doch die älteste Gedicht-Sache der Welt in Wort (ent)kleidet. Das muss man erstmal hinbekommen!
Was mich neben- (oder doch haupt-?) befundlich zu dem Gedanken bringt, dass die Lyrik sich (vermutlich seit Menschenangedenken) mehr noch als die anderen Formen der Literatur (ein bisschen) zwanghaft um den Gedanken der Vollkommenheit dreht, die immer irgendwie auch ein bisschen unvollkommen sein muss, um wirklich zum Gipfel (Parnass? Höhepunkt?) vorzustoßen.
Gottfried Benn hat da was angerichtet, als er davon schrieb, dass selbst den Obergurus (und Gurinnen!!!) der Lyrik auch nicht mehr als "sechs bis acht" Gedichte gelingen, die diesem höchsten Anspruch gerecht werden, wobei dieses halbe Dutzend von Gedichten im 1-mit-Sternchen-Bereich aber auch vollkommen ausreichten, um dauerhaften Ruhm zu rechtfertigen.
Also... letztlich ist das alles irgendwie Blödsinn... aber ein kleines Fitzelchen Bedenkenswertes steckt trotzdem drin... nämlich dieser Aspekt, dass ein (sic!) echt gelungenes Gedicht schon was Feines ist. Und es ist nun mal leider so, dass die meisten von uns vermutlich nie ein solches richtig geiles Gedicht zustande bekommen.
Ein einziges (und nicht die blöden 6-8 vom ollen Benn) wäre doch schon aller Mühen wert, oder?
Es gibt tatsächlich genug one-hit-wonder in der Lyrik. Der Merseburger Zauberer könnte dazu zählen (wenn das nicht mehr als ein(e) Autor*in war) und die/der Verfasser*in dieser unsterblichen Zeile aus der frühen Neuzeit "mich wundert, warum ich so fröhlich bin" (war es wirklich Martinus von Biberach - wahrscheinlich nicht... womöglich doch der Meister Eckehart?). In neuerer Zeit wäre unter den One-Hit-Wondern auch ein Herr v. Gilm zu Rosenegg zu nennen... kaum eine Sau kennt den Typen aber die Zeile "wie einst im Mai" weht uns doch irgendwie vertraut an.
Und was hat das jetzt alles mit Deinem Gedicht zu tun, Scal?
Also... ob dieses Gedicht schon das Gedicht aus Deiner Tastatur ist, würde ich zwar (ganz unter uns) ein bisschen bezweifeln... aber... aaaaber..... es ist so originell und ja... auch schön... dass es ein klares Indiz darstellt, dass dieser eine Wunderwurf durchaus in Deiner erreichbaren Reichweite ist.
Unbedingt so weitermachen! :)
LG!
S.

P.S.:
Und ich bin auch Team "Ding" - mag ich sehr! :)
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Scal,

ich hätte nur das Fragezeichen am Ende gestrichen. Das macht das Gedicht noch offener.
Ansonsten sehr gelungen!

Liebe Grüße
Manfred
 

Scal

Mitglied
@Johnson @Rachel @Chandrian @Tula
Vielen Dank für Eure Anmerkungen und fürs Bewerten!

@Franke
Ja, kann ich nachvollziehen, hab das Fragezeichen auch bedacht, mich aber letztlich - nach einigen inneren "Fragezeichenmomenten" - dazu entschlossen, es in diesem Text nicht zu entfernen.
Danke, Manfred!

@sufnus

Ich finde es wirklich sehr schätzenswert, dass Du die unterschiedlichsten hiesigen lyrischen LeLu-Pflanzbemühungen und Aussaatversuche gewissermaßen mit Kompost „nährst“, beziehungsweise mit diffizil-profunden und weitreichenden Kenntnissen begießt, wobei Du es wunderbar verstehst – auch ein Kunst - das jeweils zufließende, beweglich sprudelnde Wasser nicht abschreckend kalt temperiert , sondern gedeihlich und wachstumsförderlich zu servieren. Und das, so scheint mir, ist Dir deshalb möglich, weil Dein Wasser aus dem glucksfreudig-tiefreichenden Brunnen der Liebe zur Lyrik stammt – geschöpft mit einem Eimer, der beschichtet ist mit einer Legierung aus lyrischem Gespür, Kompetenz und (gegebenenfalls auch kritischer) Sensibilität. Schön und erfreulich ist das! Pädagogisch gesehen: Pestalozzi.
War mir ein Bedürfnis, das so zu äußern.

Danke für Dein Bemühen!
Was meins betrifft: ambivalent, ich weiß es (noch immer) nicht.

Liebe Grüße
Scal
 

sufnus

Mitglied
Hey Scal!
Das freut mich wirklich sehr, dass Du meine - mitunter ins äußerst Weitschweifige spielenden - Exkuse, Ausführungen und Beanmerkungen so überaus freundlich kommentierst... im wahren Gartenleben ist mein grüner Daumen bis dato noch nicht über jeden Zweifel erhaben und ich denke im lyrischen Gärtchen schadeten mir einige weitere hortikulturelle Fortbildungen keineswegs... da greif ich doch direkt Dein Stichwort auf und werde mich ein bisschen über den offenbar sehr schätzenswerten Herrn Pestalozzi ins Bild setzen, hier klaffen offenkundig bei mir einige Bildungslücken.
Beglückte Grüße! :)
S.
 



 
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