Schlussworte

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Monochrom

Mitglied
Schlussworte

Zuerst da will das Denken Text beginnen.
Im Wort und Geist so leicht gefasst zu schweifen.
Als Kunst vertreibt die Zeit ein lichtes Greifen,
nach Silben, geht, verweht das dumpfe Sinnen.

Die Metrik mischt die suchend' Wut mit Hoffen
Es bleiben Trotz, genervt das Wörterschieben,
mit Schweiß die hohen Lehren lau zu sieben,
als hätten die Exempel hier getroffen.

Nach Mitte fragt der Start mit gierend’ Händen.
Ein Blick zurück bewegt bewegt die Tränen,
mit Wort und Klang gejagt in vagen Wänden.

Ein grinsend' Kommentieren mag erwähnen,
dass letztlich Start und Ende Mitte fänden,
im Schluss; als Sinn; des Lesers schaurig Gähnen.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo

Interessanter Text. Hier finde ich einige Stellen sehr gelungen, mit anderen hadere ich etwas.


Zuerst da will das Denken Text beginnen.
Im Wort und Geist so leicht gefasst zu schweifen.
Als Kunst vertreibt die Zeit ein lichtes Greifen,
nach Silben, geht, verweht das dumpfe Sinnen.

Müsste es in Z2 nicht "In" heissen?! Z3/4 sind das absolute Highlight des Textes. Ein Satz, der mir ein "wow" entlockte.

Die Metrik mischt die suchend' Wut mit Hoffen
Es bleiben Trotz, genervt das Wörterschieben,
mit Schweiß die hohen Lehren lau zu sieben,
als hätten die Exempel hier getroffen.

In Z2 kollidiert das "bleiben" mit meinem Sprachgefühl, einfach weil es zwar richtig sein mag aber das "genervt das" etwas verkrampft formuliert erscheint und damit die Aufzählung, die das "bleiben" rechtfertigt, grammatikalisch zerstört. Ich schriebe ganz simpel: "Es bleiben Trotz, genervtes Wörterscheiben,"

Nach Mitte fragt der Start mit gierend' Händen.
Ein Blick zurück bewegt bewegt die Tränen,
mit Wort und Klang gejagt in vagen Wänden.

Ein grinsend' Kommentieren mag erwähnen,
dass letztlich Start und Ende Mitte fänden,
im Schluss; als Sinn; des Lesers schaurig Gähnen.

Ein klein wenig zu gewollt erscheinen mir ach das "suchend', gierend' und grinsend'" Obwohl ich schon erkenne, dass gerade das beabsichtigt ist. Es stört meinen Lesefluss zu sehr.

Das "In" statt "Im" und ein "genervtes" dazu, schon wäre Kritikerchen mit dem Sonett versöhnt.. Was meinst Du?

Gruss

Jürgen
 

Monochrom

Mitglied
Hi,

habe die Vorschläge dankbar zur Kenntnis genommen.
Dem Text kann es nicht schaden, die zwei Stellen noch abzuändern.

Ist mein erster Sonettversuch, ganz spannende Angelegenheit.

Danke für das Zerpflücken und Reindenken,

ciao,
Monochrom
 

Monochrom

Mitglied
Schlussworte

Zuerst da will das Denken Text beginnen.
In Wort und Geist so leicht gefasst zu schweifen.
Als Kunst vertreibt die Zeit ein lichtes Greifen,
nach Silben, geht, verweht das dumpfe Sinnen.

Die Metrik mischt die suchend' Wut mit Hoffen
Es bleiben Trotz, genervtes Wörterschieben,
mit Schweiß die hohen Lehren lau zu sieben,
als hätten die Exempel hier getroffen.

Nach Mitte fragt der Start mit gierend’ Händen.
Ein Blick zurück bewegt bewegt die Tränen,
mit Wort und Klang gejagt in vagen Wänden.

Ein grinsend' Kommentieren mag erwähnen,
dass letztlich Start und Ende Mitte fänden,
im Schluss; als Sinn; des Lesers schaurig Gähnen.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Interessant ist der Anfang.
Ich habe es zuerst gelesen:
Zuerst, da will ...
Aber da steht kein Komma und ich will annehmen, es ist kein Fehler.
Also bedeutet es "zuerst da" mit langem "da" - was zuerst da ist.
Also nicht "Am Anfang will das Denken ..."
sondern "Am Anfang ist Denken und will ..."

Eine interessante Variante. Beim Sprechen wäre ich ja gleich darauf gekommen.
 

Monochrom

Mitglied
Das ist schon der Witz dabei.

Macht die Metrik an sich kaputt. Sollte unbetont gesprochen werden ist aber sinngemäß eine zu betonende Silbe.

Weiß allerdings nicht, ob sowas dann wieder in der THeorie als Fehler gemeißelt wird.

Vielleicht nach dem "da" ein Komma setzen?

Dann wäre allerdings offen, dass die Metrik nicht mehr stimmt.
Und die Doppeldeutigkeit wäre halt auch dahin.

Ciao,
Monochrom
 



 
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