Schneeblumen (Sonett)

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James Blond

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Die Blütenblätter fallen rot aufs Kleid,
als wär ein kalter Frühling nun im Gehen.
Und während Blumen noch den Sommer sehen,
bringt jeder Tag dir neues weißes Leid.

Denn deine Welt ist schon zu tief verschneit,
als dass sich jemals wieder Farben drehen.
Und streng bewacht von hohen weißen Wehen
streust du nun Blüten in die kalte Zeit.

Und schreibst in roten Lettern bis zum Saum
den Abschiedsgruß aus deinem Leidensmühen
als ein Geschenk vom großen Lebensbaum.

Was ahnungsvoll entstand aus zartem Traum,
will dir als Winterglück erst im Versprühen
von rotem Mohn auf weißem Schnee erblühen.
 



 
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