Schneller Sex mit dem Tod im Gepäck

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Hera Klit

Mitglied
Schneller Sex mit dem Tod im Gepäck

Nette Männer im Wald aufzugabeln ist so einfach
an schwülheißen Sommertagen, wenn das Verlangen wächst.
Das ist der beste Ort für schnellen und aufrichtigen Sex.

Was soll ich mir in einer Bar die Beine in den Bauch stehen
und Männern ins Ohr brüllen, um was klarzumachen
und dabei hoffen, dass er das Richtige im Bett will.

Nein, dort draußen ergibt sich alles wie im Schlaf
und Passendes findet sich wortlos zusammen
ohne Aufputschmittel im Drang der gestauten Triebe.

Bei einem bleibt es da selten, die Auswahl ist groß.
Das sind böse, verderbte Szenen mit einem Hauch
von der Abscheulichkeit eines verruchten Verbrechens.

Und wenn man zu Hause erwacht mit der Angst
infiziert zu sein, rechnet man mit dem Leben ab.
Und bald kommt die Wiedergeburt des teuflischen Triebes
und man lenkt den Wagen erneut auf schattige Nebenwege
bereit zu sterben, ohne jegliche Reue, denn man hat gelebt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23910

Gast
Bukowski erzählte einmal, er sei nach einer sexuellen Begegnung mit einer Kneipenbekanntschaft im Gesicht rotbepunktet gewesen.

Er wurde ein halbes Jahr krankgeschrieben, doch bewegte sich unverdrossen im L.A. Milieu.
Meinst Du das, wenn Du von teuflischen Trieben sprichst, Hera?
 

GerRey

Mitglied
Vor mehr als 20 Jahren habe ich die Gedichte, Romane und Short Stories von Charles Bukowski verschlungen. Eines davon kommt mir hin und wieder in den Sinn, ohne mich an den Titel oder die konkreten Worte erinnern zu können; er beklagt darin den Verlust einer Szene im öffentlichen Bild, wo die Frauen früher plötzlich inne hielten, um sich die im Gehen lose gewordenen Strümpfe wieder in den Haltern einzurichten.

Dein Gedicht hier hat eine ähnliche Kraft. Nur fehlt vielleicht ein bisschen mehr Empfinden von dem Dampf der Abscheulichkeit und der Verruchtheit. Hier gelangt die Vorstellungskraft des Lesers an eine Grenze, die nicht jeder überschritten hat - und damit ist sie nur schwer nachzuvollziehen. Das Erwachen daraus und die Angst vor Infektion lodern dann auf und verdecken diesen Punkt, den man übergangen hat, ohne ihn zu verstehen.
 

Hera Klit

Mitglied
Bukowski erzählte einmal, er sei nach einer sexuellen Begegnung mit einer Kneipenbekanntschaft im Gesicht rotbepunktet gewesen.

Er wurde ein halbes Jahr krankgeschrieben, doch bewegte sich unverdrossen im L.A. Milieu.
Meinst Du das, wenn Du von teuflischen Trieben sprichst, Hera?
Vielen Dank Antagonist.

Nein, ich meine die reine Lust auf Sex, der den Beigeschmack eines verruchten Verbrechens hat,
weil er möglichst geil und schmutzig durchgeführt wird, selbst auf die Gefahr hin, dran zu verrecken.

Liebe Grüße
Hera
 

Hera Klit

Mitglied
Vor mehr als 20 Jahren habe ich die Gedichte, Romane und Short Stories von Charles Bukowski verschlungen. Eines davon kommt mir hin und wieder in den Sinn, ohne mich an den Titel oder die konkreten Worte erinnern zu können; er beklagt darin den Verlust einer Szene im öffentlichen Bild, wo die Frauen früher plötzlich inne hielten, um sich die im Gehen lose gewordenen Strümpfe wieder in den Haltern einzurichten.

Dein Gedicht hier hat eine ähnliche Kraft. Nur fehlt vielleicht ein bisschen mehr Empfinden von dem Dampf der Abscheulichkeit und der Verruchtheit. Hier gelangt die Vorstellungskraft des Lesers an eine Grenze, die nicht jeder überschritten hat - und damit ist sie nur schwer nachzuvollziehen. Das Erwachen daraus und die Angst vor Infektion lodern dann auf und verdecken diesen Punkt, den man übergangen hat, ohne ihn zu verstehen.
Vielen Dank GerRey.

Gut, dann muss ich das nächste Mal noch mehr Öl ins lodernde Feuer gießen.


Liebe Grüße
Hera
 
G

Gelöschtes Mitglied 23910

Gast
Ich glaube nicht, dass uns die Bukowskische Philosophie weiterhilft. Wir wollen, soweit ich das beurteilen kann, gesunde Liebe.
 

GerRey

Mitglied
@ Antagonist

Im Wald gibt es keine gesunde Liebe; im Wald da sind die Wölfe, und da weiß (oder glaubt zu wissen) jeder, was die tun, sodass man die Wölfe früher schließlich ausgerottet hat.

Heras Gedicht vermittelt uns einen Eindruck davon.

freundlichst

GerRey
 
G

Gelöschtes Mitglied 23910

Gast
Die Wölfe und der Wald sind natürlich, mein Lieber. Wir Menschen machen uns krank, indem wir einen Kick suchen, den es nicht gibt.
 

Hera Klit

Mitglied
Ich habe das Gedicht auch auf Facebook veröffentlicht und da hat mir jetzt eine Frau geraten, ich soll mir beide
Eierstöcke herausnehmen lassen, dann würde der Trieb nachlassen.
Vielleicht hat sie recht.
 
Und wenn es dann tatsächlich ums Leben geht, scheißt man sich selbt in die Hosen. Kaum zu ertragen, wievielen es wahrscheinlich so ergeht. Es fehlt an Tiefe, Autorin. Oberflächlich können alle schreiben ...
Viel Glück
und einen Gruß
Sibirier
 

GerRey

Mitglied
@ Gernot Jennerwein

O, wie treffend ausgedrückt. Direkt wie aus einer ideologisch bemühten Zensurbehörde!

Aber hier geht es nicht um die Anleitung zu sexuellen Eskapaden. Man muss der Autorin nicht nachfolgen, um zu verstehen, worum es geht.

Und tieferes als den Drang der Triebe oder "die Wiedergeburt des teuflischen Triebes" kann es wohl kaum geben.

freundlichst

GerRey
 
Wie eigenartig. Eine meinem Gedankengut überlegt zur Sprache gebrachten Bedenklichkeit dieses Textes und einer folgenden Rezension was mein Empfinden anbelangt, wird ein Zaungast lautmaul. Bitte beziehen Sie Ihre Kommentare auf den vorliegenden Text und nicht auf die Empfängnisbereitschaft meinerseits, denn es könnte sein, dass manches ganz individuell, ohne zu vergleichen einhergehen möchte, auch wenn Sie es nicht vestehen möchten. Es sind Texte. Texte, die in der Öffentlichkeit erscheinen erfreuen sich meist jeder Beachtung, in Sinnen und ohne Sinnen ... es grüßt der Sibirier
 
Zuletzt bearbeitet:

GerRey

Mitglied
Wie merkwürdig. Ein des Satzschraubens sich bemüßigt fühlender Sibirier beschimpft ein anderes Mitglied, das hier schon vor ihm kommentiert hat, als Zaungast und Lautmaul, und möchte sich mit der Aussage, "wenn es dann tatsächlich ums Leben geht, scheißt man sich selbst in die Hosen", lediglich auf den vorliegenden Text bezogen wissen!
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ich habe das Gedicht auch auf Facebook veröffentlicht und da hat mir jetzt eine Frau geraten, ich soll mir beide
Eierstöcke herausnehmen lassen, dann würde der Trieb nachlassen.
Vielleicht hat sie recht.
Wie nimmt man einem Mann die Eierstöcke raus?
Ich vermute, irgendein Rechtschreibprogramm hat das ursprüngliche Wort "Eier" des Zitats durch "Eierstöcke" ersetzt. Dann kann es "stimmen".
 



 
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