Schnuppe

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Tula

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Schnuppe


Da war nicht einer der es sah als sich
die Strahlende in ihrem letzten Akt
den Fächer kess entfaltete: ein Heer
von Monstern, denen alle Zotteln glühten.

Da war auch niemand der 's bemerkte als
sie sich ein letztes Mal verneigte und
zum Abschied ihren Schleier warf: ein Fluss,
der pures Gold an unser Ufer spülte.

Ich war der Einzige der es ergriff,
in jenem Sternen-zisch-Moment, da war 's,
dass mich allein dein Lächeln traf: ein Schweif,
der Licht in einen leeren Himmel sprühte.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Eine Sternschnuppe, der einzige Mensch auf der Welt, der sie sah, war der Dichter Tula. Um dies dann auch noch aufzuschreiben, dazu braucht man wohl eine Menge Überzeugtsein von sich selbst. Ich hätte mich einfach gefreut, wenn ich ein so seltenes Himmelsschauspiel mitbekommen würde. Tula aber macht daraus der Große Himmelstheater, eigens für ihn aufgeführt. Tulas Ego, der Mittelpunkt des Weltalls. Naja.

blackout
 

Tula

Mitglied
Es geht um ein Lächeln, du aufmerksame Leserin, steht ja auch nur klarr und eindeutig im Text. Der Titel ist Metapher, der leere Himmel ebenfalls.
Null Punkte für deinen niveaulosen Kommentar. Du bist nicht in der Lage, solch einen einfachen Text zu interpretieren, und machst hier auf oberschlau. DAS hat hier zum Glück längst jeder bemerkt. Braucht es kein Naturschauspiel zur Ablenkung.

Tula
 
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Perry

Mitglied
Hallo Tula,
Wort und Bild so zu verbinden, dass sich sowohl real aber auch im übertragenen Sinn eine nachvollziehbare Aussage ergibt ist die große Kunst des lyrischen Schreibens. Für mich war die Sternschnuppe mit ihrem glühenden Zisch-Moment und dem sprühenden Schweif real erkennbar. Dass auch ein Lächeln gemeint wa,r konnte man ebenfalls herauslesen. Stellt sich nur die Frage, warum niemand außer dem LI den strahlenden Fächer und goldenen Schleier wahrgenommen hat. Aufgrund des Monsterheers und des Golds im Fluss verorte ich die Begegnung mal ins Märchenhafte, denn dort ist ja fast alles möglich.;)
Gern Gelesen und LG
Manfred
 

Tula

Mitglied
Hallo Manfred
Danke fürs Hineinlesen und Kommentieren. Im Gedicht geht es tatsächlich um zwei "himmlische" Naturschauspiele: den Sonnenuntergang, dem alle Welt mit Begeisterung folgt, und dem Lächeln. Dieses wird nur metapherisch mit der Schnuppe verglichen, d.h. zeitlich ( ein kurzer Zisch-Moment), in seiner Bedeutung (wie die 'richtige' Schnuppe Glück-verheißend, das Lächeln galt vielleicht IHM?) und nicht zuletzt in seiner Schönheit (das Spektakel des Sonnenuntergangs wird für Lyri zur Nebensache; ja, DIESE ganz besonders wunderbare Schönheit des Lächelns nimmt nur Lyri wahr, diese Art der "Verlorenheit" ist natürlich typisch männlich, man denke an den Schiffer und die Lorelei :) ). Kommt noch der phantastisch-außerordentliche Charakter des Ganzen hinzu, wie das Gedicht sprachlich hervorbringen möchte (die glühenden Zotteln der Wolken, keine Schäfchen, sondern kleine Monster, der goldene Fluss, der sich von der untergehenden Sonne bis ans Ufer wirft).
Da nur das Lächeln wirklich sächlich ist, wird "es" der Leser von Anfang bis zum Ende des Gedichts finden. Ich gebe zu, dass man in dieser Hinsicht sehr genau lesen muss, weil 'es' auch verallgemeinernd und ohne Bezug auf etwas Konkretes verstanden werden kann. Ach ja, und Lyri ergreift 'es' wie 'das' Gold, was in seiner möglichen Verwechselung ebenso Absicht war.

Danke nochmals und herzliche Grüße

Tula
 
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