Ja, die Technik: die "Fortsetzung" war mir ins falsche ...hm... Loch gerutscht, in spontane Lesedinger oder so... sorry.
Übrigens, Retep: das "die" bezieht sich auf die Kisten, die "man" in den Ofen schiebt...
Hier geht's mit dem Traum weiter >
> Rein rechnerisch war’s ja ein verdammt kurzer Schlaf: ganze drei Stunden. Bescheiden bleiben, Du AI, dafür hattest du ja einen ewig langen Traum. Schon wahr, aber wie erzähl ich den kürzer, als berühmte Menschen – Martin Luther-King und Obama, um nur mal die gescheitesten Charismatiker zu nennen – von ihren Träumen reden können? Probieren geht über stu-dieren, hab ich mal gehört. Ich hatte also einen Traum. Wie schon gesagt: Als Alptraum begann ’s und ist ein Märchen geworden.
Natürlich, selbst im Traum erkannte ich meinen Kumpel, den alten Schlawiener. Darauf zu warten, dass der mal anruft und nötigenfalls mal was auf meinen Anrufbeantworter spricht – er selbst hat keinen, er hasst diese Dinger wie eine elektronische Pest –, ha, da könnte ich ewig warten. Also wurde ich selber aktiv und erlebte eine wahre Odyssee. Allein, um seine neue Nummer zu recherchieren, stellte ich meine ganze Burg auf den Kopf, habe dann telecomschen Sirenengesängen zuhören müssen, ohne dass mich irgendwer irgendwo anständig festgebunden hätte, landete, logisch, auf jener teuflischen Insel, wo Männer in bösartig grunzende Schweine verwandelt werden, geriet in diverse elektronische Stürme (Stromausfälle und sämtliche Akkus leer), erlitt Schiffbruch und und und ... und fand endlich heim bzw. sah sein neues Visitenkärtchen hämisch – wie einen der Freier Penelopes – aus meinem Hemdtäschchen grinsen. Nun ging das Traum-Theater aber erst richtig los: es können in Äonen größte Werbehalunken jeden Stein erweichen, und ich kann meinen Freund nicht erreichen? Das ewige kurze Tütütüt erhob mich zu schönsten Hoffnungen, das kurz darauf folgende lange Tüüüüt stürzte mich in Höllen, wie nur Dante sie beschreiben könnte...
Ich mach’s kurz: Zu meiner Überraschung meldete Er sich doch einmal am anderen Ende der Leitung und sagte, als er mich endlich erkannt hatte, dass ich mich ruhig auch schon früher mal hätte melden dürfen. Stellen Sie sich das mal vor: Ich, bekannt als alter Choleriker, ich ignorierte das einfach lächelnd und nötigte ihn nur sehr geduldig, endlich einen konkreten Termin, mit Abfahrtszeit eines entsprechenden Zuges zu nennen: „Nein, ich bleibe am Telefon, hab ja Flatrate, und du wirst standepete – Besprechungen her oder hin – dann wirst du eben gefälligst sofort, ja bitte, sofort deiner Sekretärin entsprechenden Auftrag erteilen. Nein, kein Rückruf. Ich warte. Ich hab Zeit, besonders für meine guten alten Freunde. Host mi? Sunst konnst mi!“ Und siehe da, in ein paar Minuten war alles erledigt: Sonntag den X-ten X-ten, Abfahrt Bahnhof X, Bahnsteig Y, Zett-Uhr-Acht.
Und den Zug hab ich, jedenfalls im Traum, mal nicht verpasst. Er schon, denn ich hab ihn weder auf dem Bahnsteig gesehen noch im Zug gefunden. Und wo ich nun schon mal drin saß, Fensterplatz, bin ich halt einfach ein paar Stationen weiter gefahren, irgendwo ausge-stiegen und auf irgendeinen Hügel vor der Kampenwand gekraxelt. Trotz meiner zwei Bypässe. Und als ich oben war, war’s wunderbar – fast so schön wie auf m Parnass, wie schön man sich’s da droben auf dem elysischen Dichter- und Denkerhügel immer auch vorstellen mag. Leider ist mir irgendwas aus den Händen geglitten und den Berg wieder hinuntergerollt, mit Poltern und Krachen...
... und davon bin ich aufgewacht, früh um acht, und draußen hat’s geregnet und geblitzt und, logo, gedonnert auch.
Aber das Schönste war: i war guat drauf – wia ma mir Bayern so zum song pfleng, weil ma mir des meng, wenns g’scheid kracht, un viel_leicht grod zwengs dem, dem lautestem Kracher, ist mir auch mein früheres Lieblingszitat sofort wieder eingefallen:
„Man muss sich Sisyphus als glücklichen Menschen vorstellen“
Und soviel weiß ich schon heute: morgen wird auch ein schöner Tag, denn morgen kommen meine Frau und meine jüngste Tochter (eine von dreien) von ihrer Reise zum Teutonengrill zurück; während ich hier – wegen einiger, ’wichtiger’ Hand-werkertermine, die bis heute noch nicht eingetrudelt sind – die Stellung gehalten und nur geschlafen, geschlafen, nichts als geschlafen habe... und geträumt vielleicht... und das vielleicht nicht gänzlich vergebens... Was meinen Sie?