Schöpfung und Selbstliebe

4,30 Stern(e) 3 Bewertungen

Max Neumann

Mitglied
gott machte die sonne
gott machte den regen
regen und sonne schliefen miteinander
ein regenbogen entstand

jeder mensch hat einen doppelgänger
irgendwann, irgendwo
bin halb sinti und halbjude, blute
in schwarzblauer farbe

ein prophet erzähle mir wahre lügen
eis-geschwängertes golemland;
erinnerungen, bunte seelen
atme tief den duft der geister ein

entspanne, erspüre -- liebe dich selbst
für dich beten werde ich

In regenbögen
 
G

Gelöschtes Mitglied 21884

Gast
Hallo Tissop,

du solltest den Text vollkommen frei fließen lassen - heißt: Keine Zeichensetzung, Kleinschreibung!
Also: letzte Zeile alles klein
Sodann: erste Strophe so lassen; die zweite liest sich, finde ich, viel besser so:

jeder mensch hat einen doppelgänger
irgendwann irgendwo
bin halb sinti halb jude und blute
in schwarzblauer farbe


Dritte Strophe: .../... golemland / erinnerungen bunte seelen / ...

Vierte Strophe: kein Komma; vielleicht sogar überraschend durchgängig entspanne erspüre liebe dich selbst

Ein gewaltiger Spannbogen von Ich-Freiheit (=Schöpfung) zur Ich-Gefangenheit (=Selbstliebe).
Wirklich bemerkenswert ...

Gruß
Béla
 

L'étranger

Mitglied
Hallo,

wenn der Text das meint, was Béla hier kommentiert, ist er mir zu abstrakt.
Wenn er aber Gefühle und Bilderseele ansprechen soll, ist er mir zu konfus.
Und am Ende wird er mir zu missionarisch.

Für mich ist es also kein guter Text.

Gruß Lé.
 

Max Neumann

Mitglied
Lieber Béla,

danke für die guten Anmerkungen. Ich setze Selbstliebe nicht mit Narzissmus, also Selbstverliebtheit, gleich -- sondern mit Selbstakzeptanz. Ja, ein großes Wort, und sie zu erlangen, ist (m)eine Mission. (@Lé).

Jeden Tag aufs Neue.

Béla, deinen Vorschlag zum durchgängigen Kleinschreiben setze ich jetzt um, wegen der Zeichensetzung bin ich noch nicht sicher.

Nochmals danke, liebe Grüße,
Tissop
 

Max Neumann

Mitglied
P.S.@ Béla: In Vers 11 habe ich das Komma getilgt, auch das Semikolon am Ende von Vers 10 gestrichen. Da geht mir ein Licht auf: Dass Semikola echt nicht zur Lyrik passen...

Toll
 



 
Oben Unten