Schon Herbst!

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fee_reloaded

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Schon packt der Herbst die Welt in Watte,
verbirgt am Hang die Wiesenmatte;
die weite Welt, die uns umfängt,
wird wieder klein, vertraut, beengt.

Die Schwalben – eben fortgeflogen!
Der Igel hat sein Haus bezogen
und auch die Menschen zieht’s hinein
zu Kürbisduft und Kerzenschein.

Die Hirsche röhren um die Wette,
im Fuchsfell reitet keck die Klette;
der Mohn versamt sich mit dem Wind,
fliegt fort wie auch das Spinnenkind.

Der Mischwald steht in Blätterflammen,
die Stare finden sich zusammen,
wer bleibt, erfrisst sich Winterspeck
(bald ist das letzte Futter weg!).

Noch bläst der Sturm - die Winterruhe
folgt ihm bald nach. Und aus der Truhe
holt man die warmen Decken vor;
legt sich – dem Igel gleich – aufs Ohr.

Der Nebel webt es in die Zweige:
das volle Jahr geht nun zur Neige.
Die Tage dunkeln; wir beginnen
uns auf das Innen zu besinnen.





.sep_2025
 

Ubertas

Mitglied
Liebe Fee,

wer bleibt, erfrisst sich Winterspeck
(bald ist das letzte Futter weg!).
Was für eine schöne Einladung in den Herbst mit mehr als Herbst:)
Vielmehr als ein Herbstgedicht!!!
Zwischen den Zeilen.
So wunderbar umgesetzt, dass es mir die Ohrschoner wegweht.
Dann bleibt Zeit, die Botschaft zu hören.

Hervorragend!
Liebe Grüße, ubertas.
 

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Mitglied
So wunderbar umgesetzt, dass es mir die Ohrschoner wegweht.
:) Herzlichen Dank für das überschwängliche, schöne Lob, liebe Ubertas!

Gerade von dir bedeutet mir das echt viel, weiß ich doch, du bist, was Natur angeht, jemand, der sehr genau und in die Tiefe wahrnimmt.

Natürlich auch euch meinen herzlichen Dank fürs Gut-Finden und Lesen, @klausKuckuck und @Tula !
Hab mich sehr über euren Besuch gefreut!

Liebe Grüße,
fee
 

Aniella

Mitglied
Gefällt mir sehr, spiegelt die augenblickliche Stimmung perfekt. Ein Blick nach draußen bestätigt jedes Wort.
LG Aniella
 

fee_reloaded

Mitglied
Nett ververste Herbstdoku, mich mag sie nicht Recht lupfen.
Damit kann ich gut leben, ,@Vasco .

Ich hatte beim Schreiben ehrlicherweise auch nicht das hehre Ziel der Erstellung von Weltliteratur vor Augen. ;)
"Nett ververst" trifft es insofern auch, als ich beim Schreiben eine nette Zeit (weil ebensolche Beschäftigung) hatte. Und dass das Ergebnis doch ganz gut ankommt, ist ein ganz wunderbarer Zusatz (Neben wage ich ihn nicht zu nennen...lol) effekt.

Womit ich übrigens keinem der überschwänglicheren Bewerter hier unterstellen möchte, er gäbe sich mit Mittelmäßigem (Nett ist ja - wie wir wissen - der kleine Bruder von ...ach, lassen wir das...lol) mehr als zufrieden. Die lesen eben anders - und jede/r mit dem ganz eigenen Lesehintergrund und eigener Wahrnehmung. Wenn dich der Text nicht so recht lupfen konnte, ist das natürlich schade. Vielleicht liegt es an meiner Art, eher leise Gedichte - und sehr unaufgeregte - zu schreiben.

Danke dir für den Besuch und die Rückmeldung. Wie ich sehe, bist du nach langer Pause im August wieder hier hochgetaucht. Find ich schön!

Grüße,
fee
 
Zuletzt bearbeitet:

Vasco

Mitglied
Danke für den netten Empfang @fee_reloaded, ja mich juckt es mal wieder.
Den kleinen Bruder wollte ich nicht andeuten, das wäre auch nicht gerechtfertigt, denn es passt ja alles in Deinem Herbstgedicht.
 
„Nett ververst"?

Das Gedicht ist perfekt ververst, von reinen Reimen, Verslänge, Silbenanzahl, Rhythmus und Strophenanzahl her, auch inhaltlich voll gelungen. Ich finde, es ist ein Musterbeispiel dafür, wie ein gelungenes Gedicht sein sollte.
 



 
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