Schräg nach schief

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Walther

Mitglied
Schräg nach schief

Die Welt verwirrt mich immer noch.
Vielleicht hab ich den schrägen Blick
Und schaue durch das falsche Loch.
Obgleich: War dieses Schräg nicht schick?

Die Frage, die sich stellt, steht schief.
Ich winkle meinen Kopf schnell an,
Erkenne, was sie fragt, geht tief
Ins Zentrum aller, Frau wie Mann,

Und auch divers, ganz sonnenklar,
Weil sonst ein Shitstorm schneller tobt,
Als dies Gedicht geschrieben war.
Und weil man sich nicht selber lobt,

Verrät man nicht, dass man aus Angst
An Reim und Vers nach Gender schliff.
Das Schlimme ist nur, wenn du bangst,
Fehlt deinem Text fast stets der Pfiff.

Ich gebe zu, ich bin verirrt,
Weil das Geschlecht mich wuschig macht.
Der schräge Blick hat mich verwirrt.
Es ist erlaubt, dass man jetzt lacht.
 
Zuletzt bearbeitet:

SánchezP

Mitglied
Hallo Walther,

originelle Idee, flott geschrieben, gefällt mir gut!

Mein schräger, analytischer Blick ist dennoch als erstes darauf gefallen, dass der zweite Vers eine Silbe mehr als die anderen hat – ist das beabsichtigt?

Viele Grüße
Sánchez
 

Walther

Mitglied
Hallo Walther,

originelle Idee, flott geschrieben, gefällt mir gut!

Mein schräger, analytischer Blick ist dennoch als erstes darauf gefallen, dass der zweite Vers eine Silbe mehr als die anderen hat – ist das beabsichtigt?

Viele Grüße
Sánchez
Hi @SánchezP,

danke fürs lesen und den tipp. bug(s) ist(sind) ausgebaut. und besonderen, schrägen, aber tiefen, dank fürs empfehlen - auch an @Patrick Schuler!

lg W.
 
G

Gelöschtes Mitglied 22298

Gast
rücke mich gerade/zurecht ... und lese deinen text mit freude zu ende
toll gemacht

gun.
 

Spirulina

Mitglied
Hallo Walther,

dein Gedicht gefällt mir, auch nimmt es das Gendern etwas auf die Schippe, was ich gut nachvollziehen kann.
Obwohl selbst weiblich und für echte Gleichberechtigung.
Du hälst es in einem leichten und beschwingten Ton, so dass man ganz fröhlich sagt: "Ja!"

Sei gegrüßt
Spirulina
 
Zuletzt bearbeitet:

Walther

Mitglied
Hallo Walther,

dein Gedicht gefällt mir, auch nimmt es das Gendern etwas auf die Schippe, was ich gut nachvollziehen kann.
Obwohl selbst weiblich und für echte Gleichberechtigung.
Du hälst es in einem leichtem und beschwingtem Ton, so dass man ganz fröhlich sagt: "Ja!"

Sei gegrüßt
Spirulina
Hi @Spirulina,
danke fürs lesen und freundlich kommentieren. das leichte war das ziel.
meine liebste ist gleichberechtigt. deren kommentar dazu erspare ich mir. :cool: ich würde gesteinigt.
lg W.
 

Spirulina

Mitglied
Hey Walther,

das glaube ich dir unbesehen. Ich musste mich auch schon etlichen Diskussionen stellen.
Gendern mag in amtlichen Schreiben sinnhaft sein, in normalen oder literarischen Texten
sind sie mühsam, manchmal sogar völlig unpassend und zerstören den Rede- oder Schreibfluss.

Es gibt natürlich noch erhebliche Ungleichberechtigung in unserer Gesellschaft, die es auch
zu bekämpfen und zu beseitigen gilt: gleiche Löhne zähle ich dazu, gleiche Chancen usw., aber
Gendersternchen und Ampelmädchen, asexuelle Toiletten usw. haben nur eine Pseudo- und
Alibifunktion. In Wahrheit ändern sie überhaupt nichts.

Meine Meinung! Und so lese ich auch dein Gedicht.

Liebe Grüße
Spirulina
 

Walther

Mitglied
Hey Walther,

das glaube ich dir unbesehen. Ich musste mich auch schon etlichen Diskussionen stellen.
Gendern mag in amtlichen Schreiben sinnhaft sein, in normalen oder literarischen Texten
sind sie mühsam, manchmal sogar völlig unpassend und zerstören den Rede- oder Schreibfluss.

Es gibt natürlich noch erhebliche Ungleichberechtigung in unserer Gesellschaft, die es auch
zu bekämpfen und zu beseitigen gilt: gleiche Löhne zähle ich dazu, gleiche Chancen usw., aber
Gendersternchen und Ampelmädchen, asexuelle Toiletten usw. haben nur eine Pseudo- und
Alibifunktion. In Wahrheit ändern sie überhaupt nichts.

Meine Meinung! Und so lese ich auch dein Gedicht.

Liebe Grüße
Spirulina
Hi @Spirulina,
korrekt. fürs schreiben sehr unhandlich. das beschreibt das problem. poesie lässt sich m.e. wenigstens in der formlyrik nicht gendern.
gleichberechtigung ist eine kulturelle, eine zivilisatorische fragestellung, die sich mit dem begriff fairness besser fassen lässt als dem der gerechtigkeit. da wir leider unserer wertigkeit zumeist materiell fassen, liegt hier einer der schlüssel für die gleichbehandlung. allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass die geschlechter nicht wirklich gleich sind - aber gleichwertig.
lg W.
 



 
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