Fredy Daxboeck
Mitglied
Sandkörner tanzten in kleinen Fahnen über die Koppel. Eine heiße Brise nahm sie mit und trug sie ein Stück weiter, bevor sie wieder in sich zusammenfielen. Hochaufgerichtet, die kleinen Ohren eng an den Kopf gelegt stand die große Stute vor dem Mann, der seinen Hut in der Hand hielt und bewegungslos vor ihr stand. Ihre Hufe wirbelten in wildem Stakkato durch die Luft. Zornig. Unter ihrem schweißnassen Fell, das in der Mittagssonne kastanienrot glänzte, konnten sie das Spiel ihrer Muskeln bewundern.
"Prächtiges Mädchen", flüsterte Isabella, eine junge Frau, die zwanzig Meter weiter auf der obersten der armdicken Stangen, mit denen die Koppel eingezäunt waren, saß und den Mann und das Pferd beobachtete. "Sie ist wirklich ein prächtiges Mädchen. "
"Wahnsinn", flüsterte eine andere Frau, blond und zierlich gebaut. Sie stand in einer kleinen Gruppe aus drei Frauen und zwei Männern, die außerhalb der Koppel das Schauspiel fasziniert beobachteten. "Sie wird ihn töten."
"Nein. Wird sie nicht." Isabella lächelte. "Sie will ihn verunsichern. Sie will ihn verjagen, aber sie wird ihm nichts tun."
"Na ich weiß nicht?" Der ältere der beiden Männer wischte ungeduldig durch seine sandfarbenen kurzen Haare. "Sie kennen das verdammte Biest nicht." Er schnaubte mürrisch. "Es ist idiotisch wie er das anfängt. Sie wird ihm ihre Lektion erteilen und das war´s dann." Er wandte sich ab, ging einen halben Schritt zur Seite und knurrte missgelaunt. "Sie wird ihn verletzen. Verflucht. Er soll rauskommen da!"
"Nein. Nicht ansprechen." Mit einem herrischen Wink drehte sich Isabella um, so weit es ihr Sitz zuließ. Ihr Lächeln war wie weggefegt. "Er wird sie ohnehin nicht hören. Aber sie könnten die Stute verunsichern."
"Verunsichern?" lachte der andere Mann, ein junger hochaufgeschossener blonder Kerl, verwundert. "Das Pferd ist auf hundertachtzig. Wie könnte man es denn noch verunsichern. Er muss ihr erst Mal eine ordentliche Tracht Prügel verpassen, bevor er sie einfangen kann." Er stieß mit der Faust in die Luft. "Sie muss die Peitsche spüren, dann gehorcht sie auch."
"Unsinn", zischte Rebecca, eine mollige Frau, Mitte dreißig. "Die Peitsche spüren. Wenn ich das schon höre! Ihr mit euren dummen Methoden. Lasst ihn zeigen, dass er mit ihr zurechtkommt. Dann sehen wir weiter." Sie wandte sich um und sah wieder nach dem Pferd, das in diesem Augenblick die Vorderbeine in den Sand setzte und blitzschnell nach links wegbrach. Im rasenden Galopp zog sie einen weiten Kreis um den Mann. Sand und kleine Steine flogen hoch und prasselten mit leisem Klicken gegen die nahen Koppelstangen. Der Mann drehte sich langsam im Kreis. Folgte mit den Augen genau dem Pferd. Einen Kreis nach dem anderen zog das Pferd, schlug ein – zwei Mal mit den Hinterbeinen aus und galoppierte schließlich wieder in vollem Tempo auf den Mann zu.
Rebecca hielt den Atem an. Das war jetzt das dritte Mal dass die Stute auf ihn zulief und sich hoch aufrichtete. Das erste Mal setzte ihr Herz für einen Schlag aus, so sehr erschrak sie. Aber der Mann nahm nur ruhig seinen Hut ab und sah die Stute an. So wie jetzt auch.
Das Pferd stoppte und warf den Kopf hoch auf. Ihr Wiehern schallte über die Koppel. Der Mann lächelte. Sie konnten seine Worte nicht hören. Nur das unwillige Schnauben der Stute.
"Sie beruhigt sich allmählich", Isabella drehte sich wieder um. "Ich denke noch fünf Minuten und sie lässt sich ohne Probleme einfangen." Sie sprang von der Koppelstange und wandte sich an die mollige Frau. "Wie heißt das heißblütige Mädchen eigentlich?"
"Kaum zu glauben", Rebecca schüttelte den Kopf. "Edna", sagte sie. "Das Pferd heißt Edna." Und ein erleichtertes Lächeln huschte über ihr Gesicht.
"Prächtiges Mädchen", flüsterte Isabella, eine junge Frau, die zwanzig Meter weiter auf der obersten der armdicken Stangen, mit denen die Koppel eingezäunt waren, saß und den Mann und das Pferd beobachtete. "Sie ist wirklich ein prächtiges Mädchen. "
"Wahnsinn", flüsterte eine andere Frau, blond und zierlich gebaut. Sie stand in einer kleinen Gruppe aus drei Frauen und zwei Männern, die außerhalb der Koppel das Schauspiel fasziniert beobachteten. "Sie wird ihn töten."
"Nein. Wird sie nicht." Isabella lächelte. "Sie will ihn verunsichern. Sie will ihn verjagen, aber sie wird ihm nichts tun."
"Na ich weiß nicht?" Der ältere der beiden Männer wischte ungeduldig durch seine sandfarbenen kurzen Haare. "Sie kennen das verdammte Biest nicht." Er schnaubte mürrisch. "Es ist idiotisch wie er das anfängt. Sie wird ihm ihre Lektion erteilen und das war´s dann." Er wandte sich ab, ging einen halben Schritt zur Seite und knurrte missgelaunt. "Sie wird ihn verletzen. Verflucht. Er soll rauskommen da!"
"Nein. Nicht ansprechen." Mit einem herrischen Wink drehte sich Isabella um, so weit es ihr Sitz zuließ. Ihr Lächeln war wie weggefegt. "Er wird sie ohnehin nicht hören. Aber sie könnten die Stute verunsichern."
"Verunsichern?" lachte der andere Mann, ein junger hochaufgeschossener blonder Kerl, verwundert. "Das Pferd ist auf hundertachtzig. Wie könnte man es denn noch verunsichern. Er muss ihr erst Mal eine ordentliche Tracht Prügel verpassen, bevor er sie einfangen kann." Er stieß mit der Faust in die Luft. "Sie muss die Peitsche spüren, dann gehorcht sie auch."
"Unsinn", zischte Rebecca, eine mollige Frau, Mitte dreißig. "Die Peitsche spüren. Wenn ich das schon höre! Ihr mit euren dummen Methoden. Lasst ihn zeigen, dass er mit ihr zurechtkommt. Dann sehen wir weiter." Sie wandte sich um und sah wieder nach dem Pferd, das in diesem Augenblick die Vorderbeine in den Sand setzte und blitzschnell nach links wegbrach. Im rasenden Galopp zog sie einen weiten Kreis um den Mann. Sand und kleine Steine flogen hoch und prasselten mit leisem Klicken gegen die nahen Koppelstangen. Der Mann drehte sich langsam im Kreis. Folgte mit den Augen genau dem Pferd. Einen Kreis nach dem anderen zog das Pferd, schlug ein – zwei Mal mit den Hinterbeinen aus und galoppierte schließlich wieder in vollem Tempo auf den Mann zu.
Rebecca hielt den Atem an. Das war jetzt das dritte Mal dass die Stute auf ihn zulief und sich hoch aufrichtete. Das erste Mal setzte ihr Herz für einen Schlag aus, so sehr erschrak sie. Aber der Mann nahm nur ruhig seinen Hut ab und sah die Stute an. So wie jetzt auch.
Das Pferd stoppte und warf den Kopf hoch auf. Ihr Wiehern schallte über die Koppel. Der Mann lächelte. Sie konnten seine Worte nicht hören. Nur das unwillige Schnauben der Stute.
"Sie beruhigt sich allmählich", Isabella drehte sich wieder um. "Ich denke noch fünf Minuten und sie lässt sich ohne Probleme einfangen." Sie sprang von der Koppelstange und wandte sich an die mollige Frau. "Wie heißt das heißblütige Mädchen eigentlich?"
"Kaum zu glauben", Rebecca schüttelte den Kopf. "Edna", sagte sie. "Das Pferd heißt Edna." Und ein erleichtertes Lächeln huschte über ihr Gesicht.