Schreibaufgabe Fantasy - Beitrag

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BeAngeled

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Irgendwie funktioniert es ja nur so, oder? Einen Kommentar kann man schlecht bewerten ;)
Sorry, bin doch noch neu - und wenn das hier jetzt auch wieder verkehrt ist, gebe ich auf ...



Grk und die Orks

Eine gespenstische Stille lag über den stinkenden Sümpfen, als der graue, nasskalte Morgen heraufdämmerte. Die tiefhängenden Wolken machten es dem Tageslicht schwer, sich bis zu dem, mit spärlichen Gräsern bewachsenen, Boden vorzukämpfen, doch nach und nach hoben sich die tückischen Wasserlöcher und fauligen Tümpeln deutlicher von der Umgebung ab.
Dies war Grks Zeit; bereits vor Sonnenaufgang hatte er sich aus der künstlichen, mit Sumpfgrassoden bedeckten und somit kaum sichtbaren Wohnhöhle, in er mit seiner ganzen Sippe hauste, geschlichen, in der Hoffnung, einen der unvergleichlichen Sonnenaufgänge im Moor zu erleben, die er so liebte. Seine Eltern, Onkel und Tanten und vor allem seine Brüder, durften davon natürlich nichts wissen, denn für sie war das „unorkischer Schwachsinn“ und somit verpönt. Nicht aber für Grk – und er war nicht unglücklich darüber, dass er so anders war und dachte als die anderen Orks. Deren ganzes Gehabe, ihr ständiges Gebrüll und vor allem die Überfälle auf die an den Sümpfen vorüberziehenden Daijin-Karawanen, verabscheute er zutiefst und versuchte sich so oft wie möglich um die Teilnahme zu drücken. Natürlich nur so, dass es nicht auffiel – er hatte gesehen, was mit Orks geschehen war, die von ihrer Sippe verstoßen wurden – die Daijins machten so lange Jagd auf sie, bis sie entweder entkräftet aufgaben oder von einem Pfeil getroffen wurden. Beides war ein Todesurteil. Nur in der Gemeinschaft waren die Orks stark – das war das erste, was ein kleiner Ork zu lernen hatte, und zwar noch bevor er laufen konnte.
Er zählte mittlerweile sechzehn Winter, und dennoch war er der einzige Ork, der die schwere Kampfrüstung, die einem jedem Ork, auch den wenigen weiblichen, mit zwölf Wintern zum ersten Mal angepasst wurde, nur höchst widerwillig trug. Die Metallbeschläge drückten, das Leder war immer feucht und stank erbärmlich (nicht, dass ein Ork empfindlich wäre, aber viele murrten deshalb) und die schweren Stiefel waren ungeeignet, um sich flink in den Sümpfen zu bewegen. Zwar gab es einen geheimen und leicht befestigten Weg hinaus, den die Ork-Trupps auch zu benutzen pflegten, wenn sie sich auf einen Raubzug begaben, aber Grk streifte viel lieber abseits durch die gefährlichen und einsamen Gebiete der Sümpfe.
Anders als der Rest seiner Gattung liebte er die Sonne und genoss die wärmenden Strahlen, wenn er sich unbeobachtet fühlte.

Heute sah es allerdings nicht danach aus, als würde er die Sonne, die gelb brennende Fratze, wie sie sein Vater zu nennen pflegte, zu Gesicht bekommen. Verdrießlich schubste er mit seinem schmutzverkrusteten rechten Fuß einen am Rand des Feuerplatzes vergessenen Holzscheit vor sich her, bis er mit einem lauten Platschen in einem der Tümpel verschwand.

„Grk! Ich dreh dir den Hals um, Nichtsnutz!“

Ertappt zuckte er zusammen und blieb regungslos stehen.

„Verdrammelt! Wo ist deine Rüstung? Wie oft hab ich dir gesagt, geh nicht ohne Rüstung raus!“

Erleichtert seufzte er. Zum Glück hatte seine Mutter nicht bemerkt, dass er kostbares Feuerholz ins stinkende Wasser gekickt hatte, und regte sich nur mal wieder künstlich über seine nicht vorhandene Kampfmontur auf.

„Ich zieh sie ja gleich an, Mrka. Ich musste doch nur pinkeln.“
„Das heißt pissen, Nichtsnutz! Wann lernst du endlich, dich zu benehmen?“

Resignierend drehte er sich um und trabte auf sie zu. Sie stand in der niedrigen, mit Lederlappen verhängten Türöffnung der Wohnhöhle und hatte die Hände auf die ausladenden Hüften gestemmt. Sie war wohl auch gerade erst aufgestanden, denn ihre wenigen, fahlen Haare standen zu Berge und schienen nur darauf zu warten, endlich wieder vom schweren Helm, den sie von früh bis spät trug, plattgedrückt zu werden. Die zahlreichen Bartstoppeln an ihrem breiten Kinn waren noch nicht in die richtige Richtung gekämmt, und darauf legte sie normaler Weise sehr großen Wert. Ihr ungewaschenes, breites und nicht eben freundliches Gesicht war von tiefen Narben durchzogen, in denen sich immer extrem viel Schmutz sammelte. Nur zu ganz besonderen Gelegenheiten nahm sie, wie alle anderen auch, ein kurzes Vollbad im nächstgelegenen Tümpel – besondere Gelegenheiten waren Totenfeiern, denn jeder wollte, dass die mühsam erworbenen Narben und Schmisse beeindruckend hervorstachen. Zu diesem Zweck wurden sie mit einer Paste aus roten Beeren nachgezogen und das ging natürlich nur zufriedenstellend, wenn man vorher die Dreckkruste entfernte.

Leichtfüßig trabte er auf sie zu und fragte sich, wann er sie zuletzt so ungeniert in der breiten, fleckigen Nase hatte bohren sehen. Eigentlich hob sie sich das für Versammlungen und Feste auf, das machten schließlich alle Anderen auch so. Also musste es am letzten Neumond gewesen sein, bei der Versammlung, auf der die nächsten Daijin-Überfälle geplant worden waren. Grk hatte sich weit nach hinten in den Schatten verzogen, um möglichst nicht aufzufallen und mit einer der zahlreichen mit den Überfällen verbundenen Aufgaben betreut zu werden – aber man hatte sich seiner erinnert und ihn zum Kundschafter gemacht; weil er sich so ungewöhnlich leise und geschickt bewegen konnte.

„Warum bist du schon hoch? Wolltest du dich verdrücken, weil du Schiss hast, Hosenscheißer?“
„Nein, ich habe keinen Schiss.“

Lautstark und demonstrativ hustete sie daraufhin, zog geräuschvoll krächzend und rasselnd allen Schleim, dessen sie habhaft werden konnte, hoch und spuckte ihm einen großen Batzen vor die Füße.

„Aha.“

Verächtlich drehte sie sich wieder um und verschwand in Inneren der Höhle, in der sich nun auch die Anderen regten. Rüstungen klapperten, vereinzelt plätscherte ein heftiger Strahl in eine der herumstehenden Schüsseln und eine kräftige, tiefe Stimme brüllte:

„Wo ist der verdrammelte Bengel schon wieder?“
„Steht draußen, musste pinkeln.“

Seine Mutter verwendete das Wort nur mit größter Abscheu, das hörte man deutlich. Doch bevor Grk sich darüber ärgern konnte, erschien auch schon sein Vater. Er musste sich tief bücken und seitlich drehen, um durch die Öffnung zu passen und war sich seiner imposanten Gestalt durchaus bewusst, als er sich vor dem deutlich kleineren und schmächtigeren Grk aufbaute.

„Rein, sofort. Rüstung anlegen. Wir rücken ab.“

Einen Moment überlegte Grk, ob er sich widersetzen sollte, aber Prügel am frühen Morgen bekam ihm nicht so gut und deshalb schlüpfte er wieselflink an der breiten Gestalt seines Vaters vorbei, zurück in die Höhle. Der Gestank nahm ihm immer wieder aufs Neue den Atem und jedes Mal fragte er sich, warum er so anders war, als der Rest der Sippschaft.
Schnell suchte er seinen Schlafplatz neben dem Eingang auf, schnappte sich Rüstung, Helm und Schwert und verschwand schnell wieder hinter dem ledernen Vorhang, bevor einer seiner älteren Brüder ihm einen Frondienst abverlangen konnte.

Ohne seine Stiefel schlich er, weit vor der lärmenden Truppe, die grölend durch das spärliche Unterholz trampelte, die kleine Anhöhe hinauf, die die Sümpfe umgab und zu dem ewig nassen, unter Wasser stehenden Kessel machte. Schon oft hatte er sich hier ein bequemes Plätzchen gesucht, um die Karawanen auf der nicht weit entfernten Handelsstraße zu beobachten. Er mochte die bunten Krämerwagen, die so mit Töpfen, Pfannen, Eimern und allerlei Gerätschaften behängt waren, dass man die kunstvolle Malerei auf den hölzernen Wänden kaum mehr erkennen konnte. Aber am liebsten waren ihm die Kamele; mit weiten, raumgreifenden Schritten, beladen mit riesigen Körben und in Zeltplanen gewickelten, länglichen Bündeln, zogen sie in langen Reihen die breite Straße entlang, dann im Süden über die schmale Brücke, bis sie irgendwann seinem Blick entschwanden.
Heute sollte er also den hinterhältigen Angriff auf eine der Karawanen einläuten. Erleichtert stellte er fest, dass weder ein Wagen noch eine Karawane in der Nähe waren. Vorsichtig richtete er sich auf und hielt Ausschau, wie man es ihm beigebracht hatte. Aber es war nichts zu sehen.
Mittlerweile hatten sich die Orks in ihren Verstecken eingefunden und waren endlich leise. Grk ahmte den vereinbarten Vogelruf, zum Zeichen, dass niemand in Sicht war, nach und setzte sich still in einen großen Ginster, von dem aus er die Straße im Blick hatte.

Schon lange spielte er mit dem Gedanken, sich einfach einer der Karawanen anzuschließen und sein verhasstes Leben hinter sich zu lassen, aber die schaurigen Geschichten über die todbringende Verbannung, die man sich am Feuer erzählte, hatten ihn bisher von der Durchsetzung dieses Plans abgehalten. Doch wie immer, wenn er die Straße beobachtete, bahnten sich ähnliche Gedanken den Weg.
Was, wenn er es drauf ankommen ließe? Konnte denn der Tod so viel schlimmer als das Leben sein? Viele Kriegs- und Kampfeshymnen seiner Sippe handelten von den ruhmreichen Vorfahren, die einen ehrenvollen Tod gestorben waren und nun die Gunst der Götter genossen. Warum nicht auch er? War es denn nicht ehrenvoll, im Kampf mit den Daijins zu sterben?
Noch ehe er sich dessen bewusst war, hatte er sich aus dem Ginster befreit und war bergab auf dem Weg zum Fluss. Der Helm, den er sich schon vorher vom Kopf gerissen hatte, polterte hinter ihm den Hang hinunter. Die Rüstung, die seinen Brustkorb einzwängte und eigentlich schon wieder viel zu klein war, löste er nach und nach; erst den Brustpanzer, dann die Schulterstücke und schließlich die Beinschützer. Alle Einzelteile warf er hinter sich und hätte er sich nur noch ein einziges Mal umgedreht, hätte er die Spur seiner Verwandlung bewundern können. Doch so schnell wie er konnte, rannte er vor seiner Sippschaft, seinem Leben, dem Gestank und den verhassten Orks davon, nur noch mit einem Lendenschurz bekleidet. Er rannte, bis ihm der Schweiß in wahren Sturzbächen vom Körper lief und helle Spuren auf seinem Körper hinterließ. Verwundert schaute er an sich herab und registrierte zum ersten Mal, dass seine Haut heller und weniger grob war als die der anderen und dass er, ohne den Dreck eines ganzen Jahres, doch völlig anders auszusehen schien.
Fast am Fluss angelangt bemerkte er in der Ferne eine rasch näherkommende Kamelkarawane. Fieberhaft suchte er nach einer Deckung, aber er befand sich mitten auf der weiten Ebene zwischen dem Wall und dem Fluss – so blieb ihm nur die Rückkehr zu den Orks oder die vage Hoffnung, sich unbemerkt unter der Brücke verstecken zu können. Ohne lange zu überlegen verfiel er wieder in seinen flinken Trab, doch nun wandte er sich in Richtung Brücke. Immer wieder sah er sich nach der Karawane um, die trotz seines eigenen hohen Tempos rasch näher kam. Offenbar wollten sie sich nicht länger als nötig in der Nähe des berüchtigten Orkwalls aufhalten.

Endlich erreichte er keuchend kurz vor der Karawane den Fluss und sprang vom hohen Ufer ins schnell fließende Wasser – obwohl er schwimmen konnte, packte ihn das Wasser mit einer Wucht, die er nicht erwartet hatte und zog ihn immer wieder hinunter. Vom langen, eben hinter sich gebrachten Lauf erschöpft, merkte er, wie ihn rasch die Kräfte verließen und er sich kaum noch aus eigener Kraft zurück ans Ufer würde retten können. Und die Daijins? Warum sollten sie einem Ork helfen?
Mühsam stemmte er sich ein letztes Mal gegen die Strömung, doch dem Ufer näherte er sich nicht. Wieder wurde er unter Wasser gezogen und entsetzt musste er sich eingestehen, dass er zu schwach und zu ungeübt war, wieder an die Oberfläche zu schwimmen. War das schon das Ende seiner Freiheit? Das Ende seines neuen Lebens, von dem er so lange geträumt hatte? Seine Lungen brannten und gierten nach Sauerstoff. Er öffnete die Augen und sah nach oben; die Wasseroberfläche war so unendlich weit entfernt, und die Strömung hielt ihn weiter hier unten gefangen. In diesem Moment gab er auf, die Muskelspannung in seinen Armen und Beinen ließ nach, die Welt vor seinen Augen begann zu verschwimmen und dunkel zu werden und die Strömung trug ihn fort.



„He, Fremder! Aufwachen!“
„Lebt er denn noch?
„Er bewegt sich doch, seht ihr das nicht, Herr?!“

Es klatschte mehrmals und Grk verspürte einen brennenden Schmerz im Gesicht, der ihn jedoch aus der Schwärze zurückholte. Schwach versuchte er sich gegen den vermeintlichen Angreifer zu wehren, doch dieser drückte ihn wieder zu Boden. Noch bevor Grk die Augen öffnete, wusste er, dass er in der Gewalt der Daijins war. Doch warum hatten sie ihn aus dem Wasser gezogen, wenn sie ihn nun doch töten wollten?

„Ich glaube, er ist wach – Fremder, hört ihr mich? Wurdet ihr von den wilden Horden überfallen? Am helllichten Tag?“
„Lasst ihm Zeit, Herr. Er wäre fast ertrunken.“

Grk sammelte seine langsam wiederkehrenden Kräfte, um einen Fluchtversuch unternehmen zu können – er würde nur den richtigen Moment abpassen müssen. Nur nebenbei fragte er sich, warum sie ihn so vertraulich ansprachen und einen Überfall vermuteten. Vielleicht war ihnen die Sonne nicht gut bekommen oder sie hatten noch nie einen Ork gesehen.
Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, stemmte er sich gegen seine Gefangennahme; er bäumte sich auf, blinzelte in die Sonne, die ihm direkt in die Augen schien und versuchte, seine Chancen in diesem ungleichen Kampf auszumachen. Schwankend kam er auf die Füße, doch sah er sich von mehreren Bewaffneten und einem verdutzten Kaufmann, in teures Tuch gekleidet, umringt, die ihn entgeistert anstarrten.

„Was wollt ihr von mir?“ Knurrte er mit seiner ehrfurchtsgebietendsten, zur Verfügung stehenden Stimme.
„Nun, wir haben uns erdreistet, euch aus dem Fluss zu retten. Ohne uns wärt ihr wohl ertrunken, mein Herr.“
„Und wozu habt ihr mich gerettet? Wollt ihr mich lieber während einer netten kleinen Hatz töten?“
„Warum sprecht ihr vom Töten? Wir sind Kaufleute, die Soldaten sind Söldner, die uns vor den Ork-Horden beschützen sollen, mehr nicht.“
„Aber ich bin ein Ork!“
Er klang fast schon bedauernswert verzweifelt und das nun folgende vielstimmige Lachen trug nicht gerade dazu bei, dass er sich wohler fühlte.

„Ein Ork? Mein Herr, seid ihr bei eurem Sturz in den Fluss auf den Kopf gefallen?“ Der Kaufmann lachte schallend und hielt sich den üppigen Bauch. „Seht euch doch einmal an: Ihr seid genau so ein Mensch wie ich.“
„Was ist ein ... Mensch?“
„Wir sind Menschen. Seht euch um, dann schaut in meinen Spiegel. Ihr seid ein Mensch, keine Angst.“
Das laute Lachen war einem freundlichen Lächeln gewichen und langsam fasste Grk Vertrauen. Mit immer noch leicht zitternden Händen nahm er den kleinen Taschenspiegel entgegen und schaute hinein. Dunkle, lockige Haare umrahmten sein hellhäutiges Gesicht, braune Augen schauten verdutzt und sein durchaus wohlgeformter Mund entblößte bei seinem ersten Lächeln zwei vollständige Reihen gesunder Zähne.

„Ich ... ich sehe aus wie die Daijins!“
„Was dachtet ihr denn, wie ihr ausseht?“
„Wie ein Ork – bis eben war ich zumindest noch einer. Glaube ich.“
„Wie auch immer, wir sollten schnell von hier verschwinden – wollt ihr mit uns kommen?“

Sein Lächeln schien ihm als Antwort zu genügen und ehe er sich versah, fand er sich auf dem Rücken eines Kamels wieder, gekleidet in ein weites Gewand, am Ziel seiner Wünsche.
Grk drehte sich nicht ein einziges Mal um. Viel hätte er auch nicht gesehen – nur die weite Ebene, den Wall in der Ferne und die flirrende Mittagshitze.
Niemand folgte ihm. Niemand vermisste ihn. Aber niemand konnte ihm sagen, wer er war und woher er kam. Nur eines wusste er mit Sicherheit: Er würde nie wieder ein Ork sein.

N. Z.-R., August 2004
 

LeseWurm

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Herzlichen Glückwunsch zum verdienten zweiten Platz.

Mit einem klassischen aber auch etwas abgegriffenen Anfang beginnt eine außergewöhnliche Geschichte im Leben eines Mitglieds einer Orksippe. Der längste Beitrag in diesem Wettbewrb. Die Hauptfigur hat Innenleben und die äußere Geschichte ist nicht ohne Spannung. Eine wunderbare Idee, die Orks durch einen Außenseiter, ein menschliches Findelkind (oder ein Halbblut?) zu beschreiben.

Für mich sind das "Innenleben" und die Entscheidungen des Protagonisten nicht ganz überzeugend. Dass bei der Beschreibung der Orks heftig mit Klischees gespielt, wird mag man hinnehmen, macht es aber nicht besonders originell. Ansonsten ist die Beschreibung gut angelegt. Störend empfinde ich die Superlative (z.B. "extrem viel Schmutz"). Einige Unstimmigkeiten weisen darauf hin, dass es ziemlich schnell hingeschrieben wurde: Warum sollte Grk sich gegenüber den Menschen als Ork bezeichnen? Entweder ist es offensichtlich oder gefährlich für ihn.

Alles in Allem eine gelungene, spannende und originelle Geschichte mit kleinen Schwächen.

Der Preis ist verdient.
 

BeAngeled

Mitglied
Danke ;)

"Ziemlich schnell hingeschrieben" trifft es schon, aber auch nur, weil ich die Schreibaufgabe erst sehr spät entdeckt habe und nur an diesem Tag noch Zeit hatte, meinen Beitrag zu leisten - allerdings wäre sie mit mehr Zeit auch unwesentlich länger geworden. Das schnelle Ende störte mich auch ein wenig.

Das Innenleben des Protagonisten ist zweifelnd - er denkt, er ist ein Ork, weil das für ihn logisch scheint. Dennoch findet er sein Leben und die Lebensweise der Anderen abstoßend. Zudem ist er auch "erst" sechzehn und gerade im Begriff, das Leben zu entdecken. Äußerlich vielleicht schon erwachsen, aber im Inneren noch lange nicht.

Klischee hin oder her, Orks sind seit der LOTR-Verfilmung kaum noch anders vorstellbar als groß, kämpferisch, abstoßend, extrem in jeder Hinsicht. Und dass Orks keine Feen sein können, ist wohl auch Jedem klar ;)

Aber mit dem nächsten Punkt hast du Recht: Das "extrem" ist wohl wirklich zu viel und auch das Wort ansich passt nicht recht - aber wie gesagt, in ein paar Stunden geschrieben und am Ende nur noch die Grobheiten ausgemerzt.
Mir ist im Nachhinein noch aufgefallen, dass der Morgen bedeckt, grau und diesig war, mittags aber die Hitze über der Ebene flirrte - auch nicht ganz schlüssig, aber ich musste ihn ja den Dreck abschwitzen lassen ;)


Nun zu Grk:
Er bezeichnet sich den Menschen gegenüber als Ork, weil er selbst immer noch daran glaubt, einer zu sein - genau wie in den letzten sechzehn Jahren. Zudem ist er von Soldaten umringt und liegt fast nackt auf dem Boden. Wäre er also wirklich ein Ork, wäre es sowieso egal.

Gruß, BA
 

BeAngeled

Mitglied
Danke, Leselupe :)

Ich habe den Preis heute erhalten - vielen Dank!

Passt ganz gut, bin nämlich krank und kann mich so gleich ans Lesen machen :)

Gruß, N.
 



 
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