Hallo Orlando,
vielen Dank für Deine Rückmeldung.
Dass ich hier auf gut bayerisch eine Watsch’n kassiert habe, kann ich sportlich sehen, aber gerade das macht es spannend.
Es interessiert mich dann natürlich, von wem die Watsch’n stammt, wie der- oder diejenige selbst schreibt, und ich darf sagen, dass mir Deine Gedichte außerordentlich gut gefallen, da ist zweifelsohne Niveau dahinter.
Was ich aber bei aller Sportlichkeit dann doch nicht lassen kann, ist, ein paar Erläuterungen nachzuschieben, die mir wichtig sind.
Meine „Schreibblockade“ ist insgesamt nicht „schnell gestrickt“ sondern – so kurz sie sein mag – das Ergebnis eines längeren Prozesses.
Zunächst hat mir die Anbas’sche Grundversion des Gedichts („so’n Blödsinn“) vom Witz her sehr gut gefallen, nämlich das Beschreiten eines Weges, an dessen Ende das Gedicht nur noch als Nonsens durchgehen kann, mit dem überraschenden Abschluss, dass dem Verfasser (leider) derzeit nur Scheiß einfalle, womit das Gedicht abrupt der Einstufung als Nonsens entrissen wird, das Ganze noch dazu in einem originellen und anspruchsvollen Versmaß (Verbindung von Doppelreim und Haufenreim).
Diesen Effekt habe ich – zugegebenermaßen – abgekupfert. Dies allein kann sich natürlich schon negativ auf die Bewertung auswirken, da der Grundgedanke nicht vom Autor stammt, ich denke aber, dass eine gute Grundidee durchaus Variationen verträgt.
Nun zum Gedicht selbst. Zunächst habe ich mit längeren Versionen gearbeitet („Kreativer Durchhänger“). Dabei musste ich feststellen, dass eine weitere Ausdehnung des Nonsensanteils – die problemlos möglich gewesen wäre – dem Witz nicht förderlich ist.
So kam ich zurück zur Kürze, und zwar zur extremen Verdichtung.
Und die finde ich hier – was natürlich absolut Geschmackssache ist – gelungen.
Den mittelbar zugrunde liegenden kompletten Schwachsinn, dass Solisten offenbar in den Augen des völlig unreflektiert dahinschreibenden Verfassers über eine andere Durchschnittsgröße als der Rest der Bevölkerung verfügen, halte ich für filigran und überaus komisch. Dass dann aufgrund der kleinen Körpergröße auch noch ein derart klischeehafter und unorigineller Spitzname resultiert, ist Panne pur.
Ich bin also fest davon überzeugt, das Gedicht gut überlegt und liebevoll aufs Papier gebracht zu haben.
So, das war’s. Ächz. Ach ja,
Dir, lieber Orlando, noch ein gutes neues Jahr.
Herzliche Grüße
Wittgenstein