Schrunden. Knospen. - Sonnet

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Walther

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Schrunden. Knospen.

Die Rose zeigt mir ihre vielen Schrunden,
Die ihr der Hagelsommer kürzlich schlug.
Es sind nicht ihre scharfen Dornenwunden,
Die Schmerzen machen und sehr selten klug.

Es sind die Hagelkörner. Gottgesandte,
So sagte mir die alte Bauersfrau,
Die auf dem Markt sich an mich wandte,
Und ihre weisen Worte bissen rau.

Sie sprach von dummer Gier in Menschenhirnen.
Die Hände formten Trauer aus dem Tag.
Ich schaute auf die Äpfel und die Birnen,
Auch sie gezeichnet durch den Hagelschlag.

Ich habe mich zur Rose hingesetzt.
Sie ist mit Knospen übervoll besetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:

HerbertH

Mitglied
Ich habe mich zur Rose hingesetzt
In jenem jetzt so fernen Klostergarten.
Und träumte dort von ihr bis ganz zuletzt,
Befühlte Blütenblätter, all die zarten.

Und sann und hoffte, dass der Trieb im Lichte
nach oben stark und stärker Kraft gewönne,
hinauf bis ganz zu meinem Angesichte
und nicht im Winterlicht der Saft verrönne
 

Walther

Mitglied
Ich habe mich zur Rose hingesetzt
In jenem jetzt so fernen Klostergarten.
Und träumte dort von ihr bis ganz zuletzt,
Befühlte Blütenblätter, all die zarten.

Und sann und hoffte, dass der Trieb im Lichte
nach oben stark und stärker Kraft gewönne,
hinauf bis ganz zu meinem Angesichte
und nicht im Winterlicht der Saft verrönne
Hallo Hebert,
danke fürs lesen und kongenial weiterdichten. hat mich sehr gefreut!
und gratulation zum besten haiku! war sehr verdient!
lg W.

der dichter dankt @HerbertH für die freundliche leseempfehlung!
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Schöne Pointe, Walther,

wo die Knospen die Schrunden überwinden.

Zwei Anmerkungen:
1. "Der", erstes Wort der zweiten Zeile - flüchtig verschrieben für "Die"?
2. die "dumme Gier in Menschenhirnen" - ist das von der Selbstvermarkterin an die Schrunden auf die Häute ihrer Früchte angefügt worden, als spiegele der Hagel den ("dummen"?) Appetit auf Obst? Will nicht so recht passen. Oder soll es die disparate Verhageltheit der Sprache immanent abbilden?

grusz, hansz
 

Walther

Mitglied
Schöne Pointe, Walther,

wo die Knospen die Schrunden überwinden.

Zwei Anmerkungen:
1. "Der", erstes Wort der zweiten Zeile - flüchtig verschrieben für "Die"?
2. die "dumme Gier in Menschenhirnen" - ist das von der Selbstvermarkterin an die Schrunden auf die Häute ihrer Früchte angefügt worden, als spiegele der Hagel den ("dummen"?) Appetit auf Obst? Will nicht so recht passen. Oder soll es die disparate Verhageltheit der Sprache immanent abbilden?

grusz, hansz
Hallo Hansz,
danke fürs wie immer aufmerksame lesen. zu 1. fehler ist ausgebaut- 2. um den bezug klarer zu machen, habe ich die verspaare in s3 getauscht.
lg W.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Hebert,
danke fürs lesen und kongenial weiterdichten. hat mich sehr gefreut!
und gratulation zum besten haiku! war sehr verdient!
lg W.

der dichter dankt @HerbertH für die freundliche leseempfehlung!
Gerne so gewertet und "mitsonettiert", lieber Walther.

Und über Deine Gratulation und vor allem das "sehr verdient" aus Deiner berufenen Feder hab ich mich sehr gefreut! Danke

LG Herbert
 



 
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