schöne geschichte! ich finde nur diese passage ein wenig aus dem rahmen fallend:
"Da bist du ja wieder", rief Melanie, inzwischen siebzehn Jahre alt geworden, eines Morgens beim Aufwachen und streckte dem Schutzengel beide Arme entgegegen. Seltsam, Karina war nun ebenfalls siebzehn und genau wie damals das Ebenbild Melanies.
"Ja, liebe Melli. Ich bin gekommen, um dir einen weiteren Schicksalsschlag zu verkünden", bebte ihre Stimme. Zum ersten Mal erblickte Melanie eine Träne im Auge des Engels.
"Gevatter Tod will heute deine Großmutter mit sich nehmen. Ich weiß, mein Kind, dies ist schrecklich für dich. Aber er kann nicht anders, muss sie holen. In einer anderen Welt, in der es ihr besser gehen wird, wartet man schon auf sie. Großmutter wird sterben in dieser Nacht und nichts und niemand kann ihr Fortgehen aufhalten."
woher weiß melli, dass es ein schutzengel ist. das ist eine andere ebene des schreibens, und sie ist nur für die leser bestimmt (?). es sollte aus dem text hervorgehen, dass es sich um einen schutzengel handelt. und "gevatter tod" klingt mir zu theatralisch, manche siebzehnjährige weiß bestimmt nicht, was und wer das ist. auch für die leser? ich würde diese effekte vermeiden, aber ich bin ja nur ich und nicht der autor dieser geschichte. aber seltsam ist es schon: bei einem gemalten bild würde ich sagen: lass dir nix reinreden, es ist gelungen so wie es ist - aber bei einer geschichte kann man ewig was verbessern. aber auch das gilt nur für mich.
ansonsten schöne zu herzen gehende geschichte!
liebe grüße ingrid