Schwanzgesteuert

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Man kann wohl die Herausforderung erkennen,
die jeden Tag auf ihres Freundes Schwanz zu kam.
Wenn er, ohne seine Taten nur zu nennen,
sie still vollzog in ’nem durchwachsenen Terrain.

Hier heißt es nun, den Unterschied zu trennen.
Manchmal kommt’s doch auf jeden Zentimeter an.
Denn wer wünscht sich - man könnte lauthals flennen -
an Baumes Fuß ’nen toten Kapuzinermann?



[2020]
 
G

Gelöschtes Mitglied 22653

Gast
Grüße.

Deine "Schwanzgesteuert", scheint eine "Kopflose" Lyrik zu sein. Die Metrik, ist "Kopflos" die Auswahl der Wörter, der Sinn.
Ich weiß, das Thema ist etwas "eigen", aber mit etwas besseren Humor, wäre es machbar gewesen.
 

Inge. B

Mitglied
Hallo Heiko Thiele
Ich glaube, da musst du andere Worte finden. So hat es für mich keinen Sinn
Gruß
Inge
 
Da mögt ihr wohl Recht haben, wenn es sich hierbei um das Pseudonym des männlichen Geschlechtsteils handeln würde.
Wenn dem nicht so sein sollte, daß ihr ausschließlich dieses entnehmt, so bitte ich untertänigst um Entschuldigung.

Wenn man jedoch davon ausgehen möge, daß sie, irgendeine weibliche Person, einen männlichen Kapuzieneraffen zu ihrem Freund bestimmt habe, dann besteht doch die Wahrscheinlichkeit, daß jener kleine Primat mit Hilfe seines langen Grteifschwanzes sich durch das entsprechende Geäst hangelt. Ohne davon viel Aufhebens zu machen. Oder?
Und da wird es unter Umständen schon darauf ankommen, die Entfernung richtig einzuschätzen, will er nicht abstürzen und am Fuße des Baumes als totes Kapuzieneräffchen liegen. Wäre das nicht traurig, daß man als Tierliebhaber "flennen" könnte, zumal wenn man vielleicht noch ein kleines Mädchen wäre.

Das mit der Metrik ist für mich sowieso ein eigen Ding. Und das Thema im Tierreich anzusiedeln? Weswegen sollte man das nicht?
Und ich wäre dankbar für andere Worte, Welche die Anatomie eines kleinen im Geäst lebenden Primaten besser beschreibt und die Achtsamkeit, damit gefahrlos umzugehen.

Bin aber dankbar, daß ihr euch der Mühe unterzogen habt, meine Zeilen zu lesen und darauf zu antworten!

@Gedankenspringer @Inge. B
 

Trist

Mitglied
Da hast du uns aber aufs Glatteis geführt, Heiko ..;)
Ich muss gestehen, "die Herausforderung" als solches habe ich auch nicht erkannt.
Umso mehr Freude macht es, dein Gedicht noch einmal - und etwas mehr zwischen den Zeilen zu lesen.
Du Schelm ...

Liebe Grüße
Trist
 
G

Gelöschtes Mitglied 22653

Gast
Grüße.

OK, Kapuzineraffe. Das Wort ist mir zwar aufgefallen, aber bei dem mäßigen Text, Metrik und so, habe ich mir nicht viel gedacht dabei. Aber aus dem Ursprung, die Vorlage hier, lässt sich bestimmt etwas besseres zelebrieren. Aber, wie gesagt, der Gedanke ist gut.
 

Max Neumann

Mitglied
Hand aufs Herz, eine 2-Sterne-Kritik unterläuft mir nicht alle Tage, sondern eher im Jubeljahre-Rhythmus...

Ob Prosa oder Lyrik in diesem Falle, diese Diskussion wäre erbsenzählerisch und kleinmütig....

Was mich (noch) stört, ist die Beziehung der Strophen zum Titel, denn "Schwanzgesteuert" ist eine Ansage, doch wirkt die Umsetzung zu sehr wie Hempels, zu glatt.

Das soll einen talentierten Dichter wie dich, Heiko, jetzt nicht angreifen, sondern vielleicht zu einer Überarbeitung anregen.

Peace
Tissy
 
@Tissop


Man kann wohl die Herausforderung erkennen,
die jeden Tag auf ihres Freundes Schwanz zu kam.
Wenn er, ohne seine fixen Taten nur zu nennen,
sie still vollzog in ’nem durchwachsenen Terrain.

Hier heißt es nun, den Unterschied zu trennen.
Manchmal kommt’s doch auf jeden Zentimeter an.
Denn wer wünscht sich - man könnte lauthals flennen -
an Baumes Fuß ’nen toten Kapuzinermann?


(fixen) <- von mir hinzugefügt.

Ich wollte schlicht und einfach mal die Zweideutigkeit herausstellen. Scheint ja geklappt zu haben. Oder verstehe ich jetzt meinerseits nicht den Einspruch?
"Schwanzgesteuert" heißt für mich, daß gewisse Tiere beim Sprung oder Flug, oder auch beim schnellen Laufen, ihr hinterstes Körperteil zum Steuern ihrer Bewegung verwenden. Selbst die langen Schwänze der Sauropoden, also z.B. des Brachiosaurus, dienten zum Ausgleich des sehr langen Halses.
Man mag es also schlicht benennen, wenn ich mich auf einen Teil des Bewegungsablaufs eines Kapuzineräffchens im Geäst beziehe und die Gefahr eines Absturzes bei Mißachtung gewisser Notwendigkeiten benenne.

Danke jedenfalls für's Lesen und sich damit Auseinandersetzen.

Übrigens habe ich "Wind" von dir gelesen. Komme da auch nicht mit jeder Wortstellung, -verwendung, Interpunktion zurecht.
Vielleicht bedeutet "Ungereimtes" aber auch manchmal etwas mehr, als nur "nicht gereimt"?
 

Max Neumann

Mitglied
Ich empfinde des Ausdrucks "schwanzgesteuert, lieber Heiko, weniger wissenschaftlich als du...

Obschon ich unterstellen muss, dass mit Ambivalenzen gerne mal kokettiert wird.
 



 
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