Schwarz, Rot, Gold (gelöscht)

Walther

Mitglied
Tut mir leid, Alexander,

aber hier stimmt das Metrum nicht, die Aussage ist banal und die verwandten Bilder tragen die Staubschicht von Jahrtausenden.

Das kannst Du sicherlich um vieles besser.

Lieber Gruß W.
 
B

bluefin

Gast
hallo @alexander,

lass dich von walther nicht irre machen - natürlich haben deine zeilen ein metrum, das sich schön sprechen lässt. es ist halt nur nicht der gleichtakt, in dem @walther sich wohl fühlt.

die fahne der bundesrepublik doitschland ist nicht seit tausenden von jahren verstaubt, wie er böswillig behauptet, und die farben schwarz, rot und gold sind nicht schlimmer verbraucht als nebel, monde und liebesgeschwüre.

ich geh davon aus, dass du bewusst deshalb keine vierte zeile angehängt hast, weil du das jähe ende betonen wolltest. dafür verzeih ich dir das bisschen schwulst, das bei fahnengedichten scheinbar immer dabei sein muss.

gut bis sehr gut!

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

Ohrenschützer

Mitglied
Hallo!

Dann geb ich auch gleich mal meinen Senf dazu: Ich bin nicht der Meinung, dass der Text ein Metrum hat - er hat derer mehrere. Soweit kein Hindernis für ein gutes Gedicht, jedoch liest es sich für mich dennoch sperrig.

Im Zweifelsfall geht Inhalt vor der Form, derselbe scheint mir jedoch auch recht schlicht und allgemein gehalten. Dazu kommt, dass es meiner Meinung nach heißen müsste "Golden ist die Gier", womit natürlich der Effekt des gleichlautenden Zeilenanfangs mit dem Titel perdu wäre.

Ob da wirklich eine letzte Zeile offen gelassen wurde, wie Bluefin vermutet? Für mich ist die Form auch ohne Reimzeile zu Zeile zwei in sich stimmig. Dennoch: Der Text trifft meinen Geschmack nicht.

Schönen Gruß,
 
B

bluefin

Gast
was man singen kann, @ohrenschützer, hat immer rhythmus. das hier kann man singen, wenn man singen kann; das weglassen der letzten zeile ist wohl wie das "halt, nicht bei rot über die kreu": sudden death. und "gold" steht hier, denke ich, als synonym für unser unlängst verramschtes vermögen.

die schwarzen in bayern am boden, die soldaten am hindukusch krepiert, die landesbanken pleite - über allem majestätisch schwebend der bundesgeier. geil, die paar zeilen, wenn man ein bisschen fantsie und zeit zum nachdenken mitbringen mag. genau so, wie's bei unplatt greimtem sein sollte.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 
Wenn man den Aufwand bedenkt, den ich für diesen Dreizeiler aufwenden musste, ist es überhaupt gar nicht verwunderlich, dass das Müll ist: Ich habe das Gedicht innerhalb von 15 Sekunden geschrieben. Das war so 1993. Ich lag im Bett, mir fiel das ein und ich schrieb's dann auf. So viel zur Entstehungsgeschichte von Schwarz, Rot, Gold.
 
B

bluefin

Gast
dass, wer sprechen kann, automatisch auch singen könnte, @ohrenschützer, ist ein gerücht. möglicherweise haben wir verschiene ansichten von "können". nicht alles, was krach macht, ist gleich gekonnter gesang, findet der walfisch.

dass der autor seinen text in 15 sekunden aufgeschrieben hätte, wie er uns eben hingeworfen hat, scheint mir wenig glaubhaft - es sei denn, er wär stenograf.

anyway. wenn's so ist, hattet ihr recht und ich nicht: typischer fall von überinterpretation - war's halt doch nur ein billiger fähnchenschwenker...

liebe grüße aus münchen

bluefin
 



 
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