Ava L. Ries
Mitglied
Ich öffne meine Augen und sehe nur schwarz. Ganz automatisch greife ich neben mich, um die Lampe anzumachen, doch ich fasse ins Leere. Langsam setze ich mich auf. Noch immer sehe ich nichts, nicht einmal die eigene Hand vor den Augen, was ungewohnt ist, da doch sonst immer die Straßenlaterne leichtes Licht in mein Zimmer wirft. Irritiert stehe ich auf. Meine Füße spüren etwas Weiches und Flauschiges, was der Teppich sein muss, den mir meine Eltern neulich zu meinem Geburtstag geschenkt haben. Ich taste mich vorsichtig an der Wand entlang. Plötzlich taucht ein kleines Licht vor mir auf. Mein Körper folgt diesem hellen Schein ganz von selbst, weil ich irgendwie ein gutes Gefühl dabei habe und weiß, dass es richtig ist, ihm zu folgen. Es ist immer noch stockdunkel um mich herum. Das Lichtwesen wird auf einmal immer schneller und ich muss meine Schritte ebenfalls beschleunigen. So laufe ich der kleinen Lichtkugel nach und frage mich, wo sie mich hinführen möchte. Nach langer Zeit bleibt sei stehen. Ich fühle mich gar nicht außer Atem, wie ich es sonst von mir gewohnt bin. Mir geht es gut, als wäre nie etwas gewesen, als wäre ich nicht gerade etliche Meter durch tiefste Dunkelheit gelaufen. Plötzlich höre ich eine Stimme: "Ich bin es!" Sie klingt dunkel und doch irgendwie beruhigend. Meine Neugier über ihren Ursprung lässt mich herumblicken, doch immer noch ist alles tief schwarz und ich kann nichts erkennen. Ich werde jetzt doch unruhig und kann nicht aufhören, mich um mich selbst zu drehen, um auf eine herannahende Gefahr vorbereitet zu sein. "Hab' keine Angst! Ich tu dir doch nichts!", erklingt wieder diese dunkle und raue Stimme. Ich starre auf das kleine Licht vor mir und auf einmal verschwindet es. Wo ist es nur hin? Ich werde immer aufgewühlter und immer größer werdende Angst steigt in mir auf. Zuerst ist da ein kleines Licht und dann noch diese unheimliche Stimme. Und jetzt ist beides weg.
"Nenne mir deinen Namen!", verlangt die Stimme von mir. Ich zucke erschrocken zusammen, aber aus irgendeinem Grund beruhigt mich der Klang des unbekannten Geräusches gleichermaßen. "Lenija Manet!", rufe ich ins Nichts, getrieben von einer mir unerklärlichen Sicherheit. Die Antwort kommt schnell: "Lenija Manet! Du bekommst ein Geschenk von mir!" Verwundert sehe ich mich um. Noch immer nur dunkle Leere. Plötzlich taucht wieder das grelle Licht vor mir auf. Doch diesmal wird es immer größer und heller, sodass ich meine Augen zusammenkneifen muss. Dann erklingt die Stimme: "Öffne deine Augen!" Ich tue es und vor mir schwebt eine Rose. Eine schwarze Rose. Sie glitzert im kleinen Schein des Lichtwesens, wirkt ganz verführerisch anziehend. Ich kann nicht anders, als sie aufzuheben und sie zu bewundern. Ihre Farbe ist so wunderschön wie sie ungewöhnlich ist. Ich führe sie an meine Nase, um an der wundervollen Blume zu riechen, als mich die Stimme ermahnt: "Wenn du daran riechst, wirst du alles vergessen! Höre mir aufmerksam zu! Du besitzt einen Beschützer! Er hat dir schon immer geholfen und wird es auch weiterhin tun! Du bist jetzt 16 Jahre alt und bereit, ihn kennenzulernen! Du kannst, wann immer du willst, an dieser Rose riechen und ihn für immer vergessen! Ich rate dir allerdings, es nicht zu tun!" Ich lege die Blume sofort aus der Hand. Ich habe einen Beschützer?
Danach ist es sehr lange still und ich weiß nicht, was als nächstes passieren wird. Wird mich die mysteriöse Stimme weiterhin ermahnen? Wird sie beginnen, mir zu drohen? "Wo bist du?!", schreie ich so laut ich kann und will mich auf ihre Spielchen nicht mehr einlassen. "Ich bin hier", erklingt auf einmal eine ganz sanfte und weiche Stimme hinter mir. Ich drehe mich zu ihr um und sehe in zwei strahlend blaue Augen. Vor mir steht ein großer Junge, der sich langsam aus der Dunkelheit herausschält. Er hat schwarze Haare, blaue Augen, ein bezauberndes Lächeln und trägt einen dunklen Umhang. Ich bin verwirrt. Er sieht mir meine Unsicherheit an und erklärt sich: "Ich bin Lucalia, dein persönlicher Beschützer." Ich kann ihn nur weiterhin verwundert ansehen und doch bilde ich mir ein, ihn bereits einmal gesehen zu haben. Wieso kommt er mir so bekannt vor? "Du musst jetzt nichts sagen. Ich werde dir alles erklären, wenn du willst", schlägt er mir vor, weiterhin lächelnd und mit freundlich strahlenden Augen. Ich bin noch immer geschockt über alles, was mir gerade passiert ist. So kann ich nur stumm nicken. Er beginnt, zu erzählen: "Jeder Mensch hat einen Beschützer. Seit du auf der Welt bist, passe ich auf dich auf. Du kannst dich sicher nicht mehr daran erinnern, aber als du drei Jahre alt warst, habe ich einmal mit dir gesprochen. Ich war schon immer da, nur habe ich mich nie gezeigt. Ich durfte mich dir nicht zeigen, das darf kein Beschützer, nicht von Beginn an. Aber jetzt bist du alt genug, von uns zu erfahren. Immer, wenn du ein Problem hast, helfe ich dir. Du musst einfach diese Rose in die Hand nehmen und meinen Namen sagen. Ich tauche dann sofort auf und beschütze dich. Aber auf eines musst du achten! Nur, weil ich dich beschütze, heißt das nicht, dass du unverwundbar bist! Ich bin zwar da und sehe dir über die Schulter, aber dich vor dem Tod bewahren kann ich nicht! Und nun, schlaf gut." Er pustet mir sanft glitzernden Staub ins Gesicht und dann falle ich. Ich falle rückwärts; immer weiter, immer tiefer.
Plötzlich wache ich schweißgebadet auf. Ich atme tief ein und wieder aus im Versuch, mich zu beruhigen. Dann sehe ich mich um und erkenne mein Zimmer mit dem neuen Teppich und der Straßenlaterne, die sanftes Licht von draußen hineinwirft. War das alles doch nur ein Traum? Langsam drehe ich meinen Kopf zur Seite. Auf meinem Nachttisch liegt eine schwarze Rose.
"Nenne mir deinen Namen!", verlangt die Stimme von mir. Ich zucke erschrocken zusammen, aber aus irgendeinem Grund beruhigt mich der Klang des unbekannten Geräusches gleichermaßen. "Lenija Manet!", rufe ich ins Nichts, getrieben von einer mir unerklärlichen Sicherheit. Die Antwort kommt schnell: "Lenija Manet! Du bekommst ein Geschenk von mir!" Verwundert sehe ich mich um. Noch immer nur dunkle Leere. Plötzlich taucht wieder das grelle Licht vor mir auf. Doch diesmal wird es immer größer und heller, sodass ich meine Augen zusammenkneifen muss. Dann erklingt die Stimme: "Öffne deine Augen!" Ich tue es und vor mir schwebt eine Rose. Eine schwarze Rose. Sie glitzert im kleinen Schein des Lichtwesens, wirkt ganz verführerisch anziehend. Ich kann nicht anders, als sie aufzuheben und sie zu bewundern. Ihre Farbe ist so wunderschön wie sie ungewöhnlich ist. Ich führe sie an meine Nase, um an der wundervollen Blume zu riechen, als mich die Stimme ermahnt: "Wenn du daran riechst, wirst du alles vergessen! Höre mir aufmerksam zu! Du besitzt einen Beschützer! Er hat dir schon immer geholfen und wird es auch weiterhin tun! Du bist jetzt 16 Jahre alt und bereit, ihn kennenzulernen! Du kannst, wann immer du willst, an dieser Rose riechen und ihn für immer vergessen! Ich rate dir allerdings, es nicht zu tun!" Ich lege die Blume sofort aus der Hand. Ich habe einen Beschützer?
Danach ist es sehr lange still und ich weiß nicht, was als nächstes passieren wird. Wird mich die mysteriöse Stimme weiterhin ermahnen? Wird sie beginnen, mir zu drohen? "Wo bist du?!", schreie ich so laut ich kann und will mich auf ihre Spielchen nicht mehr einlassen. "Ich bin hier", erklingt auf einmal eine ganz sanfte und weiche Stimme hinter mir. Ich drehe mich zu ihr um und sehe in zwei strahlend blaue Augen. Vor mir steht ein großer Junge, der sich langsam aus der Dunkelheit herausschält. Er hat schwarze Haare, blaue Augen, ein bezauberndes Lächeln und trägt einen dunklen Umhang. Ich bin verwirrt. Er sieht mir meine Unsicherheit an und erklärt sich: "Ich bin Lucalia, dein persönlicher Beschützer." Ich kann ihn nur weiterhin verwundert ansehen und doch bilde ich mir ein, ihn bereits einmal gesehen zu haben. Wieso kommt er mir so bekannt vor? "Du musst jetzt nichts sagen. Ich werde dir alles erklären, wenn du willst", schlägt er mir vor, weiterhin lächelnd und mit freundlich strahlenden Augen. Ich bin noch immer geschockt über alles, was mir gerade passiert ist. So kann ich nur stumm nicken. Er beginnt, zu erzählen: "Jeder Mensch hat einen Beschützer. Seit du auf der Welt bist, passe ich auf dich auf. Du kannst dich sicher nicht mehr daran erinnern, aber als du drei Jahre alt warst, habe ich einmal mit dir gesprochen. Ich war schon immer da, nur habe ich mich nie gezeigt. Ich durfte mich dir nicht zeigen, das darf kein Beschützer, nicht von Beginn an. Aber jetzt bist du alt genug, von uns zu erfahren. Immer, wenn du ein Problem hast, helfe ich dir. Du musst einfach diese Rose in die Hand nehmen und meinen Namen sagen. Ich tauche dann sofort auf und beschütze dich. Aber auf eines musst du achten! Nur, weil ich dich beschütze, heißt das nicht, dass du unverwundbar bist! Ich bin zwar da und sehe dir über die Schulter, aber dich vor dem Tod bewahren kann ich nicht! Und nun, schlaf gut." Er pustet mir sanft glitzernden Staub ins Gesicht und dann falle ich. Ich falle rückwärts; immer weiter, immer tiefer.
Plötzlich wache ich schweißgebadet auf. Ich atme tief ein und wieder aus im Versuch, mich zu beruhigen. Dann sehe ich mich um und erkenne mein Zimmer mit dem neuen Teppich und der Straßenlaterne, die sanftes Licht von draußen hineinwirft. War das alles doch nur ein Traum? Langsam drehe ich meinen Kopf zur Seite. Auf meinem Nachttisch liegt eine schwarze Rose.