schwarzmalzeiten

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O

orlando

Gast
Super, Perry,
schon der Titel nimmt mich für das Gedicht ein.
Dessen Wirkungsweise erschöpft sich ja nicht nur in seinem Namen selbst, sondern erteilt vorab Informationen über das Thema, den Anlass, den Sprecher oder den Adressaten. Je geschickter dies geschieht, desto gespannter sind die Leser auf das Folgende.
Mit "schwarzmalzeiten" ist das m. E. besonders gut gelungen. Das Thema ist doppeldeutig, suggeriert einerseits das Schwarzmalen einer Szene, klanglich aber auch das (Ver)einna/ehmen einer Mahlzeit.
Im Gedicht selbst glänzen Enjambements und Silbentrennungen, die nicht willkürlich, sondern bewusst und sinnvoll gesetzt werden.
Das Bild der Kinderhopse ist gut gewählt: Es fügt die (kindliche) Angst vor ungewissem Schrecken und einem nicht planbaren Ausgang in ein Szenario von Vertreibung und Flucht, in den Himmel oder in die Hölle.
Doch selbst im Himmel "überranken disteln die rose."

orlando
 

Perry

Mitglied
Hallo Orlando,

freut mich, dass Dir meine Schwarzmalerei zu der aktuellen Situation gefallen hat. Letztlich bleibt nur die Hoffnung, dass wir im Hüpfspiel der Mächte den Himmel nicht aus den Augen verlieren.
Danke und LG
Manfred
 

HerbertH

Mitglied
Besonders gut gefällt mir die schlusszeile.
Die letzte Strophe könnte ich mir gut als eigenes Gedicht vorstellen.

LG Herbert
 

Walther

Mitglied
hi Perry,

ein schönes und intensives gedicht über ein thema, das zwar intensiv aber nicht schön ist.

lieber gruß W.
 

Perry

Mitglied
Hallo

Herbert,
das Schlussbild ist vielsagend, aber leider auch in vielen Variationen bereits bekannt. Mir schien es hier als kleiner Hoffnungsschimmer passend.
Danke fürs Gefallen und LG
Manfred

Walther,
die Berichterstattung über Schreckenszenarios ist meist auch sehr intensiv, verebbt aber auch schnell und deckt das Leichentuch des Vergessens darüber.
Danke fürs Reinspüren und LG
Manfred
 



 
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