Schwebung

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das Klavier hat Saiten
Die Harfe hat Saiten
Der Kontrabass hat Saiten
und auch die Bratsche hat Saiten.

Ich streichle, zupfe, schlage und berühre
Töne
fünf
acht
zwölf

mehr, mehr

Ätherwellengeige

Bauteile löten.
Gehäuse schrauben.
Rohre klempnern.

Ungeahnte zarte Töne schweben durch die Luft,
folgen jeder Bewegung meiner Finger, meiner Hände, meines Hezschlages.

Zwei Frequenzen, die verschmelzen, die eins werden,
Ton werden, Mono-Ton werden,
unendliche Spektren an Tönen
hauchen und brüllen, sirren und schweben

Nur still, wenn sie gleich sind.

Ätherische Wellen, ich schwinge Töne, fuchtle Töne, tanze Töne

Ätherophon

fragile Stimmen
Klangmuster

Musik und Bewegung verschmelzen in eins
 

HerbertH

Mitglied
lieber Bernd,

das ist gar nicht mono-ton :) wie ja auch die schwebung eher mehrere sinuswellen ähnlicher frequenz erfordert....

liebe grüße

Herbert
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Danke, Herbert

Deshalb habe ich auch "mono-ton" gebrochen. Aus zwei Tönen entsteht einer. Im Gegensatz zu diaton oder zwölf-ton.
Jeder Ton geht aus jedem hervor, wie beim Stimmband oder der Posaune.
Geändert durch jede Bewegung. Jede meiner Bewegungen und der Bewegungen der Umgebung.


Viele Grüße aus Dresden.


Hier ein Beispiel von Peter Pringle
http://www.peterpringle.com/music/Kaddish.mp3

Kaddish for Clara

Es ist für Clara Rockmore, eine Virtuosin auf dem Instrument, die Lev Termen noch persönlich kannte.
 

Label

Mitglied
Lieber Bernd

ein Theramin wünsche ich mir schon lange

du hast das Faszinierende eines Theramins trefflich in deinen Text verpackt

ich schwinge Töne, fuchtle Töne, tanze Töne :)

dir einen lieben Gruß
Label
 

HerbertH

Mitglied
theremin

hups, da hatte ich die materialistische (material-ästhetische?) grundlage dieses gedichtes gar nicht gekannt:
in-teressantes -strument - deiner sammlung :) ...
die beschreibung in der wikipedia
macht mich jibberich auf die
macht mich daran aus zu probieren ;)

liebe grüße

herbert
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe es ja auch so angelegt, dass es nicht sofort zu erkennen ist. Der eigentliche Bezug ist "Schwebung". Wir haben zwei unhörbare Frequenzen und hören die Schwebungsfrequenz, die über die Lautsprecher im Raum schweben, während die Hände in der Luft schweben, so dass es ein enges Beziehungsgeflecht wird.

Die anderen Instrumente hält man in der Hand, manche vergleichen sie mit Frauenkörpern, beim Theremin (der von mir erwähnten Ätherwellengeige) ist es dagegen eher feenhaft. Man fühlt sich in Raum und Zeit und die Töne koppeln zurück auf das eigene Verhalten, sie ähneln Frauenstimmen, jede einzelne monophon.
Alle Töne hängen aneinander, es gibt keine abrupten Änderungen, aber auch die Lautstärke ändert sich sanft.
 
Lieber Bernd,
vor allem ungewöhnlich. Ob das für mein Empfinden schon ein Gedicht oder noch eine lyrische Skizze ist, weiß ich noch nicht. Der Titel gefällt mir nicht. Schwebung klingt mir zu statisch. Schweben wäre mir lieber.
Und die vierte Zeile würde ich mit "hat" enden lassen.
Herzliche Grüße
Karl
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Lieber Karl,
danke für die Hinweise.
"Schweben" funktioniert leider nicht, weil es eine ganzwesentliche Bedeutung nur noch sehr indirekt hat, das Zusammenspielen zweier Töne, die dann einen bilden. "Ätherwellenkläng" wäre möglich, verschiebt aber die Unbestimmtheit sehr stark. Der Sinn wird zu schnell geklärt.

Wenn ich die vierte Zeile mit "hat" enden lassen möchte, muss ich die Parallelstruktur verlassen.

Das Klavier hat Saiten
Die Harfe hat Saiten
Der Kontrabass hat Saiten,
wie auch die Bratsche Saiten hat.

Eventuell kann man sie ganz weglassen ...
Aber das verschiebt den Klang des Gedichtes.


---
Ätherwellenklänge


Das Klavier hat Saiten
Die Harfe hat Saiten
Der Kontrabass hat Saiten.

Ich streichle, zupfe, schlage und berühre
Töne
fünf
acht
zwölf

mehr, mehr

Ätherwellengeige

Bauteile löten.
Gehäuse schrauben.
Rohre klempnern.

Ungeahnte zarte Töne schweben durch die Luft,
folgen jeder Bewegung meiner Finger, meiner Hände, meines Hezschlages.

Zwei Frequenzen, die verschmelzen, die eins werden,
Ton werden, Mono-Ton werden,
unendliche Spektren an Tönen
hauchen und brüllen, sirren und schweben

Nur still, wenn sie gleich sind.

Ätherische Wellen, ich schwinge Töne, fuchtle Töne, tanze Töne

Ätherophon

fragile Stimmen
Klangmuster

Musik und Bewegung verschmelzen in eins
 

Label

Mitglied
Lieber Bernd

Bei ungereimten Versen mache ich besonders wenn kein einheitlicher Rhythmus erkennbar ist, ungern Vorschläge, da ich mir denke, dass sich der Autor etwas dabei gedacht hat, seinen Text so zu gestalten.
Da du nun selbst eine Änderung andachtest, ein Vorschlag von mir:

Das Klavier hat Saiten
Die Harfe
Der Kontrabass
und auch die Bratsche hat Saiten.

Ich streichle, zupfe, schlage und berühre
Töne
fünf, acht, zwölf

mehr, mehr

Ätherwellengeige

Bauteile löten.
Gehäuse schrauben.
Rohre klempnern.

Ungeahnte zarte Töne schweben
durch die Luft,
folgen jeder Bewegung
meiner Finger,
meiner Hände,
meines Hezschlages.

Zwei Frequenzen, die verschmelzen,
eins werden,
Ton werden,
Mono-Ton werden,
unendliche Spektren an Tönen
hauchen, brüllen, sirren und schweben

Nur still, wenn sie gleich sind.

Ätherische Wellen,
ich schwinge
fuchtle
tanze Töne

Ätherophon

fragile Stimmen
Klangmuster

Musik und Bewegung
verschmelzen in eins


vielleicht als Denkanstoß ?
und lieben Gruß
Label
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Danke für den Denkanstoß.
Vielleicht ist es tatsächlich so, dass ich das Stilmittel der Wiederholung ausweiten sollte. Eigentlich müsste es jetzt unter "Gereimtes". Stabreime und identische Reime.

Schwebung

So ein Klavier hat Saiten
So eine Harfe hat Saiten
So ein Kontrabass hat Saiten.

Ich streichle, zupfe, schlage und schwinge
Töne
fünf
acht
zwölf

mehr, mehr, mehr

Ätherwellengeige

Bauteile löten.
fünf
acht
zwölf

Gehäuse schrauben.
Rohre klempnern.
Farbe pinseln.

Ungeahnte zarte Töne schweben durch die Luft,
fünf
acht
zwölf

folgen jeder Bewegung meiner Finger, meiner Hände, meines Hezschlages.

Zwei Frequenzen, die verschmelzen, die eins werden,
Ton werden, Mono-Ton werden,
unendliche Spektren an Tönen
hauchen und halten
brüllen und bohren
sirren und singen

schweben
schweben
schweben

Nur still, wenn sie gleich sind.

Ätherische Wellen,
ich schwinge schrille Töne,
fuchtle fantastische Töne,
tanze tolpatschige Töne

Ätherophon

fragile Stimmen
fünf
acht
zwölf

Klangmuster

Ätherwellengeige

Musik und Bewegung verschmelzen in eins
Musik und Bewegung
Musik und Bewegung
 
Lieber Bernd,
der Titel Schwebung stört mich, weil alles, was auf "-ung" endet, nach meinem Empfinden nach Bürokratensprache klingt.
Der Verzicht auf die vierten "Saiten" gefällt mir.
Gruß
Karl
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Lieber Karl,
ich habe es nochmal geprüfr, aber kein Synonym für Schwebung gefunden, das ja tatsächlich fachsprachlich ist.

Alternativen währen

"Überlagern"
oder "Resultierende"

- beide enthalten nur den technischen Teil.

Ebenso, wie Superposition. Das wäre wenigstens verfremdet.

Viele liebe Grüße
Bernd
----


Superposition

So ein Klavier hat Saiten
So eine Harfe hat Saiten
So ein Kontrabass hat Saiten.

Ich streichle, zupfe, schlage und schwinge
Töne
fünf
acht
zwölf

mehr, mehr, mehr

Ätherwellengeige

Bauteile löten.
fünf
acht
zwölf

Gehäuse schrauben.
Rohre klempnern.
Farbe pinseln.

Ungeahnte zarte Töne schweben durch die Luft,
fünf
acht
zwölf

folgen jeder Bewegung meiner Finger, meiner Hände, meines Hezschlages.

Zwei Frequenzen, die verschmelzen, die eins werden,
Ton werden, Mono-Ton werden,
unendliche Spektren an Tönen
hauchen und halten
brüllen und bohren
sirren und singen

schweben
schweben
schweben

Nur still, wenn sie gleich sind.

Ätherische Wellen,
ich schwinge schrille Töne,
fuchtle fantastische Töne,
tanze tolpatschige Töne

Ätherophon

fragile Stimmen
fünf
acht
zwölf

Klangmuster

Ätherwellengeige

Musik und Bewegung verschmelzen in eins
Musik und Bewegung
Musik und Bewegung
 



 
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