Schwelle

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G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Hallo Franke, eine Begrüßung nach Jahrzehnten der Abwesenheit. Kleine Korrektur: Jahrzehnte ist ein Substantiv, also groß schreiben.
Die zweite Strophe lässt mich etwas im unklaren. Mir fehlt es da doch an der Aussage "Dich/nimmst du mit" - in "meine Richtung". Wieso soll er sich selbst zurücklassen, wenn er sich in "meine Richtung" entwickelt hat? Sowieso, dieses "meine Richtung" ist doch etwas zu sehr umgangssprachlich, will mir scheinen. Insgesamt sind mir diese Zeilen etwas zu sehr verdichtet, den Rest soll man sich denken oder auch nicht. Ich könnte mir eine Begegnung nach Jahrzehnten anders vorstellen, was da steht, sagt mir als Gedicht nicht viel.

Gruß, blackout
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo blackout,

Zu "in meine Richtung": Die Aussage "Jung bist du geworden" kam in meine Richtung, war also an mich gerichtet.

Das Gedicht ist nach einem sehr verstörenden Traum entstanden, den ich in der Nacht von Samstag auf Sonntag hatte. Eine Frau, die ich sehr geliebt habe, ist 2015 gestorben. Ich habe geträumt, dass wir zusammen waren, obwohl wir uns seit 1980 nicht mehr gesehen hatten. Da klingelt es an der Tür und sie selbst steht als junges Mädchen auf der Schwelle, richtet die Aussage an mich und nimmt sich selbst dann mit.

Das ist jetzt für einen Leser natürlich nicht erkennbar, aber ich dachte mir, dass das Gedicht nicht so hermetisch ist, dass man keine eigene Lesart entwickeln kann. Ich bin da für alles offen und niemandem böse, wenn er sagt, dass ihm das Gedicht nichts sagt.

Liebe Grüße
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Franke, dieser Hintergrund müsste erkennbar sein. Und wenn du das Gedicht dahingehend noch erweiterst, kann es ein sehr einprägsames Gedicht werden. Nun erklär mir aber bitte mal, welche Bedeutung dieses "in meine Richtung" hat, damit komme ich immer noch nicht klar. Meinst du, sie kam auf das Ich zu? Oder spielst du auf einen Gleichklang der Seelen an? Irgendwie ist mir das nicht erklärlich, trotz deiner Erklärung. Eigentlich ist mir die ganze zweite Strophe unverständlich. Oder, was ich noch nicht bedacht habe: Soll das eine wörtliche Rede sein, und mit "jung" ist das Ich gemeint? In diesem Fall könntest ruhig schreiben "sagte sie", damit es klarer wird.

Gruß, blackout
 
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Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo blackout,

ich schreibe es mal anders auf.
"Jung bist du geworden", sagte sie in meine Richtung.
Das "Ein" soll darauf hindeuten, dass es der einzige Satz an mich war.

Ja, vielleicht sollte ich wirklich deutlicher werden, aber irgendwie möchte ich das Gedicht auch nicht zu hermetisch auf diesen Traum beziehen.
Vielleicht mache ich auch etwas in Richtung "Kurzprosa" oder "Kurzgeschichte" daraus. Mal sehen, du hast mir auf jeden Fall wertvolle Hinweise gegeben und da bin ich dankbar dafür.

Liebe Grüße
Manfred
 

revilo

Mitglied
Moin, die Story eignete sich doch bestens für einen Prosatext......die Geschichte, die hinter dem Text steht, ist ohne Deine Erklärung in der Tat für den Leser nicht erkennbar...er liest sich auch eher als eine Skizze.....der erst Satz steht doch schon........also, hau rein und LG
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Gute Idee, ich mache mich an die Geschichte. Das Gedicht kann ich ja dann einbauen.

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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