Hallo, Walther,
gerade dieses Gedicht gefällt mir ganz besonders.
Oft wird der Nebel als etwas geheimnisvolles,
märchenhaftes in Gedichte eingeflochten - Du
vergleichst ihn mit Dickmilch, nimmst ihn quasi
ins "wirkliche Leben" mit, wenn ich das so sagen darf.
Gerade diesen Vergleich finde ich sehr passend
für den Nebel, der jemandem eine Depression bereitet,
der eine Schwermut aufkommen läßt.
"Die Täler laufen voll" - und die Gefahr zu ertrinken besteht
wenn man das Schwimmen nicht beherrscht,
das Schwimmen welches einen über die graue Jahreszeit
hinweg oben halten kann, damit man nicht untergeht.
Ich selber bin im Herbst eher heiter, im Sommer
hingegen oft sehr depressiv, aber es ist ja egal durch was
man in einen solchen Zustand gerät - Tatsache ist, daß
es ein Zustand ist, bei dem man in einem Tal verweilen muß
und nicht herauskommt, oder besser gesagt über
eine gewisse Zeit in diesem Tal bleiben muß,
bis man wieder den Weg auf einen Berg findet.
Es gefällt mir dieses Gedicht, lieber Walter - irgendwie
kann ich Deinen Nebel fast körperlich fühlen und er ist
zäh und dick, ganz anders als der meine, der mich
momentan eher leicht und heiter stimmt.
Der Deinige scheint mir eher ein Feind und es kriecht
mir eine Gänsehaut beim Lesen über den Körper.
Wenn man es so empfindet, dann war das Gedicht gut.
Bei Dickmilch hat sich ein kleiner Buchstabendreher
eingeschlichen
Liebe Grüße
Klopfstock