Sein Gang

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Sybil

Mitglied
Sein Gang

Sein Gang war leise
Er ging ohne zurück zu blicken
Und sie stand am Fenster
Und lächelte
Weil er fast wie der kleine Junge aussah
So ohne Schuld

Sie hatte ihn oft gehen gesehen
Mehr von ihr weg
Als sich ihr zu nähern

Das Gehen hatte, wenn man ihn sah
Keine Schwere
Er ging
Weil er Ziele hatte
Sie war kein Ziel
Und auch kein Anfang

Sie war einfach die,
Von der er gehen musste
 
G

Gelöschtes Mitglied 21215

Gast
Hallo Sybil,

das ist ein sehr starker Text - wie eine bedeutungsvolle Erinnerung. Weil er aber doch sehr prosaisch ist, wurde ich ihn so lesen:

Sein Gang

Sein Gang war leise.
Er ging ohne zurück zu blicken.
Und sie stand am Fenster und lächelte,
weil er fast wie der kleine Junge aussah.
So ohne Schuld

Sie hatte ihn oft gehen gesehen,
mehr von ihr weg,
als sich ihr zu nähern.
Sein Gehen hatte, wenn man ihn sah,
keine Schwere.
Er ging, weil er Ziele hatte.
Sie war kein Ziel
und auch kein Anfang.

Sie war einfach die,
von der er gehen musste.

In letzter Zeit hatten wir hier häufiger das Thema, wie solche Texte als Gedicht einzustufen sind. Ich bin da selbst im Zweifelsprozess

Gruß, Janus.
 

Sybil

Mitglied
Lieben Dank Janus, ich hatte ihn ursprünglich auch in der Lesart wie Du vorschlägst, verfasst. Mir war es wichtig, durch eine lyrische Form die Verlangsamung auszudrücken.
 



 
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