Sein letztes Sonett

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G

Gelöschtes Mitglied 21114

Gast
Auf meinem Grabstein, wenn ich wünschen dürfte, hätt
Ich gern in goldener Verschlingung aller Zeichen
Nur eine Botschaft, ausgefertigt als Sonett:
Hier, Leute, liegt nicht irgendwer, denn seinesgleichen

War, als es war, ein Mensch, zwar keineswegs vollendet,
Doch kaum ein Mitmensch konnte ihm das Wasser reichen,
Als Oberwassertyp hat sich der Kerl verschwendet
Und wird im Jenseits in der gleichen Pose streichen

Um seines oder andrer Engel Langzeiteckchen,
Ein Typ, der unten einmal totzukriegen war,
Nur einmal! Und sein letztes Überlebensfleckchen

Sei ihm auch letzte Himmels- oder Höllen-Bar!
Wir wünschen ihm, dass die da oben allzeit feiern
Und nur am Aschermittwoch Litaneien leiern.
 

Didi Costaire

Mitglied
Hallo Joe,

dein Sonett gefällt mir gut. Dennoch zwei Anmerkungen:

- Für den Grabstein verbleibt leider nur ein Elfzeiler.

- Ich würde nach Möglichkeit den ett-Reim beibehalten und denke auch, dass es gut ginge, mit "komplett" in V5 und einer der diversen möglichen Eigenschaften in V7.

Beste Grüße
D.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21114

Gast
Tut mir leid, DC,
deiner Argumentation kann ich nicht folgen. Obendrein ist mir die Silbenzählerei ein Graus. Sprich das Sonett, wie es jetzt ist, laut vor dich hin, du wirst auf keinen Holperer stoßen, der dir den Rhythmus verhageln könnte.
Gruß JF
 



 
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