Seit du fort bist

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Dalia Gray

Mitglied
Guernica in mir

Guernica in mir

Jedes Mal, wenn mich jemand so nebenbei fragt,
ohne die Antwort hören zu wollen

“Wie geht´s?”,

fühlt sich mein Antlitz an wie ein Picasso.

Kubisch zu betonharten Trümmern panikverzogen.
Meine Zähne zieren meine Stirn.

Ich habe nur ein Auge.

“Gut”, purzelt es eckig aus meinem blauen Mund.

Besser ist´s, ich schweige.

Ich schreite weiter. In mir Guernica und Anarchie.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Ich finde es ziemlich unangebracht, seine eigene schlechte Verfassung mit dem Bilde Picassos über die Zerstörung Guernicas zu vergleichen. Dies zeugt von einer Beliebigkeit und Gedankenlosigkeit beim Gebrauch der Vokabeln, denen man ihre Bedeutung gar nicht mehr unterlegen kann. Und ich möchte wetten, wenn man den Verfasser nach den Vorgängen in Guernica befragen würde, sähe er ziemlich alt aus. Mich schüttelt es.

blackout
 

Dalia Gray

Mitglied
blackout

Wieso gehst du, blackout, davon aus, dass ich nichts über Guernica weiß? Wieso so abfällig? Und seit wann darf man in der Kunst/Poesie keine Bilder und Metaphern verwenden?
Im Grunde sagt die Protagonistin nur, dass ihr Inneres einem Trümmerhaufen wie auf Picassos kubischem Bild gleicht.
Aber danke für deine Meinung.
 

Tula

Mitglied
Hallo Dalia

Ich denke Guernica steht nicht für seelische Trümmer, sondern für erbarmungslose, kriegerische Agression und Vernichtung. Passt auch bei mir nicht. Hat zudem auch nichts mit Anarchie zu tun. Letztere könnte ich als "Anarchie der Gefühle" nachvollziehen, aber nicht in einer -und Beziehung zu Guernica.

Der bildliche Vergleich (eines Gefühlszustandes) mit einer anderen bildlich-künstlerischen Darstellung (Picassso) überzeugt mich ebenso wenig, was aber vielleicht auch Ansichtssache ist. Das 'wie ein Picasso' braucht dein Text nicht unbedingt, ohne von der Grundidee abzulassen, könntest du den Leser über die lyrische Beschreibung selbst zu diesem Vergleich kommen lassen.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Dalia Gray, was du ausdrücken wolltest, ist mir ja voll verständlich, das kann man aber mit einem anderen Vergleich oder einer Metapher tun. Es geht nicht um Bild oder nicht Bild, sondern es geht um Guernica. Und wenn du weißt, wie es sich mit dem Bombardement auf Guernica und dem Bild von Picasso verhalten hat, dann hättest du dir selber sagen können, dass du das nicht machen kannst, es ist keine Frage des Geschmacks.

blackout
 



 
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