selbst der wind

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D

Die Dohle

Gast
hm, das lied transportiert ein schönes harmonisches lied. was mir schwierigkeiten bereitet: der rythmus dagegen ist ziemlich verwegen. ist das gewollt? freie wilde landluft, so in etwa?

LG
Die Dohle
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Dohle,

die ersten Strophen kommen ohne Verben aus. Dadurch ist eine Art stenographischer Stil entstanden. Damit kontrastieren die letzten Strophen. Vielleicht führt das zu "verwegenem Rhythmus". Rhythmus oder Metrik sind in diesem Gedicht eher Nebensache.

Liebe Grüße

Herbert
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo HerberH,

die musik trägt das teil und rhythmus soll keine rolle spielen?
ich gebe zu, das fällt mir schwer, das zu verstehen.
bin zwar nur ein bisschen musiker. ein bisschen aber schon ...
und mir gefällt das bild der musik, die da aus einer versteckten ecke über das land streicht. das ist schön.

LG
Die Dohle
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Dohle,

es gibt zwei Rhytmen: Den der Sprache und den der Musik. Der nicht so wesentliche für dieses Gedicht ist der Rhythmus der Sprache. Hier ist das Stilmittel der verblosen Verse im Kontrast mit den letzten beiden Strophen m.E. wichtiger.

Wenn es um die Musik geht, war das Erlebnis eines traumhaften Sounds - unerwartet unter freiem bzw. belaubtem Himmel - das, was ich darstellen wollte, also der Rhythmus auch hier nicht die Hauptsache. Mit Sprache allein ist Darstellung von Sounds nicht ganz trivial.

Liebe Grüße

Herbert
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo HerbertH,

Zitat:
"Hier ist das Stilmittel der verblosen Verse im Kontrast mit den letzten beiden Strophen m.E. wichtiger."

Wofür, steht dieses Stilmittel? Ich komm nicht dahinter ...
Ist es experimental, steht es einfach für sich?

Zitat:
"Wenn es um die Musik geht, war das Erlebnis eines traumhaften Sounds - unerwartet unter freiem bzw. belaubtem Himmel - das, was ich darstellen wollte, also der Rhythmus auch hier nicht die Hauptsache. Mit Sprache allein ist Darstellung von Sounds nicht ganz trivial."

Ich hab das schon verstanden. Das gefällt mir. Und das ist es, an dem ich hängen bleibe: Aus meiner Sicht ist es nötig, dieser Begebenheit meinen Respekt in irgendeiner bemerkbaren Form, sei es Sprache, Rhythmus oder sonstwie, zu erweisen. Ist dein o.g. Stilmittel da zu verorten?

LG
Die Dohle
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Dohle,

das Stilmittel ist dem Erleben parallel. Man sitzt da ganz nüchtern auf einer Bank und schaut in die Landschaft, sinniert so trocken vor sich hin, im Telegrammstil "quasi". Aber dann passiert es. Plötzlich ist da der wunderbare Sound und setzt Erleben in Bewegung: Es tut sich was mit Verben.

Wird es so anschaulicher, warum dieses Stilmittel "passt"?

Liebe Grüße

Herbert
 
D

Die Dohle

Gast
Zitat:
"...das Stilmittel ist dem Erleben parallel. Man sitzt da ganz nüchtern auf einer Bank und schaut in die Landschaft, sinniert so trocken vor sich hin, im Telegrammstil "quasi". Aber dann passiert es. Plötzlich ist da der wunderbare Sound und setzt Erleben in Bewegung ..."

OK, kann ich respektieren. Was aber, wenn:
"Plötzlich ist da der wunderbare Sound und setzt Erleben in Bewegung ..."
Das ist es. Was um alles in der Welt ist da parallel? Wo was paralell ist, ist es entweder das eine oder das andere. In dem Fall geschieht etwas. Das eine ist und geht im anderen auf, rührt es an. Da ist nix paralell. Da ist eine Kurve. Und zwar, meine Erfahrung, die schönste die es geben kann. Zwei Universen berühren sich, die eine rührt die andere an ...

Ich persönlich gebe mein allerletztes Hemd für so einen Augenblick. Wenn ich davon spreche, dann zieh ich den besten Stoff aus dem Schrank, den ich habe, verstehst du, was ich meine ...
Daher, reicht es dir tatsächlich um über diesen Augenblick zu sprechen, mal mit mal ohne Verben Sätze zu bauen?

... hoffe sehr, dich jetzt nicht mit dieser Sicht zu überfahren. Das will ich nicht. Es ist die Frage, hast du dein bestes gegeben? Wenn ja, dann ist das sehr gut und ich halt ab sofort die Klappe.

LG
Die Dohle
 
D

Die Dohle

Gast
... nachgelegt

jo, die ottografi ...

paralelllusw. meint also und selbstverständlich

parllel,
tztztz nee jetzt, eben dieses:

parallel
 
Lieber Herbert,
grundsätzlich gefällt mir dein Gedicht. Es kann aber noch die eine oder andere Kürzung vertragen. So kann die letzte Zeile in der dritten Strophe "mit aussicht hin ... " da die Aussichten des Lyr-Ichs in allen anderen Zeilen ja beschrieben werden.
Herzliche Grüße
Karl
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Karl,

ich werde darüber nachdenken. Nicht immer ist eine Kürzung nötig, weil sich durch solche sachlichen Betrachtungen eine Stimmung aufbaut, die dann bewusst mit den letzten beiden Strophen - dem eigentlichen Höhepunkt des Gedichtes - kontrastiert wird.

Liebe Grüße

Herbert
 
D

Die Dohle

Gast
... out of order, oder auch:
ich kann die klappe nicht halten, das ist das eine.
das andere einfach mal so in fünf minuten dahingebastelt, noch lange nicht fertig ...

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auf rotlackierten bohlen
mein hinterteil gepolstert
aussicht hin zu straße tal und hof

mein schreibutensil
eine landstraße
ab und zu ein wagen ein motorrad

himmelsfetzen
zwischen laub und nadeln

aber dem wald
im rücken perlen klänge
ihr echo rund um mich

kleine sänger schweigen
nutzen kurze pausen flirtend
mit der violine

sogar der wind hält inne


######

Sorry, wenn ich derart hartnäckig dazwischenfunke. Nimm es, wie du willst ...

LG
Die Dohle
 



 
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