selbsterkenntnis

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Ralf Langer

Mitglied
selbsterkenntnis

vom ichbegriff
seh' ich nicht viel,
es ist nur fleisch,
was ich begreif'
wird welk, zerfällt.

was sich aufdrängt
ist bloße form -
der spiegelblick
der blick zurück

nichts dauert, währt,trägt
in sich selbst
erkenntnis.
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Form ist Leere, Leere ist Form ...

das fällt mir spontan zu diesem Text ein. Er packt mich und ich muss mich weiter damit beschäftigen. Ich als dem Buddhismus nahestehend würde sagen, dass diese Gedanken stark an die ostasiatische Philosophie erinnern. Ist aber nur meine Interpretation, vielleicht liege ich auch völlig daneben. Wie gesagt, ich bleibe weiter am Text dran. ;)

LG
Bernd
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo,

das ist schon so wie ichs mir dachte:

sozusagen war der anstoß der film "ghostdog"
von jarmusch

lg
ralf
 

revilo

Mitglied
Hallo, ich erlese aus dem Gedicht eine Auseinandersetzung mit dem Altern des Menschen in geistiger und körperlicher Hinsicht..den doppelten Blick empfinde ich als überflüssig ..
Der Spiegelblick zurück...
LG revilo
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo oli,

"der spiegelblick
der blick zurück"

darüber ließe sich streiten, wie überflüssig die untere zeile ist. ich denke mir das in der form "selbst/erkenntnis" und ich-begriff als notwendig.

das ich das in den spiegel schaut ist ein anderes wesen, als die form die der spiegel zurück wirft.
das ich wird nicht reflektiert, es bleibt in der hülle verborgen.

hier möchte ich benn zitieren:

"das was lebt ist etwas anderes als das was denkt."
lg
ralf
 

Walther

Mitglied
hi ralph,

auch ich habe mit diesem vers meine schwierigkeiten. ein spiegelblick blickt zurück. das ist doppelt gemoppelt. er bricht oder decouvriert. er erschreckt oder entlarvt.

ebenso erscheint in der letzten strophe ein anderes satzbild angezeigt:
nichts dauert,
währt [blue](lang?)[/blue],
trägt in sich selbst
erkenntnis.
lg w.
 

Ralf Langer

Mitglied
selbsterkenntnis

vom ichbegriff
seh' ich nicht viel,
es ist nur fleisch,
was ich begreif'
wird welk, zerfällt.

was sich aufdrängt
ist bloße form -
der spiegelblick
ein anderer blickt zurück

nichts dauert, währt,
trägt sich
selbst
erkenntnis.
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo walther,
hab dank für deine meldung.
nach langem überlegen und ausprobieren, habe ich mich für diese veränderte form entschieden.
ich hoffe nun ist deutlicher das der blickende
und das zurückblickende nicht identisch ist:

"ich ist ein anderes, las das schauende auge..."

lg
ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
selbsterkenntnis

vom ichbegriff
seh' ich nicht viel,
es ist nur fleisch,
was ich begreif'
wird welk, zerfällt.

was sich aufdrängt
ist bloße form -
der spiegelblick
ein anderer blickt zurück

nichts dauert, währt,
trägt in sich
selbst
erkenntnis.
 



 
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