senta die nymphe

G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
[ 4]senta die nymphe


was für ein spott auf die treue der frauen
datsch mann den flieger da senta ihn sucht
spottet des fluchs sie den er sich geflucht
dehnt sie zu zeitschleifen-sagen sein grauen

seht nur die kerle sie suchen die treue
huren in rio shanghai cochinchine
überall rum wo die vögels verziehn
kommen nie an in dem hafen der reue

wir sind nicht anders wir küssen die küsten
lecken die schäume der säume vom sand
locken den holländer rollend ins land
nereus des alten gesalzenen wüsten
 
O

orlando

Gast
Die Frauen, die ich so kenne, sind ganz anders. :)
Im Zuge des Alterungsprozesses habe ich ohnehin den Eindruck, dass sich Männer pausenlos von Frauen umzingelt fühlen, bis hin ins Greisenalter.
Auch können sie häufig virtuelle Welten nicht mehr von ihrer eigenen Realität unterscheiden ... da wird es dann ganz schwierig.

Wie gesagt: In meinem Bekanntenkreis sind es Männer, die ihren entschwindenden Frauen mit Dackelaugen nachblicken, unfähig, ihr Leben allein zu organisieren. Und es sind starke, selbstbewusste Frauen, die ihnen ein mildes Lächeln zum Abschied schenken.

Derzeit ist ja Sarah Kirsch Thema und sie schreibt so ungemein passend:

Ich weiche ab und kann mich den Gesetzen
Die hierorts walten nicht ergeben:
Durch einen Zufall oder starren Regen
Trat Wandlung ein in meinen grauen Zellen
Ich kann nicht wie die Schwestern wollen leben

Aus: Nachricht aus Lesbos
Zwar mag es sein, dass Frauen an der Untreue "ihrer" Männer leiden, aber eben nur zeitweise. Bei guter Veranlagung überwinden sie dies und führen ein freies unabhängiges Leben.

Euch bleibt das Ewig-Kindliche. - Irgendwie auch anrührend ...

Orlando
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Nereus, der Meeresalte, der Verwandlungskünstler, Wechselbalg-Metamorph-Polymorpheus

Die Frauen, die ich so kenne, sind ganz anders.
ander als wer?
Die "Senta" aus dem fliegenden Holländer (flying dutchman), die in diesem Lied "icht", soll, wie Du weißt, durch Treue "bis in den Tod" den fliegenden Holländer erlösen. Nun überdehne ich diese Tragödiengestalt derart, daß ihre "Ballade" in einen Spottgesang umschlägt. In der Oper mißversteht der Holländer ihr Verhalten als "untreu", sie "beweist" ihre (im virtuellen Feld der Bühne) tatsächliche Treue durch tödliche Selbstaufopferung. Nun kann auch der Holländer endlich sterben.

Aber ich habe hier ein Vexierbild gemalt: das freche Positiv zum ursprünglichen Negativ der Liebe=Erlösung=Tod-Gleichung. Der Hafen und das Land der Senta liegt in diesem "Positiv" im Meer, in das sich die Zuerlösenden stürzen.

Auf diesem doppelten Bühnenböden (gesalzene Wüsten = das "Land" des Meeresgottes) und zwischen diesen antithetischen Identitäten - was ist da das "Andere"?
 



 
Oben Unten